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Wartbergerin mit ukrainischen Wurzeln: "Mache mir große Sorgen um meine Familie"

Mag. Susanne Überegger, 25.02.2022 15:35

WARTBERG. Mit dem Einmarsch Russlands herrscht Krieg in der Ukraine. Iryna Marschallinger aus Wartberg ist gebürtige Ukrainerin und beobachtet das Geschehen in ihrem Heimatland mit großer Sorge: „Ich habe Angst um meine Familie.“

Iryna Marschallinger, Jahrgang 1986, ist Unternehmerin und wohnt in Wartberg. (Foto: privat)
Iryna Marschallinger, Jahrgang 1986, ist Unternehmerin und wohnt in Wartberg. (Foto: privat)

Die Unternehmerin - sie hat sich 2020 als Sprachdienstleisterin selbstständig gemacht - wohnt mit ihrem Ehemann Ewald Marschallinger in Wartberg. „Seit Tagen verfolge ich, wie der ukrainische Präsident Selenski noch alles versucht hat, um einen Krieg zu verhindern. Und jetzt? Es ist schlimm, nie hätte ich mir vorstellen können, dass es so weit kommt. Ich kann das irgendwie noch gar nicht alles richtig glauben“, so die gebürtige Ukrainerin, die Philologie und Dolmetschen studiert hat.

„Ich informiere mich ununterbrochen, höre, lese und sehe Nachrichten aus meiner Heimat. Meine Familie - Eltern, Großmutter, Cousinen - lebt in der Nähe von Odessa, wir halten Kontakt und ich bin jedes Mal sehr froh, wenn ich sie erreiche oder sie sich melden“, sagt Iryna Marschallinger, die in der Ukraine in einer russischsprachigen Region nahe am Schwarzen Meer aufgewachsen ist, voller Sorge.

„Es ist schwer, Putins Logik zu folgen“

„Ukrainische Männer zwischen 18 und 60 Jahren dürfen das Land nicht mehr verlassen und werden zum Militär eingezogen. Wieviele von ihnen werden wohl wieder nach Hause kommen?“, fragt sich Marschallinger. Ihre Eltern - erst im August 2021 haben sie ihre Tochter in Wartberg besucht - würden als Ex-Militärs nicht an Flucht denken. „Eher würden meine Eltern sterben, als ihr Heimatland zu verlassen“, ist sich Iryna Marschallinger sicher.

Wie sich die Lage in ihrem 44 Millionen Einwohner zählenden Heimatland weiter entwickeln wird, könne sie nicht abschätzen: „Es ist schwer, Putins Logik zu folgen.“ Sie gehe aber davon aus, dass sich die Ukraine mit allen verfügbaren Mitteln zur Wehr setzen werde. „Die Ukraine hofft hierbei auf die Unterstützung anderer Länder.“

Iryna Marschallinger kritisiert die gezielte Verbreitung von Falschinformationen über die russischen Staatsmedien: „Die russische Propaganda funktioniert schon so lange sehr gut - viele Russen wissen gar nicht, was momentan wirklich Sache ist.“

Demos in Linz

„Die Ukrainische Gemeinde hier in Oberösterreich versucht, sich gegenseitig zu trösten und zu helfen. Heute, 25. Februar, wird ab 16 Uhr eine Demonstration im Linzer Volksgarten stattfinden, und am 26. Februar um 14 Uhr eine am Linzer Hauptplatz. Alle sind eingeladen, mit der Ukraine Solidarität zu zeigen. Wir müssen zusammenhalten.“

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