Aktion Technik Talentinnen: Mädchen haben's drauf
FREISTADT. Schleifen, Sessel bauen, Estrich mischen, Blutgruppe bestimmen, Programmieren, Stemmen: Das alles ist für acht Schülerinnen des Marianums Freistadt nunmehr kein Problem.
Im Rahmen von „Technik Talentinnen“, einer Aktion von der WKO Freistadt und der Wirtschaftsregion Freistadt-Mühlviertel, setzten sich die Mädels in regionalen Unternehmen direkt mit technischen Tätigkeiten auseinander. Die Schülerinnen absolvierten je einen Tagesworkshop in vier Firmen und hatten dabei jede Menge Spaß. „Die Mär, dass Mädchen für technische Berufe ungeeignet wären, können wir getrost zu Grabe tragen“, so der Obmann der WKO Freistadt, Christian Naderer.
Das Feuer schon im Jugendalter entfachen
„Es gibt nichts Wichtigeres, als die Neugierde der Jugendlichen zu entfachen, auch die Neugierde, ihre eigenen Talente zu entdecken“, ist Christa Kreindl, Geschäftsführerin des Wirtschaftsregion Freistadt-Mühlviertel überzeugt. „Erwachsene entwickeln schwer Interesse an Technik, das Feuer dafür muss schon viel früher entfacht werden“. Daher setzte man schon bei den 13-Jährigen an.
Die Bezirksvorsitzende von Frau in der Wirtschaft, Heidemarie Pöschko, betont: „Mädchen, die sich für technische Berufe interessieren, brauchen Schnuppermöglichkeiten in Betrieben und Mutmacherinnen. Beides bietet das Vorzeigeprojekt der Technik-Talentinnen.“
Technik kann weiblich sein und enorm begeistern
Ihre selbst gefertigte Produkte durften die Mädchen dann voller Stolz mit nach Hause nehmen: Bei der Tischlerei Pühringer in Reichenthal ein personalisierter selbstgebauter Klappsessel, bei A.Haberkorn in Freistadt eine individuelle Schlüsselanhänger, bei der ASA Astrosysteme und Mix it in Kefermarkt wurden Teleskopspiegel bearbeitet und Estrich hergestellt. Nicht minder spannend waren der Workshop-Tag in der Fachhochschule Hagenberg mit der Bestimmung der eigenen Blutgruppe und der Roboterprogrammierung. Nach den Technikerlebnissen sind die Schülerinnen überzeugt: Technik kann weiblich sein - Technik kann enorm begeistern.
Chancengleichheit für Mädchen
Dietmar Wolfsegger, Leiter der WKO Freistadt fordert mehr Chancengleichheit: „Es kann nicht sein, dass sich die Mehrheit der Mädchen bei der Berufswahl auf einige wenige Berufe konzentrieren, wie Handel, Büro, Friseur. Tolle regionale Firmen, die international erfolgreich sind, bieten hochattraktive, gut bezahlte Jobs und Aufstiegsmöglichkeiten. Und solche Unternehmen konnten wir gewinnen für das Projekt.“
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