Kindergarten Wartberg: Gemeinde muss für Finanzierung der "dritten Fachkräfte" in die Bresche springen
WARTBERG. Um die Finanzierung von vier „dritten Fachkräften“ musste der Kindergarten Wartberg bangen. Eltern starteten sogar eine Unterschriftenaktion, um auf das Thema aufmerksam zu machen. Nun springt die Gemeinde Wartberg in die Bresche.
Im Pfarrcaritas-Kindergarten in Wartberg werden 210 Kinder in insgesamt acht Kindergarten und vier Krabbelgruppen betreut. Dank der so genannten „15a Vereinbarung“ wurde in den vergangenen drei Jahren eine dritte Fachkraft in den Kindergartengruppen durch das Land OÖ finanziert, wodurch insgesamt vier zusätzliche Helferinnen im Pfarrcaritas-Kindergarten beschäftigt werden konnten.
„Kinder bestens betreut“
„Die Kinder profitieren so sehr davon, dass sie ihre fixen Bezugspersonen haben, die sich auch wirklich Zeit für sie nehmen können. So sehen wir Eltern unsere Kinder bestens aufgehoben und betreut“, sagt eine Mutter aus Wartberg, die namentlich nicht genannt werden möchte.
Unterschriftenaktion: 537 Unterschriften gesammelt
Die 15a-Vereinbarung läuft nun aber mit Ende des Kindergartenjahres aus und wird in Wartberg nicht verlängert. „Das heißt, dass viele Dienstverträge von qualifiziertem Personal auslaufen, die Nervosität bei den Eltern und dem Personal steigt und die Sorge der Eltern um eine qualitätsvolle Betreuung der Kinder groß ist. Bestehendes Personal ist teilweise schon am Limit und schwebt im Ungewissen“, heißt es in dem Schreiben zur Unterschriftenaktion „Weitere Finanzierung der dritten Fachkraft“, die Eltern (Namen der Redaktion bekannt) von Kindergartenkindern in Wartberg gestartet haben.
537 Unterschriften konnten gesammelt werden, das Schreiben erging unter anderem an Bildungsreferentin Landeshauptmann-Stellvertreterin Christine Haberlander (ÖVP), mit der Bitte, die dritte Fachkraft weiterhin durch das Land OÖ zu finanzieren. In einer von Tips eingeholten Stellungnahme vom Büro von Bildungsreferentin Haberlander weist man darauf hin, „dass die Gemeinde oder ein privater Rechtsträger als Dienstgeber durchaus eine Anstellung ermöglichen kann. Das Land Oberösterreich regelt lediglich den Mindestpersonaleinsatz und steht der Gemeinde oder dem privaten Rechtsträger bei einem weiteren Personaleinsatz nicht im Weg.“
Bürgermeister: „Gemeinde wird im Stich gelassen“
Wartbergs Bürgermeister Dietmar Stegfellner sieht die Gemeinde vom Land OÖ im Stich gelassen: „Ich ärgere mich so, zuerst stellen sich alle hin und sagen 'Wir sind so kinderfreundlich', und wenn es um die Finanzierung geht, fühlt sich keiner mehr zuständig und die Gemeinde soll zahlen!“
Da weder das Land OÖ noch die Pfarrcaritas als Träger die weitere Finanzierung der dritten Fachkraft im Kindergartenjahr 2022/23 übernehmen, springt nun in der Not die Gemeinde Wartberg in die Bresche. „In der gestrigen Gemeindevorstandssitzung haben wir beschlossen, auf unsere Rücklagen zurückzugreifen und die dritten Fachkräfte für ein Jahr zu finanzieren, weil uns das Thema Kinderbetreuung ein großes Anliegen ist. Das ist aber nur eine Zwischenlösung, Dauerhaft können wir das als Gemeinde leider nicht stemmen“, so der Ortschef.
Kindergartenleiterin Ilse Steinbauer-Forstner fällt ein großer Stein vom Herzen: „Zumindest für das nächste Kindergartenjahr ist die Betreuung der Kinder in gewohnt hoher Qualität sichergestellt.“
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