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AMS Freistadt: "2022 war ein weiteres, turbulentes Jahr"

Online Redaktion, 10.01.2023 14:14

BEZIRK FREISTADT. „War es in den vergangenen Jahren die Corona-Krise, die die Situation auf dem Arbeitsmarkt unvorhersehbar machte, kamen im Februar auch noch der Ukraine Krieg und in der Folge stark steigende Inflation und Energiekosten dazu. Der Arbeitsmarkt ist überraschend stabil geblieben, allerdings ist deer Arbeitskräftemangel nun in allen Branchen und Berufen angekommen“, sagt AMS-Leiter Alois Rudlstorfer.

AMS Freistadt Leiter Alois Rudlstorfer (Foto: AMS Freistadt)
AMS Freistadt Leiter Alois Rudlstorfer (Foto: AMS Freistadt)

Im Schnitt sind 587 Personen zur Vermittlung beim AMS vorgemerkt. Denen stehen 787 offene Stellen gegenüber. „Ein bisschen entschärfen können die Situation die Geflüchteten aus der Ukraine. Derzeit arbeiten 110 Personen, die aus der Ukraine geflüchtet sind in Freistädter Unternehmen“, sagt der Freistädter AMS Chef. Dass es sehr wohl Chancen gibt, neue Arbeitskräfte zu finden, zeigt die starke Dynamik bei den Arbeitsuchenden. Im Jahr 2023 wechselten 2.300 Personen aus dem Bezirk den Arbeitsplatz. „Die Herausforderung für die Unternehmen besteht darin für diese Personen, die einen neuen Arbeitsplatz suchen, so attraktiv zu sein, dass sie den neuen Job bei ihnen antreten und nicht wo anders“, sag Rudlstorfer.

Rückblick 2022

Im Jahr 2022 werden 4.810 Anträge auf Leistungen nach dem Arbeitslosenversicherungsgesetz bearbeitet und in der Folge 17,5 Millionen Euro an die antragstellenden Personen ausbezahlt. Die Kurzarbeit verliert im Jahr 2022 im Bezirk Freistadt stark an Bedeutung. Seit Juli ist keine einziges Unternehmen mehr in Kurzarbeit. Die Zahl der unter 25-jährigen Arbeitslosen sinkt im Jahresvergleich gegenüber Dezember 2021 um 5,9 Prozent und liegt mit einem Minus von 21,4 Prozent auch deutlich unter dem Wert vom Dezember 2019. „Die Jugendarbeitslosigkeit hat sich Gott sei Dank vom Corona Schock der letzten Jahre sehr schnell wieder erholt“, sagt Rudlstorfer. Die Zahl der Langzeitarbeitslosen sinkt im Jahresvergleich um 33,3 Prozent. Ende Dezember 2022 sind noch 73 Frauen und 85 Männer länger als ein Jahr auf Arbeitsuche.

Im Jahr 2022 nahmen 824 Personen (443 Frauen/381 Männer) an Schulungsangeboten des AMS Freistadt teil. 2.634 offenen Stellen bzw. Lehrstellen waren beim AMS Freistadt im Jahr 2022 gemeldet. Ein neuerlicher Anstieg der offenen Stellen gegenüber 2021 um 3,7 Prozent unterstreicht den großen Personalbedarf unserer Unternehmen. Weiter an Beliebtheit gewinnt die Antragstellung über das persönliche E-AMS Konto. Im Vorjahr wurden über diese Schiene 1.043 Anträge beim AMS Freistadt eingebracht. Außerdem besteht seit Beginn der Corona-Pandemie zusätzlich die Möglichkeit, sich telefonisch arbeitslos zu melden. „Insgesamt werden inzwischen mehr als zwei Drittel aller Anträge über diese Schiene gestellt.“

Viele Betriebe und Arbeitsuchende wurden im vergangenen Jahr finanziell unterstützt. Insgesamt wurden 3.977 Anträge auf finanzielle Leistungen, wie Arbeitslosengeld, Notstandshilfe, Pensionsvorschuss, Altersteilzeitgeld, Weiterbildungsgeld von den Mitarbeitern des AMS Freistadt bearbeiten und dabei 17,5 Millionen Euro ausbezahlt. 724 Personen erhielten während der Teilnahme an Weiterbildungsangeboten eine Beihilfe zur Deckung ihres Lebensunterhaltes in der Höhe von insgesamt 414.600 Euro, 68 Personen bekamen Zuschüsse zu anfallenden Kurskosten in der Höhe von insgesamt 82.400 Euro. 203 Personen wurden mit insgesamt 63.700 Euro bei den Kosten der Kinderbetreuung unterstützt. 69 Personen aus dem Bezirk Freistadt nehmen am Unternehmensgründungsprogramm des AMS teil und machen sich in der Folge selbständig. 68 davon erhalten zum Start ihrer selbständigen Tätigkeit eine Gründerbeihilfe mit einer Gesamtsumme von 143.600 Euro.

Eingliederungsbeihilfen wurden im Jahr 2022 an Betriebe bezahlt, die einer auf dem Arbeitsmarkt benachteiligten, beim AMS vorgemerkten Person aus dem Bezirk Freistadt eine Beschäftigungsmöglichkeit bieten. Diese Möglichkeit bieten die Betriebe 238 Personen aus dem Bezirk. 1,16 Millionen Euro wurden dafür insgesamt ausgezahlt. Sechs Einpersonenunternehmen beantragen 2022 eine Förderung für den ersten eingestellten Mitarbeiter. Lohnkostenbeiträge in der Höhe von 28.800 Euro wurden an diese Unternehmen überwiesen. 131 Betriebe erhielten im Vorjahr für die Ausbildung von, auf dem Arbeitsmarkt benachteiligten Jugendlichen oder Mädchen in nicht traditionelle Frauenberufen, eine Lehrstellenförderung in der Höhe von insgesamt 361.500 Euro.

„Arbeitskräftemangel bleibt vorherrschendes Thema“

„Im Jahr 2023 wird, schenkt man den Vorhersagen Glauben, die Arbeitslosigkeit zwar leicht steigen, der Arbeitskräftemangel wird aber weiterhin das vorherrschenden Thema sein. Unternehmen, die sich dazu entschließen, auch langzeitarbeitslose Personen, Personen mit gesundheitlichen Einschränkungen oder ältere Arbeitsuchende einzustellen, unterstützen wir auch im Jahr 2023 mit befristeten Lohnkostenzuschüssen am Beginn der Beschäftigung“, sagt der Freistädter AMS Chef.


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