
WINDHAAG. Dass die Windhaager sehr innovativ sind und sich über große Projekte „drübertrauen“, weiß man schon längst. Nun hat die Bioenergie Windhaag bei Freistadt eine Kraft- Wärme-Kopplung (KWK) im Heizwerk in der Siedlung umgesetzt.
Das lange geplante und im Bezirk Freistadt einzigartige Projekt ging im Oktober 2022 in Betrieb. Jüngst fand der „Tag der offenen Heizhaustür“ statt. Bei diesem konnten sich alle Interessierten die neugebaute Anlage anschauen. Rund 250 Personen folgten der Einladung und konnten sich selbst vom Innovationsgeist der Genossenschaft überzeugen. In Kleingruppen wurde den Besuchern genau erklärt, wie die Umwandlung von Hackschnitzeln in Strom und gleichzeitig Wärme funktioniert.
20 kW Strom und 60 kW Abwärme pro Stunde
Bei der Kraft-Wärme-Kopplung wird Waldhackgut angekohlt und das dabei entstehende Gas gefiltert und damit ein Motor betrieben, der wiederum einen Generator mit einer Leistung von 20 kW antreibt. Bei dieser KWK-Anlage der Firma Hargassner handelt es sich um ein Fabrikat im kleinen Leistungsbereich, in dem Wärme und Strom optimal genutzt werden. Die Anlage produziert pro Stunde 20 kW Strom und dabei fallen 60 kW Abwärme an, die ins Leitungsnetz der Fernwärme eingespeist oder im 28 Kubikmeter großen Puffer gespeichert wird. Es gibt im Wärmeleitungsnetz keinen Großabnehmer, es besteht aus 32 Einfamilienhäusern, die zum Großteil älter als 30 Jahre sind. Bedingt durch thermische Sanierungen der Gebäude, was natürlich absolut sinnvoll ist, sinkt aber die Wirtschaftlichkeit der Fernwärme. Daher wurde nach einer sinnvollen Möglichkeit gesucht, die Fernwärme weiterhin wirtschaftlich und nachhaltig betreiben zu können.
Drei Heizwerke mit 56 Kunden
Die Bioenergie Windhaag bei Freistadt wurde 1999 gegründet und besteht aus 59 Genossenschaftsmitgliedern, das sind Landwirte, die das Waldhackgut, das bei Waldpflegearbeiten anfällt, an die Fernwärme und jetzt auch für die Verstromungsanlage liefern. Die Genossenschaft betreibt derzeit drei Heizwerke an verschiedenen Standorten in Windhaag und versorgen 56 Kunden mit Wärme. Mit dem neuen Projekt „Kraft-Wärme-Kopplung im Heizwerk“ ist es gelungen, aus Brennholz nicht nur Wärme, sondern auch Strom zu produzieren. „Bei allen unseren Projekten steckt sehr viel Idealismus drin, aber auf unsere Kraft-Wärme-Kopplung sind wir besonders stolz. Diese Anlage beweist, dass man auch mit kleinen Projekten viel für eine bessere Zukunft bewirken kann“ sagt Obmann Leo Neumüller über das innovative Projekt.