Gemeinde-übergreifender Windpark im Stiftinger Forst geplant
KÖNIGSWIESEN/ST. GEORGEN AM WALDE. Die Errichtung eines Windparks mit zehn Windrädern plant die Stiftung der Herzog von Sachsen-Coburg und Gotha’schen Familie im Stiftinger Forst.
Sechs der Windkraftanlagen sollen in Königswiesen stehen, vier in St. Georgen am Walde. Eine eigene Windkraft-Gesellschaft ist derzeit in Gründung. Erwirtschaftet werden soll der Jahresstrombedarf von gut 37.000 Haushalten. „Die Gemeinde Königswiesen steht grundsätzlich positiv zu den Windkraftplänen“, sagt Bürgermeister Roland Gaffl (fürKW) im Tips-Gespräch. Dafür gebe es auch einen einstimmigen Gemeinderatsbeschluss, das Projekt zu unterstützen und weiterzuverfolgen. „Es ist nicht so, dass jetzt irgendein unbekannter Investor auftritt. Die Stiftung bewirtschaftet diese Waldregion schon seit 200 Jahren und war bisher immer ein verlässlicher Partner“, so Gaffl. Derzeit läuft die Planungsphase. Bei zwei Informationsveranstaltungen in den beiden Gemeinden war das Interesse der Bevölkerung groß. Der Abstand des Windkraftprojekts zu den Hauptorten beträgt vier bzw. fünf Kilometer, jener zu den nächsten Anrainern ist geringer.
Mit der Realisierung wird es noch eine Zeit lang dauern. Roland Gaffl rechnet mit bis zu einem Jahr, bist das Umweltverträglichkeitsverfahren beginnen kann. „Umgesetzt kann die Windkraftanlage sicher nicht vor 2026/27 werden. „Aber wenn wir schon die Möglichkeit haben, grünen Strom zu produzieren, sollten wir sie auch nützen.“
Breite Zustimmung in St. Georgen
Sehr positiv steht auch die Gemeinde St. Georgen am Walde dem Projekt gegenüber, auf deren Fläche sich künftig vier Windräder drehen könnten. „Alle Gemeinderäte befürworten das Projekt und auch die Bevölkerung ist sehr aufgeschlossen“, berichtet Bürgermeister Heinrich Haider (SPÖ) im Gespräch mit Tips. Denn der Strombedarf werde in Zukunft noch weiter steigen. Das Interesse an dem Thema sei groß - rund 170 bis 180 Bürger nahmen Haider zufolge vor wenigen Tagen an einer Infoveranstaltung in St. Georgen teil.
Gemeinderat beschloss Vertrag
Laut Bürgermeister laufen die Gespräche zu dem Projekt bereits seit Februar 2021, Vertreter der beiden Gemeinden hätten auch bereits vergleichbare Windparks in Oberösterreich besichtigt. Vergangenen Donnerstag habe der Gemeinderat von St. Georgen den sogenannten Servitutsvertrag beschlossen, welcher der Gemeinde eine Entschädigung für die Zufahrt zu dem künftigen Windpark einräume.
Windmessungen im November
Nun könne das Verfahren zur Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) gestartet werden. Im November sollen in dem betroffenen Gebiet laut Haider konkrete Windmessungen stattfinden. Sollte das Projekt genehmigt werden, rechnet Haider mit einem Baubeginn 2026 oder 2027. Die Gemeinde werde die Bürger regelmäßig über Neuerungen auf dem Laufenden halten.
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