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Fortschrittliche Landwirtschaft in St. Oswald: Alfred Siegl setzt auf bodennahe Gülleausbringung

Online Redaktion, 10.07.2024 20:20

ST. OSWALD BEI FREISTADT. In St. Oswald bei Freistadt betreibt Landwirt Alfred Siegl gemeinsam mit seiner Frau Sieglinde einen modernen Landwirtschaftsbetrieb, der nicht nur durch seine idyllische Lage, sondern auch durch fortschrittliche Methoden in der Güllewirtschaft beeindruckt.

  1 / 2   V. l.: Martin Moser (Obmann Bezirksbauernkammer Freistadt) mit Alfred und Sieglinde Siegl (Foto: Bezirksbauernkammer)

Seit 1996 führen die Siegls ihren Hof, der sich auf einer Fläche von 60,5 Hektar erstreckt, davon 32,5 Hektar Grünland und 28 Hektar Acker. Zusätzlich gehören sechs Hektar Wald zum Betrieb. Mit 57 Milchkühen und eigener weiblicher Nachzucht ist der Betrieb ein wichtiger Milchlieferant der Region, wobei der Stalldurchschnitt knapp unter 10.000 Kilogramm Milch liegt.

Ein besonderes Augenmerk legt der Betrieb auf die bodennahe Gülleausbringung und Gülleseparation – ein Thema, das Alfred Siegl besonders am Herzen liegt. „Bei der Bodennahen Gülleausbringung gibt es fünf Gründe, die dafürsprechen, und nur einen, der dagegenspricht“, erklärt der Landwirt.

Die Vorteile dieser Methode sind vielfältig:

  • Stickstoffanreicherung im Boden: Seit der Umstellung auf die bodennahe Ausbringung wird auf dem Betrieb Siegl keine mineralische Düngerergänzung mehr eingesetzt.

  • Reduzierte Geruchsbelästigung: Die Nachbarschaft schätzt die minimale Geruchsbelästigung, die durch die neue Methode erreicht wird.

  • Flexibilität nach der Ernte: Landwirt Siegl hat nun bis zu 14 Tage Zeit, um die Gülle auszubringen, was eine bessere Planung ermöglicht.

  • Präzise Verteilung: Die Gülle kann besonders an den Rändern der Feldstücke wesentlich genauer verteilt werden.

  • Wirtschaftlichkeit: Durch Investitionsförderungen im Rahmen des ÖPUL amortisiert sich die Investition nach acht Jahren – und das noch ohne die Düngerwirkung zu berücksichtigen.

Der einzige Nachteil, den Siegl nennt, ist der erhöhte Zeitaufwand: Für die Gülleausbringung müssen etwa zehn bis 15 Prozent mehr Arbeitsstunden eingeplant werden.

Technische Umsetzung

Die technische Umsetzung erfolgt mit einem mobilen Gülleseparator und einem 15 Meter-Schleppschuhverteiler der Firma Vogelsang. Das Separat findet anschließend Verwendung als Einstreu im Rinderstall. Die positive Resonanz der Nachbarn bestätigt Siegl in seinem Tun. Überzeugt von der Effizienz und Nachhaltigkeit, setzt der Betriebsleiter auf Maschinengemeinschaften. So wurden alle Ackerbaumaschinen und weitere Maschinen in Kooperation mit anderen Landwirten angeschafft. Diese Gemeinschaft hat sich bewährt und ist mittlerweile auf 104 Mitgliedsbetriebe angewachsen.

Unter bodennaher Ausbringung versteht man eine Ausbringung von flüssigem Wirtschaftsdünger, also Gülle. Diese wird mittels eigener Maschinentechnik möglichst bodennah ausgebracht (Schleppschlauch/ Schleppschuh), um Ammoniakverluste zu reduzieren. Dadurch wird die Stickstoffeffizienz und die Futterqualität gesteigert.

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