Nationalratswahl 2024: ÖVP bleibt im Bezirk Freistadt mit hauchdünner Mehrheit vorne
BEZIRK FREISTADT. Hohe Verluste für die ÖVP, starke Gewinne für die FPÖ, Minus für die SPÖ und leichtes Plus für die NEOS - soweit liegt das Ergebnis der Nationalratswahl im Bezirk im Bundestrend. In 14 der 27 Gemeinden hat es dennoch für Platz 1 für die Volkspartei gereicht. Auch beim vorläufigen bezirksweiten Ergebnis liegt die ÖVP hauchdünn vor den Freiheitlichen.
54.605 Wahlberechtigte waren am Sonntag dazu aufgerufen, ihr Kreuz auf dem Wahlzettel zu machen - um 789 mehr als bei der Nationalratswahl 2019. Die Wahlbeteiligung war mit 83,34 Prozent überdurchschnittlich hoch.1,42 Prozent der abgegebenen Stimmen mussten als ungültig gewertet werden. Das vorläufige Ergebnis für den Bezirk Freistadt sieht folgendermaßen aus:
- ÖVP: 30,53 Prozent (13.396 Stimmen)
- SPÖ: 19,28 Prozent (8.649 Stimmen)
- FPÖ: 29,89 Prozent (13.411 Stimmen)
- GRÜNE: 7,30 Prozent (3.276 Stimmen)
- NEOS: 6,96 Prozent (3.123 Stimmen)
- Bier: 1,87 Prozent (840 Stimmen)
- MFG: 0,85 Prozent (381 Stimmen)
- KPÖ: 1,63 Prozent (733 Stimmen)
- LMP: 0,62 Prozent (277 Stimmen)
- GAZA: 0,24 Prozent (109 Stimmen)
- KEINE: 0,82 Prozent (367 Stimmen)
FPÖ: Mit Zugewinnen im Bundestrend
Ganz im Bundestrend liegt der Bezirk, was die Stimmengewinne der Freiheitlichen betrifft. Das höchste Plus von 20,16 Prozentpunkten und damit ein Resultat von 38,45 Prozent erreichte die FPÖ in der Gemeinde des einzigen blauen Bürgermeisters im Bezirk, Michael Spörker, in St. Oswald bei Freistadt. Noch besser schnitt die FPÖ nur noch in Pierbach (42,34 Prozent) und Unterweißenbach (39,29 Prozent) ab. Am wenigsten Zuspruch erreichten die Freiheitlichen in Hirschbach, Windhaag, Rainbach und Neumarkt.
Herbe Verluste für ÖVP
In Kaltenberg, traditionell eine Hochburg der ÖVP, gab es mit 91,62 Prozent wie immer eine überdurchschnittlich hohe Wahlbeteiligung, diesmal die zweithöchste in Oberösterreich. Aber auch hier musste die ÖVP wie im Bundestrend herbe Verluste hinnehmen. Die Volkspartei verlor 22,10 Prozentpunkte und fuhr damit das größte Minus im Bezirk Freistadt ein. Immerhin entfielen noch 50,11 Prozent der Stimmen auf die Volkspartei, was das beste ÖVP-Resultat in ganz Oberösterreich bedeutete. Ähnlich hohe Verluste wie in Kaltenberg gab es für die ÖVP in Königwiesen, Liebenau, Unterweißenbach, Pierbach und Schönau. In 14 Gemeinden des Bezirks bleibt die ÖVP aber doch die stimmenstärkste Partei (Bad Zell, Gutau, Hirschbach, Kaltenberg, Lasberg, Leopoldschlag, Liebenau, Neumarkt, Rainbach, Schönau, St. Leonhard, Waldburg, Weitersfelden, Windhaag).
Minus auch für die SPÖ
Zu den Verlieren der Nationalratswahl 2024 zählt im Bezirk Freistadt die SPÖ, wenngleich es in vier Gemeinden, nämlich Bad Zell, Hagenberg, Kaltenberg, Hirschbach und Lasberg sogar zarte Pluspunkte gab. In der überwiegenden Zahl der Gemeinden mussten die Sozialdemokraten jedoch Verluste hinnehmen, am meisten in St. Leonhard (- 8,16 Prozentpunkte), St. Oswald (-7,28), Unterweitersdorf, Liebenau und Pierbach. Auch in den Gemeinden mit SPÖ-Bürgermeistern, Sandl, Gutau, Wartberg und Neumarkt, steht ein Minus für die SPÖ im vorläufigen Wahlergebnis, wobei dieses in Wartberg mit -0,64 Prozentpunkten und besonders in Neumarkt mit -0,09 Prozentpunkten sehr moderat ausfiel. Das beste Wahlergebnis für die Sozialdemokraten gab es in Tragwein mit 25,24 Prozent, gefolgt von Unterweitersdorf, Pregarten, Wartberg und Hagenberg.
Grüne im Abwärtstrend
Ausschließlich ein negatives Vorzeichen hatten die Stimmenanteile der aktuellen Nationalratswahl für die Grünen. In Hagenberg, der Heimatgemeinde der langjährigen Grünen Bezirkssprecherin Christiane Jogna, gab es mit -7.09 Prozentpunkten den größten Verlust im Bezirk Freistadt für die Grünen, gefolgt von Freistadt (-5,85 Prozentpunkte) und Leopoldschlag (-5,74). Ungeachtet der hohen Verluste gab es für die Grünen in Hagenberg (10,68 Prozent), Neumarkt, Wartberg und Bad Zell die besten Ergebnisse im Bezirk.
Aufwind für NEOS
Neben der FPÖ zählen auch die NEOS im Bezirk zu den Gewinnern der Wahl, wenn auch in weit gemäßigterem Ausmaß. In 25 von 27 Gemeinden steht ein Plus vor dem vorläufigen Wahlergebnis, am stärksten legten die NEOS in Kefermarkt (3,23 Prozentpunkte), St. Oswald (2,89) und Liebenau (2,6) zu. Stimmenverluste gab es nur in Pierbach, in Rainbach hielten die Pinken ihr Wahlergebnis von 2019. Das beste Ergebnis im Bezirk gab es für die NEOS in Hirschbach (12,47 Prozent), der Heimatgemeinde von NEOS-Kandidat Hubert Pammer.
Kleinparteien unter ferner liefen
Keine tragende Rolle spielten am Wahlsonntag die Kleinparteien, von denen im Bezirk die Bierpartei noch am ehesten punkten konnte. in Sandl erreichte sie mit 2,84 Prozent das beste Ergebnis. Auch MFG punktete in Sandl (1,89 Prozent) am meisten, die KPÖ verbuchte im Bezirk in Unterweitersdorf mit 2,26 Prozent der Stimmen das beste Resultat
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