Arbeitsmarkt Jahresbilanz: Arbeitslosenquote leicht angestiegen
BEZIRK FREISTADT. „Trotz der gebremsten Konjunktur ist der Freistädter Arbeitsmarkt im Jahr 2024 überraschend stabil geblieben“, zieht AMS Freistadt Leiter Alois Rudlstorfer Bilanz.
Im Schnitt sind 900 Personen zur Vermittlung vorgemerkt. Denen stehen 502 offene Stellen in den Freistädter Unternehmen gegenüber. Die Arbeitslosenquote steigt im Vergleich zum Jahr 2023 um 0,1 Prozentpunkte auf 2,9 Prozent. “Da viele arbeitslos vorgemerkte Personen mit gesundheitlichen Einschränkungen kämpfen, ist es für zahlreiche Unternehmen, trotz des leichten Anstieges bei den Arbeitslosen, weiterhin sehr schwierig, passende Arbeitskräfte zu finden.“
„Dass es aber doch gelingen kann, zeigt die starke Dynamik bei den Arbeitsuchenden“, so Rudlstorfer. Im Jahr 2024 fanden 2.854 Personen aus dem Bezirk wieder einen neuen Arbeitsplatz. „Die Herausforderung für die Unternehmen besteht darin, so attraktiv zu sein, dass sie den neuen Job bei ihnen antreten und nicht woanders“, sagt der Freistädter AMS Chef. „Außerdem müssen sie auch das Potential von, auf dem Arbeitsmarkt benachteiligten Personen, wie Älteren, Wiedereinsteigerinnen und Personen mit gesundheitlichen Einschränkungen, im Bewerbungsprozess mitberücksichtigen. Dass das schon einige Unternehmen machen, zeigt, dass im Jahr 2024 380 Personen mit gesundheitlichen Einschränkungen, 127 Wiedereinsteigerinnen und 285 über 55-Jährige wieder einen neuen Job gefunden haben.“
Arbeitslosengeld und Jugendarbeitslosigkeit
Im Jahr 2024 wurden 3.476 Anträge auf Leistungen nach dem Arbeitslosen-Versicherungsgesetz bearbeitet und in der Folge 10,96 Millionen Euro an die antragstellenden Personen ausbezahlt. Die Zahl der unter 25-jährigen Arbeitsuchenden sank im Jahresvergleich um 6,2 Prozent, im Schnitt sind damit im Vorjahr 371 Jugendliche auf Arbeitssuche. „Der Rückgang ist ein Zeichen dafür, dass die Chancen der Jugendlichen, rasch wieder einen neuen Job zu finden, weiterhin sehr gut sind“, sagt Alois Rudlstorfer.
Langzeitarbeitslosigkeit
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen sank im Jahresvergleich um 2,1 Prozent, Ende Dezember 2024 waren noch 99 Frauen und 61 Männer länger als ein Jahr auf Arbeitsuche. Im Vorjahr nahmen 798 Personen (442 Frauen/356 Männer) an Schulungsangeboten des AMS Freistadt teil.
Offene Stellen im Bezirk
Offene Stellen können den Arbeitsuchenden nur angeboten werden, wenn diese auch vom AMS bei den Betrieben im Bezirk akquiriert bzw. von ihnen dem AMS gemeldet werden. Im Jahr 2024 beauftragen die Unternehmen im Bezirk das AMS mit der Besetzung von 2.117 Stellen und 274 Lehrstellen. Weiter an Beliebtheit gewinnt die Antragstellung über das persönliche E-AMS Konto. Im Jahr 2024 wurden über diese Schiene 1.338 Anträge beim AMS Freistadt eingebracht. Das entspricht im Vergleich zu 2023 einem Plus von 3,4 Prozent. Außerdem besteht derzeit zusätzlich die Möglichkeit, sich telefonisch arbeitslos zu melden und die zugesandten Anträge postalisch einzubringen.
Finanzielle Unterstützung
Insgesamt wurden im Vorjahr 4.020 Anträge auf finanzielle Leistungen, wie Arbeitslosengeld, Notstandshilfe, Pensionsvorschuss, Altersteilzeitgeld, Weiterbildungsgeld von den Mitarbeiter n des AMS Freistadt bearbeiten und dabei 22,2 Millionen Euro ausbezahlt. 778 Personen erhielten während der Teilnahme an Weiterbildungsangeboten eine Beihilfe zur Deckung ihres Lebensunterhaltes. 59 Personen bekamen Zuschüsse zu anfallenden Kurskosten.
906 Personen erhielten Beihilfen zu den Kursnebenkosten (z.B. Fahrtkosten). 264 Personen wurden mit insgesamt 94.551 Euro bei den Kosten der Kinderbetreuung unterstützt. 37 Personen aus dem Bezirk Freistadt nahmen am Unternehmensgründungsprogramm des AMS teil und machten sich in der Folge selbständig. Sie erhalten zum Start ihrer selbständigen Tätigkeit eine Gründerbeihilfe mit einer Gesamtsumme von 66.764 Euro.
Eingliederungsbeihilfen für Betriebe
Eingliederungsbeihilfen wurden im Jahr 2024 an Betriebe bezahlt, die einer auf dem Arbeitsmarkt benachteiligten, beim AMS vorgemerkten, Person aus dem Bezirk Freistadt eine Beschäftigungsmöglichkeit boten. Diese Möglichkeit gab es für 85 Personen aus dem Bezirk, 673.251 Euro wurden dafür insgesamt ausgezahlt. Fün Einpersonenunternehmen beantragen 2024 eine Förderung für den ersten eingestellten Mitarbeiter. Lohnkostenbeiträge in der Höhe von 48.865 Euro wurden an diese Unternehmen überwiesen. 132 Betriebe erhalten 2024 für die Ausbildung von, auf dem Arbeitsmarkt benachteiligten Jugendlichen oder Mädchen in nicht traditionelle Frauenberufen, eine Lehrstellenförderung in der Höhe von insgesamt 524.109 Euro.
„Arbeitslosigkeit wird 2025 ansteigen“
„Auch im Jahr 2025 wird, schenkt man den Vorhersagen Glauben, die Arbeitslosigkeit weiterhin leicht steigen, der Arbeitskräftemangel wird aber weiterhin präsent sein. Unternehmen, die auch Langzeitarbeitslose, Personen mit gesundheitlichen Einschränkungen, Wiedereinsteigerinnen oder ältere Arbeitsuchende im Bewerbungsprozess berücksichtigen, sind da sicher im Vorteil. Wir unterstützen Unternehmen, die auf dem Arbeitsmarkt benachteiligte Personen einstellen, auch im Jahr 2025 mit befristeten Lohnkostenzuschüssen am Beginn der Beschäftigung“, sagt der Freistädter AMS Chef.
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