Riepl-Bauprojekt: "Die Schadstoffe sind schon seit Dezember 2017 weg"
GALLNEUKIRCHEN. Das Riepl-Bauprojekt mitten im Zentrum von Gallneukirchen wächst in die Höhe. Entgegen Gerüchten kam es zu keinen Verzögerungen durch das Abtragen von Schadstoffen.
„Die Schadstoffe sind bereits seit Dezember 2017 weg“, sagt Anton Riepl, Bauherr und Gallneukirchner Unternehmer. Bis 1982 verwendete eine Putzerei giftige Chemikalien auf dem Grundstück, die in den Boden und ins Grundwasser gelangten. Die Schadstoffe reichten bis zum Wasserwerk Linzerberg. „Das Kontaminierungsprojekt wurde schon vor Jahren eingereicht und parallel zur Baubewilligung genehmigt. Es kam dadurch auch zu keinen Verzögerungen, einzig die Analyse der Bodenprüfstelle hat zwei Wochen statt einer gedauert. Und die Gesamtkosten des Bauprojektes haben sich erhöht“, ergänzt Alfred Hawel, Anwalt der Firma Riepl. „Das Schadstoff-Problem ist bereits erledigt.“
„Dimension hat keiner gewusst“
Riepl muss als Eigentümer zirka 20 Prozent der Kosten für die Kontaminierung übernehmen. „Es hat immer geheißen, dass die öffentliche Hand das macht. Die Dimension hat auch keiner gewusst. Aber es gab keine Alternative. Ich konnte ja nicht sagen, das eine Haus kaufe ich nicht“, sagt Riepl, der seit 20 Jahren die Vision des Wohn- und Geschäftszentrums verfolgt. „Erst durch den Kauf der Familie Riepl konnte das Kontaminierungsprojekt umgesetzt werden“, sagt Hawel. „Wenn die Kontaminierung in das Nachbargelände dringt, muss auch die Nachbarliegenschaft abgetragen werden. Das ist erst möglich geworden, weil die Familie Riepl alles gekauft hat. Sonst wäre die Kontaminierung weiterhin Problem der Republik.“
Durchhaltevermögen und viel Energie waren nötig
Die Familie Riepl hat über Jahrzehnte Liegenschaften im Zentrum von Gallneukirchen gekauft. Angrenzend an die Gusen, die Hauptstraße und Gaisbacher Straße entsteht ein Wohn- und Geschäftszentrum im Herzen von Gallneukirchen. Entstanden ist die Idee 1993, als Anton Riepl über einen Betriebsneubau nachdachte und entschied, den Betrieb aus dem Zentrum raus zu siedeln. „Dann waren die Flächen frei und zufällig standen dann auch die ersten zwei Nachbarhäuser zum Verkauf“, erzählt Riepl von den Anfängen. „Dort waren zuvor hauptsächlich Geschäftshäuser, aber die Gasse war so schmal, dass sie nur einspurig befahrbar war. Da entstand die Idee ein Geschäftshaus mit mehreren Geschäften zu bauen.“ Anfangs ging alles rasch und die ersten zwei, drei Häuser waren schnell gekauft. „Dann hieß es, man braucht eine Anbindung zur Hauptstraße und eine Anbindung zur Gusen und die bürokratischen Hürden haben begonnen.“ Viel Energie und Durchhaltevermögen waren gefragt, aber bald ist es so weit. Im Spätsommer 2019 soll das 20-Millionen-Euro Bauprojekt fertig sein.
Freude überwiegt
Die untere Tiefgaragenebene ist bereits fertig und auch die Kellergeschosse sind bald gerichtet. „Jetzt überwiegt die Freude. Man braucht eine positive Einstellung und den Glauben, dass es schon funktionieren wird, sonst kann man so ein Projekt nicht durchziehen“, sagt Riepl.
Nahversorgung und Parken
Im Erdgeschoss werden auf 4000 Quadratmetern Geschäftslokale gebaut, die über eine Mall erschlossen werden. „Zwei Drittel der Flächen sind bereits mit Vorverträgen vermietet. Es wird einen guten Branchenmix geben“, sagt Hawel. „Ziel ist es, die Nahversorgung im Ort zu halten. Auf kurzem Weg soll die Versorgung für alle Lebensbereiche geboten werden, damit man nicht extra in die Nachbarorte fahren muss.“ Im ersten Geschoss finden Büros und Ordinationen auf einer Fläche von 3200 Quadratmetern Platz. Die Eigentümer sind mit Ärzten im Gespräch, Konkurrenz zum Ärztezentrum soll das Projekt keines werden. „Das Ärztezentrum ist immer voll, die neuen Ordinationen sollen nur eine Ergänzung zum bereits bestehenden Angebot werden“, sagt Hawel. In den oberen Etagen werden 34 Wohneinheiten errichtet. „Interessenten gibt es viele.“ Die Tiefgaragenebene kann als „überdachte Durchfahrtsstraße“ in die Gaisberger Straße und retour genutzt werden. Die Gemeinde Gallneukirchen hat 38 Stellplätze angekauft und wird diese als Kurzparkzone bewirtschaften. Dazu kommen 100 Stellplätze für Mieter, Eigentümer und Besucher. Auch rund um das Gebäude werden 20 Stellplätze geschaffen. „Durch das Projekt wird Infrastruktur geschaffen, ein Verkehrskonzept realisiert und die Kommunalsteuer bleibt im Ort“, ergänzt Rechtsanwalt Hawel.
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