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Intendant Zeno Stanek trägt „Litschau im Herzen“

Olivia Lentschig, 03.03.2019 08:30

LITSCHAU. Zeno Stanek wurde 1971 in Wien geboren und bezeichnet sich selbst als „Zuagraster“, denn seine zweite Heimat ist der wunderschöne Luftkurort Litschau geworden. Als gleichzeitig kreativer und ruhevoller Ort, so bezeichnet er das Waldviertel.

  1 / 2   Mit seinen innovativen Theater- und Musikprojekten hat Stanek das Waldviertel seit 15 Jahren nicht nur kulturell, sondern auch touristisch bereichert. Foto: Sabine Hauswirth

Im Jahr 1992 startete der kreative Kopf sein Regiestudium am Max Reinhardt-Seminar und schon ein Jahr später gründete er das Theater Brauhaus in Hörmanns. Seine Regiearbeiten führten ihn unter anderem nach Salzburg, Linz, Temeswar (Rumänien) und Stuttgart. Von 2013 bis 2018 führte er als Intendant die Festspiele in Stockerau. Sein Hauptaugenmerk gilt aber Litschau, wo er mit dem „Schrammel.Klang.Festival“ und dem Theaterfestival „HIN & WEG“ einen innovativen Kulturreigen geschaffen hat, der österreichweit seinesgleichen sucht.

Mehrfache Prämierungen

Natürlich wurde Zeno Stanek für seine großartige Arbeit schon mehrfach ausgezeichnet: 1995 mit dem Kulturpreis des Landes Niederösterreich für Darstellende Kunst, im Jahr 2008 mit dem „Litschower“ – Kulturpreis der Stadt Litschau. Und seit 2018 darf er sich auch Tourismuspreisträger nennen.

Inszenierungen im Stadel, am Floß oder in der Garage

Wie groß muss eine Bühne sein, um auf ihr hochkarätige Musik- oder Theaterdarbietungen zur Aufführung bringen zu können? Zeno Stanek braucht genau genommen überhaupt keine klassische Bühne. Wie er eindrucksvoll beweist, reicht ihm eine Lichtung am See, ein Stadel, eine alte Brauerei, eine Garage oder gar nur ein Floß, um das Publikum zu fesseln. Andererseits verfügt Zeno Stanek bei seinen Projekten über die größte Bühne des Landes: In ganz Litschau und rund um den Herrensee finden die Vorstellungen der beiden von ihm gegründeten und kuratierten Festivals statt. Österreichs nördlichste Stadt hat sich damit zu einem sommerlichen Kultur-Hotspot entwickelt, der alljährlich Tausende von Besuchern in seinen Bann zieht und der aufgrund seines Erfolges seit 2009 mit dem Herrenseetheater auch über eine richtige Bühne verfügt.

Die Kultur aufs Land bringen

Neue Formate, Bühnen und Ideen haben es dem Künstler schon immer angetan. Noch als junger Student gründete er 1993 im alten Braugebäude in Hörmanns bei Litschau das Ensemble „Theater Brauhaus“, um ein Off-Theater aufs Land zu bringen und dem weit verbreiteten Sommer-Theater eine zusätzliche Facette zu geben. 2007 „erfand“ Stanek in Litschau – der Heimatstadt von Kaspar Schrammel, dem Vater der berühmten Schrammelbrüder Johann und Josef – das „Schrammel.Klang.Festival“, bei dem rund 100 Künstler nicht nur die klassischen, sondern auch die sehr modernen Aspekte der Schrammelmusik beleuchten. Drei Tage lang können die Besucher rund um den Herrensee flanieren und neben den künstlerischen Darbietungen auf den Naturbühnen auch Waldviertler Kulinarik genießen. Mit mehr als 7000 Gästen war das Festival 2018 erneut so gut wie ausverkauft. Viele Menschen blieben drei Tage und länger in der Region, die Quartiere in Litschau und Umgebung waren restlos ausgebucht.

Zeitgenössisches, frisches Konzept für Festival

Für ein entdeckungsfreudiges und naturverbundenes Publikum hat Zeno Stanek schließlich auch sein neuestes Projekt konzipiert: Das 2018 erstmals ebenfalls in Litschau abgehaltene Theaterfestival „HIN & WEG“ vereint Theaterproduktionen, szenische Lesungen, Autorenlesungen, Hörspiele, Konzerte, Matineen und Workshops an teils sehr ungewöhnlichen Orten wie dem Feuerwehrhaus, Pfarrhof und privaten Küchen. Die Premiere bewies, dass die Idee, zeitgenössische Theaterunterhaltung von hoher Qualität in ungewöhnlichen Formaten und an interessanten Orten zu präsentieren, funktioniert.


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