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Arbeitslosigkeit steigt, aber auch Arbeitskräftepotential

Daniel Schmidt, 03.09.2015 13:40

BEZIRK. Die Anspannung auf dem Arbeitsmarkt im Bezirk Gmünd bleibt auch Ende August groß. Der Trend der letzten Monate mit steigendem Arbeitskräftepotenzial, weiter zunehmender Beschäftigung aber auch steigender Arbeitslosigkeit setzt sich fort. Ende August 2015 waren beim Arbeitsmarktservice (AMS) Gmünd insgesamt 1.498 Personen arbeitslos vorgemerkt, um +27 (od. +1,8 Prozent) mehr als im Vormonat und um 11,4 Prozent mehr als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres.

„Das Angebot an Arbeitskräften steigt stärker als das gesamte Volumen an Arbeit in den Betrieben. Das Beschäftigungsplus verdankt sich also vielfach steigender Teilzeitarbeit. Für uns heißt es, das Angebot an Vakanzen, egal welches Beschäftigungsausmaß in Kooperation mit den Unternehmen in unser Stellenangebot einzuspeisen“, erklärt der Leiter des Arbeitsmarktservice Gmünd, Gerhard Ableidinger.

Besonders betroffen sind weiterin Ältere, gering Qualifizierte und Personen mit gesundheitlichen Einschränkungen. Zur Vermittlungsunterstützung setzt das AMS weiterhin diverse Förderungsinstrumente ein, trotzdem nimmt die Sockelarbeitslosigkeit zu. Die Betroffenheit von Arbeitslosigkeit ist gegenüber dem Vergleichszeitpunkt des Vorjahres bei den Männern (+16,0 Prozent) deutlich höher als bei den Frauen (+7,1 Prozent). Der Anstieg der Arbeitslosigkeit lässt sich zum Teil auch mit dem Rückgang der Personen in Schulung erklären. Der Bestand an SchulungsteilnehmerInnen liegt aktuell um 78 (od. -37,3 Prozent) unter dem vergleichbaren Niveau des Vorjahres. In Summe ergeben sich damit Ende Mai 1.629 Personen, die entweder arbeitslos vorgemerkt oder in Schulungsmaßnahmen des AMS sind (+4,8 Prozent).

Die geschätzte Arbeitslosenquote liegt in Gmünd mit 9,5 Prozent immernoch deutlich über dem NÖ-Durchschnitt von 8,5 Prozent.

Von den insgesamt 1.498 Vorgemerkten haben 88 wieder eine konkrete Einstellungszusage für die kommenden Monate. „In absoluten Zahlen stieg die Arbeitslosigkeit am stärksten in den Hilfs- (+42 oder 16,6 Prozent) und Fremdenverkehrsberufen (+29 oder 23,0 Prozent)“, berichtet der Geschäftsstellenleiter des AMS Gmünd, Gerhard Ableidinger.

Im vergangenen Monat wurden im Bezirk Gmünd 230 Jobsuchende neu arbeitslos, um 37 oder 19,2 Prozent mehr als im August 2014 In 228 Fällen (+7 oder +3,2 Prozent) konnte die Vormerkung wiederum beendet werden. Davon konnten 117 Personen (+23 oder +24,5 Prozent) mit direkter oder indirekter Unterstützung des AMS wieder eine Beschäftigung aufnehmen, 28 sind in eine Schulung eingetreten und 83 sind aus anderen Gründen (Pension, Krankenstand, Meldeversäumnis, Auslandsaufenthalt, Wochenhilfe, etc.) aus der Vormerkung ausgeschieden.

10-Jahresvergleich zeigt eine stark steigende Männerarbeitslosigkeit

Im Vergleich der jeweiligen Augustdaten der letzten zehn Jahre (arbeitslos und in Schulung) zeigt sich deutlich, dass die Männerarbeitslosigkeit in diesem Zeitraum stark gestiegen ist (+211 oder 35,0 Prozent). Hingegen hat sich die Frauenarbeitslosigkeit – auf hohem Niveau – doch um 53 oder 6,1 Prozent reduziert.

Stellenangebot über dem Niveau des Vorjahres

Mit Ende August waren 39 sofort verfügbare offene Stellen beim AMS Gmünd gemeldet, im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies ein erfreuliches Plus von 28 Stellen. Im abgelaufenen Monat wurden 59 Stellen vom AMS Gmünd akquiriert und gleichzeitig 70 Stellen mit geeigneten Arbeitskräften besetzt. Die Besetzungsdauer betrug im Durchschnitt nur 10 Tage.

Frauen: Hochwertige Qualifizierung und Hilfe beim Wiedereinstieg nach der Babypause

Mit Blickrichtung Wiedereinstieg nach der Babypause verweist das AMS NÖ auf interessante Angebote für Frauen, die das ganze Jahr hindurch in Anspruch genommen werden können. In Zeiten hohen Konkurrenzdrucks am Arbeitsmarkt laufen vor allem Frauen, die familiär bedingt eine Erwerbspause einlegen mussten, oder nur eine geringe Ausbildung vorweisen können, Gefahr, langzeitarbeitslos zu werden. Das AMS NÖ steuert hier mit hochwertigen und maßgeschneiderten Qualifizierungs- und Unterstützungsangeboten gegen. Unter anderem mit dem Programm „Handwerk und Technik“ (FiT), Facharbeiterinnen-Intensivausbildungen in den Ausbildungszentren Sigmundsherberg, Zistersdorf, Wiener Neustadt und im neuen Technikcenter in St. Pölten sowie mit einem regional abrufbaren umfangreichen Schulungsangebot. Für Frauen mit verschiedensten Problemstellungen wurde in Niederösterreich in den Frauenberufszentren ein fast flächendeckendes Netz mit maßgeschneiderten Angeboten eingerichtet. Im Jahr 2015 stehen wieder über 2.000 Ausbildungsplätze, davon über 340 Ausbildungen bis zum Lehrabschluss, zur Verfügung. „Es stehen den Frauen bei diesem Programm alle Lehrberufe offen, die weniger als 40 Prozent Frauenanteil aufweisen. Zu den derzeit nachgefragtesten Ausbildungen zählt die Ausbildung zur Hörgeräteakustikerin, Betriebslogistikkauffrau, Augenoptikerin und Tischlerin“, erklärt Gerhard Ableidinger. Es ist uns aber wichtig, dass die Frauen bei ihrer Entscheidung alle möglichen Ausbildungen berücksichtigen.


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