Wichtige Hürde: „Waldviertler Stadt-Land" spricht sich für Glasfaserausbau aus
BEZIRK GMÜND. Der Glasfaserausbau in der Pilotregion „Waldviertler Stadt-Land“ hat eine entscheidende Hürde genommen: Neun der elf Gemeinden der Kleinregion haben sich flächendeckend für den Glasfaserausbau entschieden, in den verbliebenen zwei Gemeinden, Gmünd und Schrems, werden noch Unterstützungserklärungen gesammelt. Neben den Gemeinden Brand-Nagelberg, Hirschbach, Hoheneich, Kirchberg am Walde, Unserfrau-Altweitra, Waldenstein, Großdietmanns sowie Amaliendorf-Aalfang hat auch die Stadtgemeinde Heidenreichstein die 40-Prozent-Hürde beim Glasfaserausbau geschafft.
„Die Gemeinden haben gemeinsam mit der niederösterreichischen Glasfaser-Infrastrukturgesellschaft (nöGIG) und der NÖ-Regional GmbH in den vergangenen Monaten Überzeugungsarbeit geleistet. Das hat sich ausgezahlt und bringt für Betriebe und Bevölkerung bis spätestens 2018 leistungsfähige Glasfaser-Internetanschlüsse zu einem fairen Preis“, freut sich Wirtschaftslandesrätin Petra Bohuslav (ÖVP). „Wir bauen zukunftssichere Breitbandnetze. Somit haben alle Marktteilnehmer die Möglichkeit, hochwertige und innovative Breitbandprodukte für Endkunden und Betriebe anzubieten. Wir schaffen somit die bestmögliche Basis für die Gigabit-Gesellschaft und den Wirtschaftsstandort Niederösterreich, der optimal für die Herausforderungen von Wirtschaft 4.0 und der Digitalisierung gerüstet ist. Dabei ist mir eines ganz wichtig: Die nöGIG wird nur überall dort aktiv, wo der Markt nicht funktioniert und ein flächendeckender Ausbau einer Gemeinde für private Netzbetreiber nicht rentabel ist. Wir sind damit keine Konkurrenz zu privaten Anbietern. Die Ergebnisse in den Gemeinden dieser Pilotregion zeigen, dass wir mit unserem Modell auf dem richtigen Weg sind“, erklärt Bohuslav.
Verbleib von RZA in Amaliendorf nun gesichert
Erst kürzlich gab die Firma RZA GmbH in Amaliendorf-Aalfang bekannt, dass durch den Glasfaserausbau der nöGIG 25 Arbeitsplätze in der Region gesichert wurden. Die Produkte und Dienstleistungen der RZA brauchen hohe und zuverlässige Breitbandanbindungen. Das Unternehmen ist nun über das Glasfasernetz der nöGIG sehr gut an das Internet angeschlossen. „Datenübertragungen, die bisher Stunden gedauert haben, sind jetzt in wenigen Minuten erledigt. Noch vor einem Jahr standen wir vor der ernsten Entscheidung, den Firmensitz aus dem Waldviertel zu verlegen, da wir unser Geschäft kaum aufrechterhalten konnten. Dank der Glasfaseranbindung ist dieses Thema nun vom Tisch“, betonte RZA-Geschäftsführer Reinhard Müllner.
Die niederösterreichische Glasfaser-Infrastrukturgesellschaft (nöGIG), eine Gesellschaft der Wirtschaftsagentur ecoplus, baut in vier ausgewählten Pilotregionen in ganz Niederösterreich zukunftssichere Glasfasernetze bis zum Haushalt. Dabei ist die nöGIG ausschließlich für die Errichtung und den Betrieb der Infrastruktur zuständig. Die Netze selbst stehen, entsprechend dem international anerkannten 3-Ebenen Modell für offenen Netzzugang, allen Breitband-Dienstanbietern zu gleichen Konditionen offen. Die Pilotphase soll Ende 2018 abgeschlossen sein. Danach wird das Modell evaluiert und auf ganz Niederösterreich ausgerollt.
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden