Verirrt: 84-Jähriger musste Nacht am Berg verbringen
GOSAU. Ein 84-jähriger Wanderer aus dem Bezirk Gmunden musste nach einer nächtlichen Irrwanderung im Ramsauergebirge am Dienstag durch die Bergrettung und Alpinpolizei gerettet werden.

Der Mann unternahm am Ostermontag gegen 11 Uhr allein eine Wanderung im Bereich des Ramsauergebirges im Gemeindegebiet von Gosau. Mit dem Fahrrad fuhr er zunächst zum Ausgangspunkt und stieg anschließend über einen spärlich markierten Jägersteig in Richtung Löckerkogelhütte auf.
Während des Aufstiegs verlor der 84-Jährige jedoch aufgrund zahlreicher umgestürzter Bäume den markierten Steig und geriet in sehr steiles, felsdurchsetztes und unwegsames Gelände. Am Abend erkannte er seine missliche Lage und entschloss sich, die Nacht am Berg zu verbringen. Es herrschten Temperaturen um sieben Grad Celsius und leichter Regen.
Nachbarn angerufen
Dienstagmorgen verständigte der Wanderer gegen 6 Uhr einen Nachbarn, konnte jedoch keine genauen Angaben zu seinem Standort machen. Um 6.17 Uhr setzte er einen Notruf ab. Daraufhin wurden die Bergrettung Gosau sowie die Alpinpolizei alarmiert. Die Einsatzkräfte konnten telefonisch Kontakt aufnehmen, wobei der Mann seinen ungefähren Standort beschrieb.
Handyakku leer
Aufgrund der unklaren Angaben und der Größe des Suchgebiets wurde zusätzlich der Polizeihubschrauber „Libelle Linz“ angefordert. Im Verlauf eines Suchfluges bestätigte der 84-Jährige telefonisch die Sichtung des Hubschraubers. Ab 7.30 Uhr war jedoch kein Kontakt mehr möglich, da der Akku seines Mobiltelefons erschöpft war. Die Suche blieb vorerst erfolglos.
Unterkühlt, sonst wohlauf
In weiterer Folge wurden der Bergrettungsdienst Bad Goisern, die Feuerwehren Bad Goisern und St. Agatha (Drohne), der Polizeihubschrauber „Libelle Salzburg“ mit Wärmebildkamera (FLIR) sowie eine Polizeidrohne in den Einsatz eingebunden. Im Laufe des Vormittags erfolgte zudem die Nachalarmierung der Bergrettungsdienste Obertraun und Hallstatt.
Gegen 10.30 Uhr konnte der 84-Jährige schließlich unterhalb der Löckerkogelhütte auf einer Seehöhe von 954 Metern von der Bergrettung Gosau und der Alpinpolizei unterkühlt, aber ansonsten wohlauf, aufgefunden werden. Nach der Erstversorgung wurde er per Tau durch die Libelle Linz ins Tal geflogen und zur weiteren Abklärung ins Krankenhaus gebracht. Der Einsatz konnte gegen 13 Uhr beendet werden.
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