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Perspektiven für das Marmorschlössl Bad Ischl

Thomas Leitner, 27.08.2020 15:04

BAD ISCHL. Mit der Umgestaltung des FC - Francisco Carolinum in ein Museum für Fotografie und Medienkunst werden die Bestände nun nach Linz geholt und das Marmorschlössl neu ausgerichtet. Sisi und das Haus Habsburg, höfische Kulturen, die Geschichte von Mode und Life-Style, das Phänomen der Sommerfrische sowie das Salzkammergut im Allgemeinen werden nunmehr themenprägend sein.

Foto: Hörmandinger
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Bad Ischl war ein wichtiger Ort für Kaiserin Elisabeth: Hier hat sie sich mit Kaiser Franz Joseph I verlobt, hier steht die Kaiservilla, ein Hochzeitsgeschenk der Kaisermutter Sophie an die jungen Eheleute, hier hat Franz Joseph seiner Sisi einen Rückzugsort geschaffen – das sogenannte Marmorschlössl.

„Ich habe den Kaiser schon lieb. Wenn er nur kein Kaiser wäre.“ Elisabeths Geständnis ist exemplarisch für das Dilemma der kaiserlichen Ehe. Nur in der Sommerfrische in Bad Ischl entkam das Paar dem strengen höfischen Leben am Wiener Hof: Hier trug Franz Josef Lederhosen und Sisi zog sich in ihr vom Hofgärtner Franz Rauch erbautes Cottage im Tudorstil zurück, um Gedichte zu schreiben, Reisen zu planen und Freunde zu empfangen.

Neue Ausstellung ab kommendem Frühjahr

1978 wurde im Marmorschlössl die fotogeschichtliche Sammlung Hans Frank beheimatet und damit das erste Fotomuseum in Österreich etabliert. Mit der Umgestaltung des FC – Francisco Carolinum in ein Museum für Fotografie und Medienkunst werden nun die Bestände nach Linz geholt – im Marmorschlössl und dem herrlichen, weitläufigen Garten werden künftig wieder Sisi und das Haus Habsburg, höfische Kulturen, die Geschichte von Mode und Life-Style, sowie das Phänomen der Sommerfrische im Mittelpunkt des Ausstellungsprogramms stehen. Darüber hinaus werden die Themen Natur und Landschaft, Sonne und Licht sowie der Salzabbau behandelt werden. Den Auftakt macht eine große Ausstellung rund um das Thema „Dirndl“ im kommenden Jahr. Gezeigt wird die Entwicklungsgeschichte des Dirndls vom Arbeitskleid über die Vereinnahmung der Tracht durch die Nationalsozialisten, die Uniformierungstendenzen in den 1950er und 1960er Jahren sowie zeitgenössische Interpretation von Susanne Bisovsky, Hubert von Goisern, Karl Lagerfeld und Vivienne Westwood.

Aktionswochen für Schulen

Im Aktionszeitraum zwischen 13. und 29. April 2021 wird für Schulgruppen aus Bad Ischl und den Anrainergemeinden das Dirndl mit seiner bewegten Vergangenheit und möglichen Zukunftsperspektiven von Kulturvermittlern vorgestellt und interaktiv erarbeitet. Auch für Erwachsene soll es Angebote geben, um sich diesem teils polarisierenden Kleidungsstück frisch anzunähern und sich darüber auszutauschen.


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