Keramiksymposium: Kunst aus dem 3D-Drucker und vieles mehr
GMUNDEN. Zehn Keramikkünstler aus sieben Ländern haben derzeit für fünf Wochen ihre Zelte in Gmunden aufgeschlagen. Die Unternehmen Laufen und Gmundner Keramik stellen Räumlichkeiten und Material zur Verfügung. Die Ergebnisse des Keramiksymposiums sind ab 13. Oktober in den Kammerhofmuseen (K-Hof) zu sehen.
Die Skulptur baut sich fast von selbst: Ein 3D-Drucker produziert unablässig ein Endlosband aus Keramikmasse und formt daraus innerhalb von zwei Stunden ein einen Meter hohes Objekt. Jonathan Keep, Keramiksymposiums-Teilnehmer aus Großbritannien, ist sowohl von der Technik als auch vom Material begeistert: “Ich konstruiere die Skulpturen mit einer Virtual-Reality-Brille. Danach kann ich sie einfach ausdrucken.“
Millimeterdünne Kunstwerke dank Saphirkeramik
Dafür, dass das fertige Objekt trotz seiner dünnen Wände stabil bleibt, sorgt das verwendete Material: Laufen stellt den Künstlern die innovative Saphirkeramik zur Verfügung – ein Material, das mehr als doppelt so bruchfest ist wie herkömmliche Sanitärkeramik.
Aber auch die Gmundner Keramiktradition und die Räumlichkeiten selbst – sowohl in Laufen als auch in der Gmundner Keramik – inspirieren die Künstler: Die Tirolerin Helene Kirchmair etwa verfremdet die Gmundner Traditionskeramik, sodass diese nur mehr in Ansätzen zu erkennen ist. Auch bei der Gestaltung selbst setzt sie eher auf Acrylfarben als auf Glasur. Für Interesse sorgen auch die organischen Formen der Deutschen Beate Gatschelhofer.
In den Räumlichkeiten der Gmundner Keramik Manufaktur gestaltet die Französin Hélèn Lousier skulpturale Mischwesen aus Mensch und Pflanze. Flächiger sind die Werke der österreichischen Keramikkünstlerin Yara Lettenbichler.
Laufen und Gmundner Keramik mit dabei
Die Gmundner Keramik ist ein langjähriger Unterstützer des Keramiksymposiums – seit es 2003 wiederbelebt wurde. Laufen, das heuer nach langer Pause erstmals wieder mit an Bord war, war schon zu Zeiten der ersten Symposien vor 55 Jahren unter dem Gründer Kurt Ohnsorg Schauplatz der damaligen „Sommerseminare“.
Beide Gmundner Traditionsunternehmen boten den Künstlern optimale Bedingungen, wie auch zahlreiche Besucher bei den „Offenen Ateliers“ feststellen konnten. Zahlreiche Kunstinteressierte nutzten die einmalige Gelegenheit, den Symposiumsteilnehmern bei ihrer Arbeit über die Schulter zu schauen.
Ausstellung ab 13. Oktober
Noch bis in die zweite Oktoberwoche wird intensiv weitergearbeitet, danach kürt eine Jury die „besten“ Werke, die ab 13. Oktober im K-Hof zu sehen sind (Vernissage um 19 Uhr). Im Anschluss treten sie ihre – schon traditionelle – Reise durch europäische Museen an.
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