400 Jahre altes Gasthaus soll Doppelhaushälften weichen

Thomas Leitner Tips Redaktion Thomas Leitner, 19.11.2020 10:06 Uhr

EBENSEE. Eine Initiative aus der Salinengemeinde möchte das alte Gasthaus „Emssea“ vor dem Abriss retten.

Der „Emseea“ ist nicht nur eines der ältesten Gebäude in Ebensee, sondern seit Jahrhunderten für viele Menschen ein Ort der Begegnung, verknüpft mit vielen positiven Emotionen und Erinnerungen. Bedauerlich genug, dass das Wirtshaus seit über einem Jahr nicht mehr betrieben wird, plant der Eigentümer nun den Abriss des Gebäudes und möchte dort vier Doppelhäuser errichten. Damit würde Ebensee nicht nur ein historisches Gebäude verlieren, sondern die Chance, dass der Emseea wieder öffnet wäre endgültig vorbei.

Rechtlich sind der Gemeinde und dem Bürgermeister gewissermaßen die Hände gebunden. Sowohl bei der Abrissgenehmigung als auch bei der Baugenehmigung ist der Bürgermeister an die geltende Gesetzeslage gebunden, und kann hier nicht frei entscheiden. Die einzige Chance besteht daher, die Initiatoren für die Erhaltung des Emseeas und den Eigentümer an einen Tisch zu holen, um nochmals zu versuchen den Abbruch zu vermeiden und eine Wiedereröffnung des Emseeas zu ermöglichen.

„Ich habe bereits einen Termin mit den beteiligten Interessenten koordiniert und werde versuchen die Eigentümer von ihrer Entscheidung umzustimmen“, verspricht Bürgermeister Markus Siller.

Umso wichtiger ist es, dass auch die Bevölkerung ihre Unterstützung kundtut. „Ich bitte daher alle, die Initiative zu unterstützen und die Online-Petition für den Erhalt des Emseeas zu unterschreiben“, lädt LAbg. Sabine Promberger (SP) die Bevölkerung zur Unterstützung des Projektes ein.

Rechtliche Möglichkeiten der Gemeinde beschränkt

Als Gemeinde den Abbruch oder den Neubau von Wohnhäusern zu verhindern, ist rechtlich nahezu aussichtslos. Der Bürgermeister ist in diesem Fall als Baubehörde erster Instanz an die gesetzlichen Vorgaben der Bauordnung gebunden. Die oberste (also letztentscheidende) Instanz bildet der Landesverwaltungsgerichtshof, der Entscheidungen, die nicht der OÖ Bauordnung entsprechen, aufhebt. Wurde die Entscheidung willkürlich und wissentlich falsch getroffen, kann der Eigentümer und Bauwerber sogar Schadenersatz bei der Gemeinde oder dem Bürgermeister einklagen. „Mir sind rechtlich leider die Hände gebunden. Ich kann nur versuchen die Initiative zu unterstützen und beim Eigentümer den Wunsch der Gemeinde zum Erhalt nochmals deponieren. Dies werde ich versuchen und ich hoffe auf ein Einlenken der Eigentümer“, verspricht Bürgermeister Markus Siller nochmals seine Unterstützung.

Kommentar verfassen



Unerhört klassisch mit CrossNova

BAD ISCHL. Wenn in Bad Ischl Kaiserhymne, Kaiserwalzer und Kaisermühlen Blues ineinander verschmelzen, hat CrossNova die Finger im Spiel. Die gebürtige Geigerin Sabine Nova kommt mit ihrem international ...

Leserbrief Ebenseer Bombenattentate

EBENSEE. Otmar Lahodynsky, ehemaliger Innenpolitik-Chef beim profil, Ehrenpräsident der „Association of European Journalists“ mit Wohnsitz in Purkersdorf und Altmünster hat Tips diesen Leserbrief ...

Portrait einer Goiserer Schauspielerin

BAD GOISERN. Die ursprünglich aus Bad Goisern stammende Schauspielerin und Sängerin Daniela Dett besuchte die Ausstellung „Natur und Lebensansichten“ von Ferdinand Winterauer im Gemeindeamt Bad Goisern. ...

Traditionsschützen: Kultur und Tradition im Salzkammergut

SANKT WOLFGANG. Die Wirlinger Traditionsschützen sind der einzige Böllerschützenverein in Österreich. Sie üben den uralten Brauch und die Kunst des Böllerschießens aus.

Musikuni würdigt die Maturaarbeit einer jungen Gmundnerin

WIEN/GMUNDEN. Die Universität für Musik und darstellende Kunst Wien (mdw) hat als erste Kunstuniversität Österreichs vorwissenschaftliche Arbeiten (VWA) und Diplomarbeiten ausgezeichnet, ...

Voller Skibetrieb im Winter 2023/24 auf dem Kasberg

GRÜNAU. Fast hatte man schon ans unvermeidliche Aus für das Skigebiet Kasberg geglaubt, als eine Gesellschaft regionaler Unternehmer doch noch das Ruder herum riss. Im Dezember soll der Skibetrieb auf ...

Bürgerdialog: Braucht Bad Ischl eine autofreie Innenstadt oder zusätzliche Parkplätze?

BAD ISCHL. Kurz vor der Kulturhauptstadt will die Freie Wirtschaft Salzkammergut will mit Bürgern und Politik darüber diskutieren, ob Bad Ischl eine autofreie Innenstadt oder mehr Parkplätze braucht. ...

UPDATE (28.9., 15.30 Uhr) Kasberg-Winterbetrieb 2023/24 soll im Dezember starten

GRÜNAU. Eigentlich stand das Aus für das Skigebiet Kasberg bereits fest. Nun scheint sich das Blatt nochmals wenden: Ein Konsortium aus regionalen Unternehmern hat sich beim Masseverwalter um einen Pachtvertrag ...