
ALMTAL. In der Saison 2025/26 endet die 2016 von der Landesregierung gewährte Übergangsfrist: Zehn Jahre lang deckt das Land die Abgänge des Skigebiets, in dieser Zeit soll die Finanzierung auf neue Beine gestellt werden. Mit einer gemeinsamen Aktion wollten die fünf regionalen Skivereine am Wochenende an ihren „Ski-Hausberg“ erinnern.
Ein Getriebedefekt in der Gruppenumlaufbahn (GUB) des Kasbergs – ausgerechnet rund um Weihnachten – rief die fünf Almtaler Skisportvereine auf den Plan: Sie haben 1.310 Mitglieder, viele davon sind Kinder. Dass gerade der Nachwuchs auf den Kasberg angewiesen ist, war eine der wichtigsten Botschaften einer gemeinsamen Aktion, zu der sich hunderte Mitglieder auf der Piste trafen. Tatkräftig unterstützt wurden sie vom deutschen Ski-Star Thomas Dreßen, der seit einigen Jahren im Almtal lebt.
Mit-Initiator der Aktion ist Fabian Drack (26), Mitglied des WSV Scharnstein, zugleich auch Ex-FIS-Rennläufer und Enkelsohn von Fritz Drack. Dieser errichtete gemeinsam mit anderen 1967 den ersten Lift auf dem Kasberg. “Wir wissen, dass alle bemüht sind, eine gute Lösung zu finden. Unsere Aktion sollte einfach zeigen, wie wichtig das Skigebiet gerade auch für unsere jungen Skifahrer ist“, betont Drack. Zentral sei einerseits eine zukunftsfähige Lösung für die fehleranfällige Gruppenumlaufbahn und andererseits die Frage der Beschneiung.
Übergangslösung bis 2025/26
2010 hatten die Schröcksnadel-Gruppe und die Raiffeisen-Landesbank den Betrieb als Gesellschafter übernommen, wenige Jahre später, im Jahr 2016, zogen sie sich bei einem jährlichen Abgang von 850.000 Euro wieder zurück. Die Landesregierung sprang ein: Sie investierte in die Anlagen der Almtal Bergbahnen GmbH und setzte die Gemeinden Grünau, Scharnstein, Vorchdorf und Pettenbach als neue Hauptgesellschafter ein. Den operativen Betrieb übernahm Hinterstoder-Wurzeralm Bergbahnen AG. Bis zur Saison 2025/26 ist damit der Betrieb gesichert - die Landesregierung deckt in dieser Zeit die Abgänge, gleichzeitig soll nach einer neuen Lösung gesucht werden.
Teil eines „touristischen Gesamtkonzepts“
Die Arbeiten sind hinter den Kulissen intensiv im Gange, wie alle Beteiligten versichern. Tourismus-Landesrat Markus Achleitner (VP) betont die große regionalwirtschaftliche Bedeutung des Skigebiets. Man habe ein touristisches Gesamtkonzept in Auftrag gegeben, das die Basis für die Entscheidungen bilden wird.
Auch die regionalen Vertreter sind davon überzeugt, dass eine zukunftsfähige Lösung gefunden werden kann, wie Stefan Schimpl, stellvertretender Geschäftsführer des Tourismusverbandes Traunsee-Almtal betont: „Der Kasberg ist für alle wichtig: für die Einheimischen, aber auch für den Tourismus in der Region.“