
SALZKAMMERGUT. Der erste Adventsonntag wird in Oberösterreich auch Bratwürstelsonntag genannt. In den letzten Jahren wurde dieser Brauch wiederbelebt. An diesem Tag werden traditionell Bratwürstel zum Mittagstisch serviert.
Über die genaue Herkunft des auf Oberösterreich beschränkten Brauches tappt man im Dunkeln. Eine mögliche Erklärung könnte folgende sein: Da man früher nicht alle Tiere im Winter durchfüttern konnte, wurden viele zuvor noch geschlachtet. Das Fleisch wurde unter anderem zu Würsten verarbeitet. Diese Würste verzehrte man noch vor der adventlichen Fastenzeit. Als Beilage dienen meist Sauerkraut und Kartoffeln.
Optimal gerüstet, - sowohl in Sachen Bratwürstel als auch mit Adventkränzen, - für diese Tradition am 1. Adventsonntag ist das Agrar Bildungszentrum Salzkammergut in Altmünster: Fleischermeister Alois Nussbaumer widmet die Tage vor dem 1. Advent im Praxisunterricht „ Fleischverarbeitung“ mit seinen SchülerInnen der Herstellung von Bratwürsteln nach Originalrezeptur. Gewurstet werden die feinen Kalbsbratwürstel, die Alois Nussbaumer nur vom 1. Advent bis Weihnachten produziert, und grobe Schweinsbratwürstel, die ganzjährig erhältlich sind.
Neben den Bratwürsteln werden an der innovativen Schule auch Adventkränze von den SchülerInnen im Unterricht gebunden.
Reinhard Hörmandinger