Weitere Angebote

Sociale Medien

Kontakt

Verkehrsverbund antwortet auf Kritik an den Fahrplanänderungen

Daniela Toth, 17.01.2023 12:44

BEZIRK GMUNDEN. Zahlreiche Leser haben sich in den letzten Wochen kritisch zu den Fahrplanänderungen im Bezirk Gmunden geäußert - auch in der aktuellen Ausgabe ist ein Leserbrief dazu abgedruckt. Tips hat beim Oberösterreichischen Verkehrsverbund (OÖVV) nachgefragt.

Nicht alle Öffi-Nutzer sind mit den Änderungen zufrieden. (Foto: Adobe Stock / Racle Fotodesign)
Nicht alle Öffi-Nutzer sind mit den Änderungen zufrieden. (Foto: Adobe Stock / Racle Fotodesign)

Die Fahrplananpassungen, die jedes Jahr am 11. Dezember stattfinden, fielen in Teilen des Bezirks Gmunden heuer umfangreicher als üblich aus. Unter anderem wurde der Verkehrsknoten Bahnhof Gmunden wesentlich aufgewertet, einige Regionalbuslinien wurden „aufgewertet und optimiert“, wie man beim OÖVV betont.

Tips-Leser kritisierten in den vergangenen Wochen unter anderem eine Verschlechterung im Bereich der Linie 505 Gmunden-Lambach, umständlichere Verbindungen von Altmünster/Traunkirchen nach Gmunden und - in einem aktuellen Leserbrief - Probleme im Schultransport zum BRG Schloss Traunsee.

Auf Tips-Nachfrage erklärt Philipp Köstenberger vom OÖVV: „Eine unserer wichtigsten und zentralsten Aufgaben ist es, unseren Fahrgästen ein verlässliches, qualitativ hochwertiges öffentliches Verkehrsangebot zur Verfügung zu stellen. Im Zuge der Neuplanung der öffentlichen Regionalbuslinien in der Region Gmunden war es u.a. unsere Aufgabe, die Effizienz und Auslastung der Verbindungen zu prüfen.  Dazu gehört auch, dass wir im Sinne eines verantwortungsvollen Einsatzes von öffentlichen finanziellen Mitteln gering ausgelastete Verbindungen dementsprechend anpassen. Auch wenn wir wissen, dass aufgrund mancher Veränderungen einzelne Fahrgäste nicht mehr ihre gewohnte Verbindung nutzen können, sind wir bemüht, ein Öffi-Angebot zu schaffen, das effizient ist und dabei eine möglichst große Schnittmenge der Bevölkerung zufriedenstellt.“

Busverbindungen Roitham

Tips-Leser Bruno Breitwieser aus Roitham kritisierte schon kurz nach der Fahrplanumstellung in einem Leserbrief, dass es auf der Linie 505 Gmunden-Lambach zu teilweise erheblichen Verschlechterungen ab Laakirchen Haltestelle komme und Roitham und Steyrermühl am Wochenende „ausgetrocknet“ würden. „Buskurse nach Lambach werden so geführt mit bis zu 35 Minunten Wartezeit in Lambach Bahnhof auf den Züge der ÖBB Ri. Linz auch an Werktagen nachmittags zw. 16.00 Uhr und 19.00 Uhr und dass zu Zeiten der Klimakrise. Es ist offensichtlich egal wie viele Personen das Auto zwingend benützen müssen.“

Zum Thema Wochenendverkehr Roitham erklärt Köstenberger: „Die Wochenendverkehre im Raum Roitham und Steyrermühl wurden kaum verändert. Bereits vor dem Fahrplanwechsel gab es an beiden Orten an Sonn- und Feiertagen aufgrund der sehr geringen Nachfrage keinen Öffentlichen Verkehr. An Samstagen wurde das Angebot geringfügig adaptiert und erweitert, wobei dies durch Änderung der Taktung erfolgt ist, dadurch kann nun auch noch um 16:45 in Lambach vom Zug aus Richtung Wels nach Roitham umgestiegen werden. Bisher war die letzte Fahrt um 12:43 Uhr. Es wurden nur jene Kurse verschoben, welche eine sehr schwache Nutzung durch einzelne Personen hatten.“

Betreffend der Anschlüsse Lambach stellt Köstenberger fest: „Montags bis freitags gibt es in Richtung Zentralraum in der Morgenspitze fünf gute Anschlüsse mit Übergangszeiten zwischen 10 und 15 Minuten zum Zug, Tagsüber besteht ein 2-Stundentakt bis etwa 19:00 Uhr, auch diese Kurse haben ausnahmslos zeitnahe Anschlüsse zur Bahn im Bereich von etwa 10 Minuten. Zwei nachmittags dazwischen verkehrende Kurse wurden auf attraktive Anschlüsse und die Schulen in Laakirchen abgestimmt, diese beiden Kurse hatten in den vorab durchgeführten Frequenzzählungen ab Roitham nur vereinzelt Fahrgäste. Bei 12 Kursen beträgt die Wartezeit etwa 10 – 15 Minuten, bei lediglich zwei Kursen 35 Minuten. Auch die Rückfahrten aus dem Zentralraum wurden konsequent auf den Zug abgestimmt. Nachmittags kann stündlich vom Zug aus Wels in Richtung Roitham umgestiegen werden. Die Wartezeit wurde allerdings um zwei Minuten verlängert. Dadurch kann nun auch von den Bussen der Linie 504 aus dem Raum Wels west umgestiegen werden.“

Altmünster-Gmunden

Die Tips-Leser Heinrich Torggler und Wiltrud Fauler aus Altmünster kritisierten in Leserbriefen in KW 2 eine umständliche Streckenführung der Busse nach Gmunden: Habe man früher in wenigen Minuten von Altmünster nach Gmunden fahren können, sei man nun - inklusive Umstieg in die Traunseetram - eine dreiviertel Stunde. zudem gleiche die Fahrt aufgrund vieler Umwege nun einer „Sighseeingtour“. „„Nun ist es Bewohnern zwischen Traunkirchen und Altmünster sehr erschwert worden in die Stadt Gmunden zu kommen. Bisher gab es beispielsweise einige Male täglich eine Busverbindung nach Gmunden von Viechtau, Pühret, Nachdemsee usw., die etwa 9 Minuten dauerte. Jetzt hingegen dauert die Fahrt 25 Minuten und man muss 1x umsteigen! Man hat auch nicht den Eindruck, dass für die Schüler die Fahrt günstiger geworden wäre“, kritisiert Heinricht Torggler.

Von Seiten des OÖVV erklärt Philipp Köstenberger dazu: „Die regelmäßige Bedienung der Region Altmünster ist mit den Linie 505 und 507 nach wie vor gegeben. Der Bereich Nachdemsee, Pühret ist mit der Linie 507 (über Gmunden Bahnhof) regelmäßig versorgt. Dort besteht der Mehrwert des Umstieges zur Salzkammergutbahn, dieser wird bereits gut angenommen. Eine vor der Fahrplanumstellung durchgeführte Analyse durch die Verkehrsplanung des OÖ Verkehrsverbundes ergab je betroffener Haltestelle und Tag - abzüglich der Schüler - lediglich 0 bis 3 Personen, welche die Haltestellen Haltestellen Pühret, Agrarbildungszentrum und Hochholz nutzten. Deshalb wurde hier der Fahrplan derart angepasst, dass Angebot und Nachfrage in einem angemessenen Verhältnis zu einander stehen. Die Umstellung der Linienführung über die wesentlich dichteren Siedlungsgebiete Hasenau, Wiesenhof und Wasserfeld war dementsprechend eine logische Vorgehensweise. Durch das Linienende der Linie 505 in Altmünster Hasenau und der vorherigen Fahrt über die B145 und Pichlhof ist Hochholz nach wie vor zumindest jede zweite Stunde von Gmunden aus erreichbar (Reisezeit etwa 10 Minuten). Für die Fahrten in Richtung Gmunden ist eine der Nutzung entsprechende Grundversorgung mit einzelnen Kursen vorhanden, wobei die schnellste Direktverbindung um etwa 7:14 Uhr nach Gmunden Franz-Josef-Platz eine Reisezeit von 14 Minuten aufweist. Auch gibt es neben weiteren Verbindungen eine Verbindung um 08:20 Uhr ohne Umstieg direkt zum Einkaufszentrum im Bereich Gmunden Keramik. Darüber hinaus gibt es noch Kurse welche speziell auf die Bedürfnisse der Schulen abgestimmt sind. Für die äußert geringe Nutzung ein mehr als ausreichendes Angebot.

Wie bei der Umsetzung von neuen Verkehrskonzepten üblich, wird es auch hier zu einer Evaluierung kommen. Punktuelle Veränderungen sind daher nicht ausgeschlossen. Die Berücksichtigung der Prinzipien der erhöhten Netzwirkung und der Anbindung von relevanten Siedlungskernen bleibt jedoch unveränderlich – dies deckt sich auch mit der Definition der Gesamtverkehrsplanung des Landes Oberösterreich.“

Schultransport BRG Schloss Trausee

In einem aktuellen Leserbrief kritisiert Monika Auinger Verschlechterungen beim BRG Schloss Traunsee und eine mangelnde Verkehrssicherheit im Haltestellenbereich. „Das BRG Schloss Traunsee war auch vorher schon für viele Schüler nur mit hohem Zeitaufwand erreichbar, was sich mit den neuen Fahrplänen noch einmal verschärft hat“, so Auinger.

Zur Sicherheit meint sie: „Völlig außer Acht gelassen wurde außerdem der Aspekt der Verkehrssicherheit! Seit die Haltestelle Württembergstr. nur mehr sporadisch genutzt wird, verlassen um 13:23, wenn für die Unterstufe der Unterricht endet, scharenweise Kinder und Jugendliche das Schulgebäude Richtung Haltestelle Sportzentrum. Dort befindet sich weder eine Geschwindigkeitsbeschränkung noch eine Bucht, die mehr Ausweichmöglichkeit für die Wartenden bieten würde. Dass Kinder mangels Platz vom Gehsteig auf den Fahrstreifen wechseln, ist eher die Regel, als die Ausnahme. Im Bus wird das Gedränge fortgesetzt, manche Fahrzeuge sind derart überfüllt, dass sich die Türen gerade noch schließen lassen, bzw. wie schon erwähnt, manche Schüler gar nicht mehr einsteigen können.“

Von schlechten Verbindungen könne „keinesfalls gesprochen werden“, so Philipp Köstenberger. Man habe in den letzten Jahren große Anstrengungen zur besseren Versorgung der betroffenen Schule getätigt. So stehen die Linien 505, 520, 531, 533 sowie die Traunseetram zur Verfügung. „Zusätzlich kann auch noch auf die Linie 505 ab Franz-Josef-Platz um 07:15 Uhr umgestiegen werden, dieser Kurs ist allerdings stark belegt, darum verweisen wir bei Kundenanfragen auf die beiden Alternativen mit jeweils ausreichend Platz, diese werden wegen der minimal längeren Fahrzeit jedoch meist ignoriert“, so Köstenberger.

Zur Frage der Verkehrssicherheit betont der OÖVV-Sprecher, dass hier ebenfalls mehrere Möglichkeiten zur Verfügung stünden und zählt unter anderem die Linie 531 (13.35 Uhr) Richtung Pinsdorf, Wiesen, die Linie 513 (13.42 Uhr) mit Umstieg bei der Keramik in die Linie 524 Richtung Laakirchen und Umstieg Rosenkranz in die Traunseetram Richtung Vorchdorf sowie die Linie 533 Richtung Grünau und die Linie 520 (13.39 Uhr) Richtung Ohlsdorf, Windern auf. Zur Entlastung der Bussteige zur Hauptzeit sei zudem neu der Kurs 505 (13.34 Uhr) Richtung Laakirchen eingesetzt, der Kurs um 13.38 Uhr Richtung Grünau fahre nun den Steig 1 beim Sportzentrum an (bisher Steig 2).

„Mit 09.01.2023 haben wir darüber hinaus, punktuelle Maßnahmen zur Reduktion der Verspätungen umgesetzt, welche bereits Wirkung zeigen. Auch sind wir mit den betroffenen Schulen im Austausch und arbeiten an weiteren Anpassungen“, so Köstenberger.

Zur Frage der Verkehrssicherheit betont der OÖVV-Sprecher: „Der Fußweg von der Württembergstraße zum Sportzentrum beträgt 350m und es ist durchgängig ein Gehsteig vorhanden, lediglich 50 m der Strecke befinden sich nicht im Ortsgebiet. Die Haltestelle Württembergstraße und Sportzentrum sind Randhaltestellen ohne Busbucht (daher keine Änderung zum Bestand). Mit Ausnahme der Linie 505 bedienten auch vor der Fahrplanumstellungen alle Linien nur die Haltestelle Sportzentrum. Wir haben jedoch bereits Optimierungen vorgenommen, sodass sich die Fahrgäste auf die Haltestellen Sportzentrum und Württembergstraße besser aufteilen.“

„Zu überfüllten Bussen im rechtlichen Sinn (inklusive Ausnutzung der zugelassenen Stehplätze) haben wir keine Wahrnehmung. Regionalbusse, die im Auftrag des OÖ Verkehrsverbundes in der Region unterwegs sind, verfügen über automatische Zählanlagen, zusätzlich werden Stichproben händisch gezählt. Leider wurden in den ersten Tagen trotz intensiver Kommunikation an Schulen und Eltern, die vom ersten Tag an angebotene Ersatzverbindung um 13:42 Uhr in Richtung Laakirchen, vermutlich wegen des Umstieges in Gmunden Keramik, nicht angenommen. Diese Verbindung hat nach wie vor ausreichend Platz, dennoch wird ab 13.01.2023 der neue Kurs um 13:34 Uhr ab Württembergstraße angeboten“, so Köstenberger.

Tatsache sei, dass es am 12. und 13.12.2022 wegen der extremen Witterung zu Kursausfällen gekommen ist (wie auch im restlichen OÖ) und die weiteren Fahrten daher an der Kapazitätsgrenze waren. „An diesem Tag waren ab den frühen Morgenstunden zwei Mitarbeiter des OÖ Verkehrsverbundes in der Region für Auskünfte und Koordination unterwegs. Alle Schüler hatten die Möglichkeit der Beförderung in Ihre Schulen, allerdings teilweise mit erheblichen Verspätungen von bis zu 45 Minuten, wir stellten allerdings fest, dass viele Schüler an diesen beiden Tagen zwischenzeitlich privat in die Schulen gebracht wurden“, so Köstenberger abschließend.


Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.

Jetzt anmelden