BAD ISCHL. Bei einer ersten offiziellen Pressekonferenz stellten Siriuskogl-Chef Christoph „Krauli“ Held und seine Schützlinge - die dritte Klasse der Tourismusschule Bad Ischl - die Pläne und ersten Schritte des Kulturhauptstadt-Projekts „Wirtshauslabor“ vor.
„Die Schülerinnen und Schüler sind 'on fire'“, beschreibt Christoph 'Krauli' Held, TV-Koch und Siriuskogl-Chef, die Stimmung in seinem Team treffend. 18 Schüler des derzeit dritten Jahrganges der Tourismusschulen Bad Ischl arbeiten gemeinsam mit Krauli am Kulturhauptstadt-Projekt 'Wirtshauslabor Süd'. Im ersten Teil der Planung haben sich die Schüler bereits in verschiedene Teams eingeteilt: Es gibt etwa ein Presseteam, ein Social Media Team und ein Buchhaltungsteam.
Wirtshauslabor soll Kultur und Gastronomie verbinden
Das Projekt Wirtshauslabor wurde im Rahmen der Kulturhauptstadt als Strategie zur Wiederbelegung einer traditionsreichen Kultur mit neuer Kochkunst, innovativen Konzepten und hochkarätigen Köchen und Jugendlichen ins Leben gerufen. Die Tourismusschule als Projektpartner ist dafür freilich bestens geeignet, da die Schüler von dieser Erfahrung besonders profitieren. „Wir freuen uns, dass uns dieser Rahmen zur Selbstverwirklichung geboten wird. Und das, obwohl wir erst 16 Jahre alt sind“, fasst eine Schülerin des Teams zusammen. Die angehenden Gastronomen finden es zudem „schön, dass wir von den Erwachsenen so ein großes Vertrauen zugesprochen bekommen“.
Fokus auf Regionalität und Nachhaltigkeit
Bei einem ersten Brainstorming stellte sich schnell heraus, dass die Schüler vor allem eins in ihrem Wirtshaus wollen: Regionalität und Nachhaltigkeit. „Das hat mich extrem fasziniert, dass sich das Team in diesem Punkt von Anfang an einig war“, so Spitzenkoch Krauli. Bis zu den Sommerferien soll jedenfalls ein geeigneter Leerstand gefunden werden. Dabei einigten sich die Schüler auf den Standort Bad Ischl, nachdem es für die meisten neben der Schule so am besten vereinbar sei. Zwei Standorte haben die Projektanten bereits besichtigt, darunter etwa das ehemalige Gasthaus „Rudolfsbrunnen“ in Kaltenbach. Es gäbe gute Gespräche dazu, die Schüler möchten sich aber mehrere Orte ansehen und sich davon inspirieren lassen.
Schüler entscheiden alles selbst
Dass sich die Schüler noch nicht im Vorfeld auf ein bestimmtes Konzept festlegen wollen, findet Stefan Heinisch, Projektleiter der Kulturhauptstadt, besonders wichtig. „Es soll ein weißes Blatt Papier sein“, stellt er klar und fügt hinzu, dass „es ein Kunst- und Kulturprojekt ist, bei dem das Wirtschaftliche nicht im Vordergrund“ stehe. Krauli betont, dass die Schüler das Projekt im Grunde alleine auf die Beine stellen: „Ich stelle meine Konzession und mein Know-How zur Verfügung - wenn sie es brauchen“. Das Gastronomieprojekt soll gemeinsam mit der Kulturhauptstadt im Jänner 2024 eröffnet werden. An voraussichtlich 30 Tagen bespielen die Schüler dann ihr Wirtshaus.
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