Traditionsschützen: Kultur und Tradition im Salzkammergut
SANKT WOLFGANG. Die Wirlinger Traditionsschützen sind der einzige Böllerschützenverein in Österreich. Sie üben den uralten Brauch und die Kunst des Böllerschießens aus.
Die Tradition des Böllerschießens ist tief im Inneren Salzkammergut verwurzelt. Nach strengen Regeln und Auflagen werden bei Hochzeiten oder in der Raunacht feierliche Böllerschüsse abgegeben.
Kein sinnloses Herumballern
Was leicht als „sinnloses He-rumgeballere“ abgetan werden könnte, folgt aber einem strengen kulturtraditionellen Prozedere. Mit einer eigens vom Wirlinger Verein entwickelten und zertifizierten Schussvorrichtung werden mehrere Schüsse in einem Abstand von rund 15 Sekunden abgegeben. „Denn so lange hört man das Echo von den Bergen und der Umgebung, wenn man sich konzentriert“, erklärt Stephan Gschwandtner, Obmann der Wirlinger Böllerschützen. Der Verein zählt zurzeit 65 Mitglieder und rund 50 Unterstützer.
Mündliche Überlieferung der Schützentradition
Wird zum Beispiel bei Hochzeiten geschossen, so muss genau auf die örtlichen Verhältnisse geachtet werden. Eine Hochzeit wird um 4 Uhr früh mit vier Böllerschüssen angekündigt. An jeder folgenden Stunde wird bis zur Kirchfeier eine der Stunde entsprechende Anzahl an Schüssen abgegeben. Die Raunächte andererseits werden pünktlich um 12 Uhr mittags eingeschossen, die Nacht um 18 Uhr und der letzte Schuss erfolgt kurz vor 12 Uhr des nächsten Tages. Alle diese Regeln und die Bedienung des Geschützes werden von Generation zu Generation mündlich weitergegeben.
Bei Interesse und für weitere Informationen kann Stephan Gschwandtner auf schuetzen-wirling@gmx.at kontaktiert werden.
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden