Laakirchner baute fünf Kindergärten, vier Schulen und 431 Brunnen
LAAKIRCHEN. Mit einer schier unglaublichen Bilanz kann der als „Wasserläufer“ bekannte Fritz Kieninger zum 20. Jubiläum seines Vereins Kakihe aufwarten: Im Zuge der Hilfsaktionen wurden in Kambodscha bisher nicht nur 431 Trinkwasserbrunnen errichtet, sondern auch mehrere Kindergärten und Schulen gebaut.
Ein Erlebnis vor knapp zwanzig Jahren gab für Fritz Kieninger den Ausschlag: Der Laakirchner sah bei einem Besuch in Kambodscha, wie ein alter Mann aus einer schmutzigen Pfütze Wasser trank und machte sich Sorgen um dessen Gesundheit. Doch Kao Savuth, der kambodschanische Freund des Laakirchners, entgegnete, dass in Kambodscha für viele Menschen kein anderes Trinkwasser zur Verfügung stehe. Kieninger erfuhr, dass die Menschen in der Regenzeit Wasser sammeln, um in der Trockenzeit etwas zu trinken zu haben.
Beeindruckendes Hilfsprojekt nahm seinen Ausgang
Was andere vielleicht nur für kurze Zeit bedrückt hätte, war für Fritz Kieninger der Startschuss für eine nunmehr zwanzig Jahre andauernde, bemerkenswerte Hilfsaktion: Der Laakirchner gründete gemeinsam mit Kao Savuth den Verein Kakihe. Das ehrgeizige Ziel: so viele Menschen wie möglich in Kambodscha nachhaltig mit sauberem Trinkwasser zu versorgen und ihnen mit Bildung ein besseres Leben zu ermöglichen.
900-Kilometer-Lauf quer durch Kambodscha
Um das zu erreichen, wollte man Brunnen, Kindergärten und Schulen in Kambodscha bauen. Fritz Kieninger machte sich buchstäblich auf den Weg, um Spendengelder für seine Hilfsprojekte zu sammeln. Er hielt Vorträge, animierte Schüler zum Laufen für Trinkwasser und rief den 5-Brücken-Lauf in Steyrermühl ins Leben.
Für viel Aufsehen sorgte Kieninger im Jahr 2013, als er als erster Mensch in 15 Tagen insgesamt 750 Kilometer quer durch Kambodscha lief.
Drei Jahre später machte er sich erneut auf den Weg: Diesmal lief der Laakirchner 900 Kilometer in 18 Tagen, bei großer Hitze und hoher Luftfeuchtigkeit von Vietnam, quer durch Kambodscha bis Thailand, um Sponsoren für Trinkwasserbrunnen zu gewinnen. Spätestens zu diesem Zeitpunkt hatte sich Fritz Kieninger den Beinamen „Wasserläufer“ redlich verdient.
Mittlerweile gehen nicht nur hunderte Brunnen auf die Initiative aus Laakirchen zurück, sondern auch der Bau von fünf Kindergärten und vier Schulen. Der Verein Kakihe kümmert sich dabei nicht nur um die Errichtung, sondern begleitet die Projekte nachhaltig mit engagierten Helfern vor Ort.
Unternehmer unterstützen den Wasserläufer
Die letzten beiden Schulprojekte verwirklichte Kakihe gemeinsam mit Unternehmern aus dem Salzkammergut. „Trotz mancher Turbulenzen leben wir in Österreich wie im Paradies. In Kambodscha dagegen gibt es kein Trinkwasser, die Jugend hat keine Chance auf Bildung. Da ist es eigentlich ein Gebot, Hilfe zu gewähren. So wie dies Fritz Kieninger und seine Helfer seit fast zwanzig Jahren in großartiger Weise tun. Das hat uns zusammengeführt“, begründen die beiden Steuerberater Bernhard Langer aus Ebensee und Hansjörg Pfarl aus St. Wolfgang ihr Engagement, von dem insgesamt 550 Schüler profitieren.
Glücklicher Helfer
Fritz Kieninger selbst hat einen ganz einfachen Grund, warum er nach zwei Jahrzehnten immer noch so engagiert ist wie am Beginn seines Hilfsprojektes: „Helfen macht glücklich! Zu dieser Überzeugung bin ich gekommen, nachdem ich in Kambodscha hautnah die Freude der Menschen über den Schlag von Brunnen, die Errichtung von Kindergärten und den Bau von Schulen erlebt habe. Dies möchte ich an alle Unterstützer unserer Projekte weitergeben!“
von REINHARD HÖRMANDINGER
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