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„Schießen tue ich nur circa fünf Prozent meiner Zeit“

Mag. Lisa-Maria Laserer, 24.02.2024 05:26

BAD ISCHL. In Österreich gibt es circa 500 Berufsjäger, etwa 40 davon in Oberösterreich. Die vierjährige Ausbildung setzt einiges an Geduld, Ausdauer und körperlicher Fitness voraus. Die Aufgaben sind vielfältig und anders, als oft in den Köpfen der Bevölkerung verankert ist.

Simon Eckschlager (Foto: Laserer)
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„Es ist eine Berufung, denn man ist eigentlich immer im Wald unterwegs. Das ganze Leben richtet sich nach meiner Arbeit“, so Simon Eckschlager. Der 30-jährige Eckschlager aus Bad Ischl ist Berufsjäger im zweiten Bildungsweg. Als ursprünglich gelernter Zimmerer entschied er sich Mitte Zwanzig für die Arbeit als Berufsjäger. Voraussetzung, um überhaupt mit der Lehre als Berufsjäger beginnen zu können, ist der positive Abschlussder Forstfachschule Traunkirchen. Diese dauert zwei Jahre, kann im Alter von 16 Jahren begonnen werden und schließt mit dem Berufstitel Forstwart ab. Während der Ausbildung lernen die Schüler alles an Basiswissen, das nötig ist, um Reviere bis zu 1.000 Hektar Waldfläche forstlich selbstständig zu leiten. Danach beginnt erst die eigentliche Lehre zum Berufsjäger in einem anerkannten Lehrbetrieb. „Ich hatte das Glück, dass mein Vater bereits Berufsjäger war. So habe ich schon von klein auf viel mitbekommen. Es war dann auch mein Vater, der mein Lehrherr während der Ausbildung war“, erklärt Eckschlager weiter. Während der Lehre ist es auch nötig, nochmals drei Monate lang die Schulbank zu drücken. ImTiroler Rotholz findet der verpflichtende Berufsjägerlehrgang statt. Er vermittelt den Lehrlingen noch einmal geballtes theoretisches sowie praktisches Wissen. Am Ende der Lehrzeit steht die Berufsjägerprüfung an.

Verzerrtes Berufsimage

„Unsere Aufgaben sind so vielfältig. Die meisten Leute glauben, wir schießen nur. Derweil schieße ich nur circa fünf Prozent meiner Zeit“, zeigt sich Eckschlager etwas frustriert über das Image seines Berufs in der Bevölkerung. In der Tat ist der Umfang der Arbeiten enorm und vor allem facettenreich. Zu Eckschlagers Aufgaben zählen neben der artgerechten Bejagung auch die Erstellung, Betreuung und Instandhaltung jagdlicher Infrastruktur wie zum Beispiel Hochsitze, Steige oder Fütterungen. Auch für den Schutz, die Erhaltung und die nachhaltige jagdliche Nutzung einer artenreichen und gesunden, frei lebenden Tierwelt sowie für die Pflege und Sicherung ihrer Lebensgrundlagen ist der Jäger verantwortlich.

Freies Arbeiten alleine

„Es hängt natürlich immer vom Arbeitgeber ab, aber wenn man Glück hat, so wie ich, kann man sich die Arbeit mehr oder weniger selber einteilen“, erklärt Eckschlager einen Vorteil seines Berufs. „Die Familie muss aber auch mitspielen, denn oft bin ich über mehrere Tage im Wald unterwegs und schlafe der Einfachheit halber auf Hütten. Ich bin auch meistens ganz allein unterwegs. Das muss man schon mögen“, erklärt der Bad Ischler abschließend. Alle Infos unter https://www.ooeljv.at/die-ooe-jaegerschaft/berufsjaeger


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