GMUNDEN/VÖCKLABRUCK. Die Suchhundestaffeln des OÖ. Roten Kreuzes sind rund um die Uhr zur Stelle, um abgängige Menschen schnellstmöglich zu finden. In den Bezirken Gmunden, Vöcklabruck und Kirchdorf rückt in solchen Fällen die Suchhundestaffel Vöcklabruck aus. Sebastian Berger ist Hundeführer und er und sein Hund Bailey stehen regelmäßig im Einsatz für die Region.
Spürnasen retten Leben: Ob vermisste Personen, Großschadensfälle oder Naturkatastrophen wie Erdbeben und Murenabgänge, die Suchhundestaffeln des oberösterreichischen Roten Kreuzes helfen im Ernstfall. In Vöcklabruck befindet sich eine der Suchhundestaffeln in Oberösterreich. Elf Mann und sieben Hunde stehen für ihren Einsatz am Menschen bereit. Einer davon ist Sebastian Berger. Der 32-Jährige und sein Border Collie Bailey gehören seit 2020 zum fixen Bestandteil der Suchhundestaffel Vöcklabruck, die auch für die Bezirke Gmunden und Kirchdorf verantwortlich ist. „Ich habe mich im Jahr 2020 mal bei der Suchhundestaffel vorgestellt. Ich möchte gerne für andere Menschen etwas tun und was gibt es Schöneres, das gemeinsam mit meinem Hund zu machen“, sagt Berger.
Mehrjährige Ausbildung
Nicht alle Hunde eignen sich zum Suchhund, denn sie müssen entweder einen ausgeprägten Spiel- oder Fresstrieb haben. Border Collies, Australian Shepherds, Labradore und Schäferhunde sind dafür am besten geeignet. „Bailey sieht eine Suche als Spiel“, erklärt Berger. „Er freut sich, wenn ich mir das Rot-Kreuz-Gewand anziehe, denn dann weiß er, es geht los zum Spielen.“
Die Ausbildung zum Suchhund dauert je nach Art und Alter des Hundes zweieinhalb bis drei Jahre. Von Vorteil ist es, wenn das Training bereits im Welpenalter begonnen werden kann. Nach Beendigung der Ausbildung finden zwei Mal wöchentlich Suchtrainings statt. „Es ist sicherlich eine sehr intensive Aufgabe und die Bindung zum Hund wird dadurch enorm gestärkt“, so Berger weiter.
Für ihre Sucheinsätze sind Berger und Bailey auch oft im Bezirk Gmunden unterwegs. „In Laakirchen haben wir schon öfter nach abgängigen Personen gesucht. Bei einem Fall in Laakirchen war einmal eine demente Person aus einem Altersheim abgängig und wir konnten sie nicht finden. Am Ende kam heraus, dass die Person einfach in den Bus nach Gmunden eingestiegen war. Wir freuen uns immer, wenn die Suche gut ausgeht.“ Am Kalvarienberg in Ischl, erzählt Berger, waren er und sein Hund auch einmal an einer Suche beteiligt, die leider kein glückliches Ende fand. Die Person konnte nur mehr tot aufgefunden werden. „Als Hundeführer muss man nicht nur die Liebe zur Arbeit mit Hunden und die Bereitschaft zum Helfen mitbringen, sondern man muss auch teamfähig sein und es aushalten, wenn man dann eben eine Person findet, die man wiederbeleben muss oder die leider nur mehr tot gefunden wird“, erklärt der Vöcklabrucker die wichtigen Eigenschaften, die ein Hundeführer mitbringen sollte.
Hundeführer gesucht
Das Rote Kreuz sucht immer Freiwillige, die bereit sind, in der Suchhundestaffel Vöcklabruck mitzuarbeiten. Denn 35 bis 40 Einsätze stehen im Jahr für die freiwilligen Helfer an. Jeder ist willkommen, einfach vorbeizuschauen. Falls Interesse besteht, kann jederzeit das Rote Kreuz kontaktiert werden. Zu beachten ist, dass der Hund, wenn möglich noch im Welpenalter oder noch sehr jung sein sollte.
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