LINZ/SALZKAMMERGUT. Die Johann Nestroy Mittelschule Bad Ischl und die digiMS 2 aus Bad Goisern konnten jeweils einen Sieg bei der diesjährigen Tischlertrophy der Tischlerinnung OÖ einheimsen. Die Mittelschule Laakirchen erreichte einen dritten Platz.
Mit der Tischlertrophy möchte die Tischlerinnung Oberösterreich gemeinsam mit der Bildungsdirektion den Werkstoff Holz und den Beruf des Tischlers schon früh greifbar machen. Bei der neunten Auflage dieses handwerklichen Schulprojekts arbeiteten 19 Klassen der siebten Schulstufe an der Aufgabe, im Werkunterricht eine eigene Seifenkiste zu entwerfen und zu bauen. Unterstützt wurden sie dabei von einem regionalen Patronanztischler. Die fertigen Fahrzeuge wurden im Wifi Linz präsentiert und von einer Fachjury in den Kategorien Design, Funktionalität und Stabilität bewertet. Je Kategorie konnten die besten Teams bis zu 500 Euro für die Klassenkasse gewinnen.
Erster Platz für Bad Ischl
Die Johann Nestroy Mittelschule Bad Ischl holte den Sieg in der Kategorie Funktionalität. Die Schüler entschieden sich für den Bau eines dreirädrigen Beiwagen-Gespanns und ließen sich dabei von historischen Rennmaschinen inspirieren. Im Zentrum standen dabei sowohl technische Präzision als auch kreative Gestaltung. Die Konstruktion von Lenkung und Rahmen stellte die Schüler vor große Herausforderungen, da sämtliche Bauteile ausschließlich aus Holz gefertigt werden mussten. Nach mehreren Wochen intensiver Arbeit funktionierte das Fahrzeug bei der ersten Testfahrt einwandfrei. Das Team, das sich „Bomboclat-Racing-Team“ nannte, arbeitete mit großer Motivation. Die Designgruppe entwickelte ein karibisch inspiriertes Farbkonzept, das den Gesamteindruck der Präsentation unterstrich. Bei der Siegerehrung in Linz überzeugte die Gruppe mit einer Bühnenperformance und holte den ersten Platz in ihrer Kategorie. Unterstützt wurden die Schüler von den Werklehrern Harald Schwarz und Peter Peer sowie Tischlermeister Albert Gassner.
Bad Goisern überzeugt
Auch die digiMS 2 Bad Goisern war bei der diesjährigen Tischlertrophy erfolgreich. Die Schüler sicherten sich den ersten Platz in der Kategorie Stabilität mit ihrem Modell „Goiserer Fuhr“. Das Fahrzeug war robust gebaut und überzeugte durch eine stabile Konstruktion, die an traditionelle Transportwagen erinnerte. Der Name war passend gewählt, denn „Fuhr“ steht im Salzkammergut seit jeher für belastbare Wagen.
Die Tischlerei Trau’di, vertreten durch Simon Petter und Valentin Stockinger, unterstützte das Projekt. Beide lobten das Engagement und die Lernbereitschaft der Schüler: „Sie waren wissbegierig, haben gefragt, ausprobiert und sind mit viel Elan an die Sache herangegangen. Es war eine Freude, dieses Interesse am Handwerk zu wecken“, sagte Stockinger. Auch die betreuenden Werklehrer Harald Sailer und Thomas Albeseder zeigten sich mit dem Ergebnis zufrieden und betonten die Bedeutung praxisnaher Projekte im Unterricht.
Laakirchen holt dritten Platz mit Monstertruck
Auch die Mittelschule Laakirchen war beim Wettbewerb vertreten. Insgesamt 16 Schüler der dritten Klassen arbeiteten gemeinsam am Projekt „Venom“. Die Wahl fiel auf einen Monstertruck mit der Startnummer 999. Der Bau war ein Gemeinschaftsprojekt der Klassen 3a und 3b, begleitet von der Firma SFK mit Unterstützung durch Sebastian Rader. Die originelle Idee wurde mit dem dritten Platz in der Kategorie Funktionalität gewürdigt.
Handwerk und Bildung im Zusammenspiel
Die Tischlertrophy zeigt, wie Schule und Wirtschaft gemeinsam junge Menschen für handwerkliche Berufe begeistern können. Seit neun Jahren bringt sie Schüler mit Tischlern zusammen und stärkt das Verständnis für regionales Handwerk. Albert Gassner lobt die Trophy als wertvolles Instrument zur Berufsorientierung: „Ein so professionell ausgetragener Wettbewerb motiviert die Schüler sehr.“ Wichtig sei auch der Werkstattbesuch: „Hier erleben die Jugendlichen, wie sägeraues Holz zu Bauteilen verarbeitet wird.“ Besonders freut ihn der Doppelsieg für das Salzkammergut: „Aus der Mischung junger Ideen und traditionellem Handwerk entstehen echte Innovationen.“ Auch Valentin Stockinger betont den Stellenwert des Projekts. Die neunte Auflage der Trophy bestätigte ihren hohen Wert für die Bildungsarbeit im Land.
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