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GMUNDEN. Am Donnerstag, 28. August, endet für Gerhard Steiger ein wichtiger Abschnitt seiner beruflichen Laufbahn. Nach knapp sieben Jahren an der Spitze der Bezirkspolizei Gmunden übergibt der 65-Jährige die Verantwortung an seinen Nachfolger Andreas Huber.

Gerhard Steiger (links) übergibt an Andreas Huber (rechts) (Foto: Laserer)
Gerhard Steiger (links) übergibt an Andreas Huber (rechts) (Foto: Laserer)

Zwischen Vorfreude und Abschiedsschmerz liegt in diesen Tagen das Büro des Bezirkspolizeikommandos Gmunden. Gerhard Steiger, seit fast sieben Jahren die zentrale Führungsfigur der Polizei im Bezirk, räumt seinen Schreibtisch. „Es ist ein lachendes und ein weinendes Auge“, sagt der 65-Jährige. Sein Nachfolger Andreas Huber, 45 Jahre alt, übernimmt mit Respekt und vor allem Vorfreude die Verantwortung für 150 Mitarbeiter – und blickt zugleich voller Neugier auf die kommenden Aufgaben. Zwei Männer, zwei Karrieren und ein gemeinsames Ziel: die Sicherheit im Bezirk.

Für Steiger bedeutet die offizielle Amtsübergabe den Eintritt in den Ruhestand – und den Beginn eines neuen Lebensabschnitts. „Ich habe extrem schöne Jahre in Gmunden verbracht, mich hier niedergelassen und bleibe auch privat. Jeder Tag war für mich eine Bereicherung“, sagt er.

„Mit Menschen arbeiten“

Steiger stammt aus St. Wolfgang, besuchte das Gymnasium in Bad Ischl und startete seine Polizeikarriere in Salzburg. Nach Jahren in verschiedenen Funktionen – unter anderem in Wien, Wels und Zell am See – übernahm er im Dezember 2018 mit 58 Jahren das Bezirkskommando Gmunden. Der Schritt war bewusst gewählt. „In der Landespolizeidirektion Salzburg war ich im Controlling tätig. Aber ich wollte wieder direkt mit Menschen arbeiten, Feedback bekommen und etwas bewegen.“ Als Bezirkskommandant leitete Steiger acht Dienststellen, kümmerte sich um fachliche, personelle und logistische Fragen und war Schnittstelle zwischen Landespolizeidirektion und den Posten. „80 Prozent der Arbeit sind menschliche Dinge – Vertrauen, Empathie, Kommunikation“, beschreibt er seine Tätigkeit.

Andreas Huber: der „Neue“

Andreas Huber, übrigens Vater zweier Töchter, bringt für seine neue Aufgabe Erfahrung aus mehreren Bundesländern mit. Der gebürtige Liezener begann 2005 in der Steiermark, arbeitete später in Oberösterreich, Wien, Niederösterreich und zuletzt in Braunau. Seit 2024 ist er stellvertretender Bezirkspolizeikommandant in Gmunden. „Empathie ist für mich eine Grundvoraussetzung. Vorschriften sind das eine, aber es geht immer auch darum, wie man sie praktisch umsetzt“, sagt Huber.

Seine ersten Monate im Bezirk haben ihm gezeigt, wie wichtig es ist, Strukturen zu verstehen, bevor man sie verändert. „Ich werde mir die Dinge genau anschauen. Wenn etwas funktioniert, muss man es nicht zerreißen. Aber wir müssen uns als Organisation ständig anpassen.“

Polizei im Wandel mit stetigen Herausforderungen

Beide betonen, dass Flexibilität eine der wichtigsten Eigenschaften in Führungspositionen bei der Polizei ist. Gesetzesänderungen, gesellschaftliche Entwicklungen und neue Einsatzlagen verlangen schnelle Entscheidungen und Anpassungen. „Mit der neuen Funktion habe ich die alleinige Verantwortung – und niemanden mehr, den ich fragen kann“, sagt Huber. Steiger sieht seinen Nachfolger gut vorbereitet. „Hör gut zu, bevor du eine Entscheidung triffst“, gibt er ihm mit auf den Weg. Huber revanchiert sich mit einem persönlichen Wunsch „Ich hoffe, dass er noch viele Jahre den Ruhestand genießen kann und es ihm so gut geht wie bisher“ und dankt Steiger für die hervorragende Zusammenarbeit.

Blick in die Zukunft

Beide sind sich einig, dass der Beruf des Polizisten im Wandel ist. Junge Kollegen treffen heute auf eine kritischere Öffentlichkeit, die jede Amtshandlung hinterfragt – oft auch mit der Handykamera in der Hand. „Früher war der Beruf automatisch mit Autorität verbunden, heute ist viel mehr Überzeugungsarbeit nötig“, so Steiger. Trotzdem sind die Rahmenbedingungen im Bezirk Gmunden gut. „Wir haben mehr als ausreichend Bewerber, unsere Dienststellen sind gut besetzt. Das spricht für unsere Region“, sagt Huber. Die bevorstehende Pensionierungswelle und der Generationswechsel bringen dennoch neue Herausforderungen mit sich.

Am Ende bleibt für Steiger vor allem Dankbarkeit. „Ich hatte hier eine Kollegenschaft, auf die ich mich verlassen konnte. Das Vertrauen und die Zusammenarbeit waren für mich das Wichtigste.“ Für Huber beginnt nun eine neue Etappe – mit Respekt vor der Aufgabe, aber auch mit der Freude auf die Vielfalt, die der Polizeialltag mit sich bringt. „Spannend und herausfordernd wird es mit Sicherheit“, so der neue oberste Polizist im Bezirk Gmunden.


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