GMUNDEN. Christian Auer vom Forum für Klimaschutz in Gmunden hat Tips folgenden Leserbrief geschickt.
Verwunderung löst die jüngste Stellungnahme von Bürgermeister Stefan Krapf zur Tempo-40-Regelung in Gmunden aus. Er begründet die Rücknahme von Tempo 40 mit angeblich unüberwindbaren rechtlichen und organisatorischen Schwierigkeiten. Doch diese Argumentation greift zu kurz und blendet zentrale Aspekte aus, die für die Lebensqualität in unserer Stadt entscheidend sind.
Erstens: Sicherheit
Seit Einführung von Tempo 40 ist die Zahl der Unfälle mit Personenschäden deutlich zurückgegangen. Weniger Tempo bedeutet mehr Reaktionszeit, weniger Lärm und eine sichere Umgebung für Kinder, ältere Menschen, Touristinnen und Touristen. Diese Fakten sind unbestreitbar und sollten höher gewichtet werden als der bürokratische Aufwand für Schilder.
Zweitens: Klimaschutz
In aktuellen Klimaberichten fordern Wissenschaftler ausdrücklich höhere Emissions-Einsparungen im Verkehr. Tempo 40 ist ein einfaches, kostengünstiges Instrument, das Lärm und Luftschadstoffe reduziert. Statt die ersten positiven Schritte zurückzunehmen, sollte Gmunden Vorreiter in Sachen klimafreundlicher Mobilität sein.
Drittens: Vertrauen
Viele Bürgerinnen und Bürger haben Tempo 40 begrüßt, weil es die Stadt lebenswerter macht. Wer nun wegen formaler Fehler alles zurückdreht, riskiert nicht nur die Sicherheit, sondern auch das Vertrauen der Bevölkerung in vorausschauende Politik. Fehler bei Ortstafeln oder Zusatzschildern lassen sich korrigieren – dafür braucht es Willen, nicht Resignation.
Fazit: Tempo 40 ist ein Gewinn für Gmunden, weil dadurch die Attraktivität von Öffis und die Sicherheit von Rad- und Fußverkehr erhöht wird. Statt voreilig zurück auf Tempo 50 zu schalten, sollte die Stadt die Chance nutzen, rechtliche Unsicherheiten zu beheben und den eingeschlagenen Weg konsequent fortzusetzen. Das wäre ein klares Signal für Sicherheit, Klimaschutz und Lebensqualität.
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden