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Erfahrungen für das ganze Leben für Zivildiener aus dem Salzkammergut

Mag. Lisa-Maria Laserer, 30.09.2025 20:00

SALZKAMMERGUT. Der Zivildienst ist seit Jahrzehnten eine wichtige Säule im österreichischen Sozial- und Gesundheitswesen. Gerade haben wieder neue Zivildiener im ganzen Land mit ihrer wichtigen Arbeit für die Gesellschaft begonnen. Tips beleuchtet die Beweggründe, warum sich junge Männer für den Zivildienst entscheiden.

Maximilian Stadler (Foto: Rotes Kreuz)
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Jährlich leisten rund 13.000 junge Männer diesen Dienst an der Gesellschaft. Sie unterstützen Rettungsorganisationen, soziale Einrichtungen, Alten- und Pflegeheime oder auch Katastrophenschutzorganisationen. Der Zivildienst ersetzt für jene, die den Wehrdienst nicht absolvieren, die Verpflichtung zum Dienst für die Allgemeinheit. Er dauert neun Monate und wird in verschiedensten Einsatzbereichen geleistet. Besonders stark vertreten ist dabei das Rote Kreuz, das österreichweit tausende Zivildiener ausbildet und einsetzt.

Neben der praktischen Unterstützung in herausfordernden Situationen bietet der Zivildienst jungen Männern die Möglichkeit, wertvolle Erfahrungen zu sammeln. Er fördert Selbstständigkeit, Verantwortungsbewusstsein und soziale Kompetenz. Viele Zivildiener berichten, dass diese Zeit nicht nur eine Phase des Gebens ist, sondern auch der persönlichen Entwicklung.

Prägender Dienst

Maximilian Stadler aus Scharnstein leistete seinen Zivildienst als Rettungssanitäter bei der Ortsstelle Scharnstein. „Die familiäre Atmosphäre und die spannenden Einsätze haben mich sofort überzeugt“, erzählt er. Von der Erstversorgung von Notfallpatienten bis zu Krankentransporten mit berührenden Lebensgeschichten erlebte er eine große Bandbreite an Aufgaben. Heute blickt er auf eine spannende, lustige und anspruchsvolle Zeit zurück – mit dem guten Gefühl, etwas Sinnvolles für die Gesellschaft geleistet zu haben. Auch Sebastian Kaiser aus Bad Ischl entschied sich bewusst für die Rettung. „Grundsätzlich wollte ich mal etwas komplett anderes probieren als das, was ich in der Schule gemacht habe. Außerdem war mein Bruder auch schon bei der Rettung – ich hatte also schon einen kleinen Einblick.“ Besonders schätzt er die Abwechslung: „Bei der Rettung ist jeder Tag anders. An manchen Tagen ist wenig los, an anderen wird man fast überrannt.“ Seine Erfahrungen mit Patientenkontakten und der Zusammenarbeit mit Ärzten und Kollegen beschreibt er als wertvoll.

Erfahrungen als Gewinn

Henry Pickardt, Zivildiener an der Ortsstelle Vöcklabruck, betont: „Ich mag die zwischenmenschlichen Erfahrungen und dass man anderen helfen kann. Ich merke, dass ich viel Lebenserfahrung und Selbstsicherheit gewinne. Es macht mir einfach Freude.“ Für viele Zivildiener ist gerade dieser Aspekt ausschlaggebend: Das Gefühl, gebraucht zu werden, Verantwortung zu übernehmen und gleichzeitig als Persönlichkeit zu wachsen. Franz Ott, Koordinator für den Zivildienst im Bezirk Vöcklabruck, rät daher: „Wer Zivildienst leisten möchte, sollte sich frühzeitig anmelden – am besten eineinhalb Jahre im Voraus.“ Neu im Bezirk ist auch die Möglichkeit, Zivildienst bei den Freiwilligen Gesundheits- und Sozialen Diensten des Roten Kreuzes zu leisten. Hier können junge Männer in Tagesbetreuungszentren, beim Rotkreuz-Markt, im Besuchsdienst, im Digital-Training, im Betreubaren Wohnen, bei Fahrdiensten oder im Büro mitarbeiten.

Persönliche Entwicklung

Für Eliah Leitner aus Gmunden war der Zivildienst beim Roten Kreuz eine wichtige Station. „Ich habe gelernt, in Notfallsituationen ruhig und professionell zu handeln und meine fachlichen Kenntnisse im medizinischen Bereich erweitert.“ Besonders der Patientenkontakt habe ihm gezeigt, wie wichtig Empathie und respektvolle Kommunikation sind. Durch die Teamarbeit habe er nicht nur Freunde gefunden, sondern auch seine soziale Kompetenz gestärkt. „Diese Erfahrungen haben meine persönliche Entwicklung gefördert und meine fachliche Kompetenz für mein weiteres Leben nachhaltig gesteigert“, erklärt Eliah, warum ihm der Zivildienst so wichtig ist.

Etwas zurückgeben und Blick in die Zukunft

Der Zivildienst bleibt damit eine wertvolle Möglichkeit, der Gesellschaft etwas zurückzugeben, während man gleichzeitig wertvolle Erfahrungen für das eigene Leben sammelt.


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