Bildungskooperation aus dem Inneren Salzkammergut gewinnt ISB Stiftungspreis

Mag. Lisa-Maria Laserer, 22.10.2025 13:39

BAD ISCHL. Eine oberösterreichische Bildungsinitiative mit Ursprung in Bad Ischl zählt nun offiziell zu den innovativsten Schulprojekten des Landes. Die Kooperation zwischen der Volksschule Concordia, dem BG/BRG Bad Ischl und der HLW-ECOS Bad Ischl wurde in Wien mit dem ISB Stiftungspreis Bildungsinnovation ausgezeichnet. Bildungsminister Christoph Wiederkehr überreichte den Preis persönlich an die Vertreter des Projekts.

Jakob Calice (Vorstand der Innovationsstiftung für Bildung), Martin Sturm (Direktor VS Concordia Bad Ischl), Clemens Jäger (Initiative UP!), Gisela Daucher (ehemalige Direktorin BG/BRG Bad Ischl), Rainer Posch (Direktor HLW ECOS Bad Ischl), Christoph Wiederkehr (Bundesminister für Bildung) (von links) (Foto: ISB/APA-Fotoservice/Tanzer)

Das Konzept der Bildungskooperation sieht vor, dass Schüler höherer Schulen zu Tutoren ausgebildet werden, um Volksschulkinder mit Lernschwierigkeiten individuell und kostenlos zu unterstützen. Die Ausbildung erfolgt wissenschaftlich begleitet durch die Johannes Kepler Universität Linz. Das Projekt wurde von Martin Sturm (VS Concordia), Gisela Daucher (BG/BRG Bad Ischl), Rainer Posch (HLW-ECOS Bad Ischl)und Clemens Jäger (UP! Verein) initiiert und wird mittlerweile an der HLW-ECOS als Pflichtfach sowie am Gymnasium als Wahlpflichtfach geführt.

In Bad Ischl und Umgebung betreuen derzeit 35 Tutoren Kinder an sieben Schulen. In Vöcklabruck unterstützen sieben Schüler des BRG die Volksschule 1, und in Bad Goisern werden ab November erstmals Mittelschüler selbst zu Tutoren ausgebildet.

Nachhaltiger Bildungserfolg

Evaluierungen belegen die Wirksamkeit des Projekts: Die betreuten Kinder holen Lernrückstände auf und gewinnen Selbstvertrauen, die Tutoren erwerben wichtige soziale und pädagogische Kompetenzen, und die beteiligten Schulen stärken ihre Zusammenarbeit. „Die Kinder profitieren eindeutig. Das kann man echt so sagen“, bestätigt ein Schulleiter.

Seit 2024 wird die Trainerausbildung über die Pädagogische Hochschule Oberösterreich angeboten. Dadurch können Lehrkräfte aus ganz Österreich die Initiative an ihren Schulen umsetzen.

Mitschüler als Tutoren

Eine besondere Premiere startet im November: In Bad Goisern werden Schüler:innen einer vierten Klasse Mittelschule selbst zu Tutor:innen ausgebildet. Sie unterstützen sowohl Volksschulkinder als auch Mitschüler:innen in der ersten Klasse. „Das zeigt: Peer-Learning funktioniert auf allen Ebenen“, erklärt Clemens Jäger.

Auszeichnung für gelebte Bildungsgerechtigkeit

Der von der Innovationsstiftung für Bildung vergebene ISB Stiftungspreis würdigt herausragende Beispiele zukunftsorientierter Bildung. „Diese Auszeichnung bestätigt: Bildungsgerechtigkeit ist möglich – durch schultypenübergreifende Kooperation“, betont das Preisträger-Team.

Das Projekt UP! (“Unlimitiertes Potenzial“) wurde 2020 an der JKU Linz von Clemens Jäger entwickelt und koordiniert heute Bildungskooperationen in mehreren Regionen. Insgesamt sind 42 Tutoren an acht Schulen aktiv, 100 Prozent der Eltern empfehlen die Lernhilfe weiter.