BEZIRK GMUNDEN. Lebensmittel aus der Region kaufen, am liebsten direkt beim Erzeuger: Diese Idee findet immer mehr Anhänger. Weil es aber auch aufwändig sein kann, für seinen Einkauf die einzelnen Produzenten direkt anzufahren, entstand die Idee der Foodcoops: Vor sechs Jahren wurde auch in Gmunden ein derartiger Verein gegründet.
„Der Vorteil für die Mitglieder sind regional produzierte Lebensmittel zu einem leistbaren Preis. Weil wir keinen Zwischenhandel haben, profitieren aber auch die Produzenten. Und es entstehen viele nette Kontakte“, so beschreibt Judith Herzog die Vorteile einer Foodcoop. Herzog ist Vizeobfrau der FoodCoop Gmunden und genießt die Vorteile des regionalen Einkaufens. Eingeschränkt fühlt sie sich nicht: „Bei uns gibt es fast alles: Brot, Milchprodukte und Teigwaren, aber auch Biorindfleisch, Eier, Säfte, Bier, Wildspezialitäten oder auch Pilze“, so Herzog. Was allerdings anders ist: „Man muss immer schon am Dienstag wissen, was man am Wochenende haben möchte. Das war ein bisschen eine Umstellung“, erinnert sie sich.
Bestellung erfolgt über die Website
Aktuell stehen 365 Produkte auf der Website der FoodCoop zur Auswahl – über diese Website erfolgt auch die Bestellung. Bis Dienstag um Mitternacht kann man seine Wünsche deponieren. Die Produzenten bringen das Gewünschte dann in das Abhollager in der ehemaligen Post (Georgstraße 10, Gmunden), wo die Bestellungen am Freitag ab 17 Uhr abgeholt werden können. Der Zugang erfolgt durch einen mit Code gesicherten Schlüsselkasten, bezahlt wird digital.
Abgeholt wird direkt vom Lager
Während in vielen Foodcoops eine ehrenamtliche Mithilfe bei der Lagerbetreuung gefordert ist, setzt man in Gmunden auf Vertrauen: „Die Produzenten sortieren die Lebensmittel in die Kühlschränke ein, das Gemüse kommt in Steigen. Jeder nimmt sich das, was er bestellt und bezahlt hat. Bei uns funktioniert das gut, vielleicht auch, weil wir mit 40 Mitgliedern relativ klein sind – und weil es von vielen ein Herzensprojekt ist“, erzählt Judith Herzog. Manchmal komme es zwar zu kleinen Verwechslungen, „aber das löst sich immer auf“.
Neue Mitglieder und neues Lager gesucht
Für neue Mitglieder ist die FoodCoop Gmunden immer offen: „Man kann auch einmal eine Probebestellung abgeben und erst danach Mitglied werden, das machen wir ganz unkompliziert“, so Herzog. Die Mitgliedschaft in dem ehrenamtlichen Verein kostet 60 Euro für Familien und 40 Euro für Singles und Paare. Auch neue Lieferanten sind gern gesehen: „Wir sind immer auf der Suche.“
Derzeit wird zudem ein neues Abhollager gesucht, denn die Stadtgemeinde als Eigentümer will die alte Post verkaufen. „Wer uns etwas anbieten kann, möge sich bitte melden. Wir können aber nur einen geringen Beitrag leisten“, so Herzog. 25 Quadratmeter für zwei Kühlschränke und einen Tisch würden reichen, für die Lieferanten brauche es nahe gelegene Parkplätze.
Foodcoops auch in Scharnstein und Vorchdorf
Die FoodCoop in Gmunden wurde vor sechs Jahren ins Leben gerufen. Noch länger bestehen die beiden Pioniere im Bezirk: die Speis in Vorchdorf und der Fairteiler in Scharnstein. Auch sie wollen durch die Zusammenarbeit mit lokalen Herstellern die Vorteile für Mitglieder und Produzenten optimal gestalten.
Kontakt/Infos:
- FoodCoop Gmunden: www.foodcoop-gmunden.at
- Speis (Vorchdorf): www.speisvorchdorf.at
- Fairteiler (Scharnstein): www.fairteiler-scharnstein.at
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