Verbal-Angriff auf Jobverweigerer: „Wut-Wirt“ will Chance nutzen
GMUNDEN. Tom Edtmeier, Wirt der Jausenstation „Moaristidl“ ärgert sich in einer Aussendung über Arbeitslose, die sein Jobangebot nicht annehmen. Seine Wortwahl (“arbeitsfaule Wohlstandsparasiten“) lässt die Wogen hochgehen.
„Wir würden sofort zwei Vollzeit-Jobs vergeben. Der eine oder andere „AMS-Stempeljäger“ lässt sich zwar blicken, um im selben Moment aber gleich darauf hinzuweisen, dass er maximal „schwarz“ arbeiten würde. Andere sind noch dreister und behaupten dem AMS gegenüber, dass sie bereits ein Vorstellungsgespräch absolviert hätten, das jedoch nie stattgefunden hat“, schildert Edtmeier seine Erfahrungen. Er fordert entsprechende Sanktionen und Maßnahmen. „Solange man es zulässt, dass sich die einzige Leistung darauf beschränkt, rund um den Fünften eines jeden Monats zu kontrollieren, ob die Kohle vom Amt eingetroffen ist, solange wird sich an dieser wahnwitzigen Situation nichts ändern.“
Nach heftigen Debatten in sozialen Medien und Zeitungsberichten über seine deftige Wortwahl ist Edtmeier nun um Deeskalation bemüht :“Mir geht es nicht darum, alle in einen Topf zu werfen, sondern um Lösungen und die Chance, etwas zu verbessern. Ich bin dafür, dass sich alle an einen Tisch setzen und Lösungen ausarbeiten. Eins ist aber für mich auch klar: Leistung und Eigeninitiative muss sich lohnen. Ich bin aber auch über Reaktionen schockiert, dass mich manche in das Eck eines grausamen, totalitären Regimes stellen.“
AMS Gmunden überdurchschnittlich streng
Rechtlich gesehen verlieren Arbeitslose, die ein angemessenes AMS-Jobangebot ablehnen, sechs Wochen lang Anspruch auf Arbeitslosenunterstützung. Beim zweiten und dritten Mal wird die Überweisung jedes Mal acht Wochen lang ausgesetzt. Wer dann noch einen Arbeitsplatz ablehnt, verliert die Unterstützung ein Jahr lang. Im Bezirk Gmunden musste das AMS im Vorjahr in 170 Fällen die Arbeitslosenunterstützung zeitweise streichen, was einem Wert von nur zwei Prozent entspricht. Die Zahl der im Bezirk geahndeten Arbeitsverweigerungen liegt prozentuell gesehen im landesweiten Spitzenfeld.
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