Gemeinsame Zukunftsprojekte statt lokalem "Kirchturmdenken"
GMUNDEN. Mit gemeinsamen Projekten und Entwicklungszielen wollen sechs Gemeinden die „Stadtregion Gmunden“ stärken. Ein verbindender Radstern, eine Funsporthalle und eine Wiederbelebung der Gmundner Altstadt sollen den Anfang machen. Weitere Gemeinden zeigen Interesse.
„Die Zeiten, in denen man nur innerhalb der Gemeindegrenzen gedacht hat, sind überholt“, betonte Gmundens Bürgermeister Stefan Krapf bei der Präsentation der neuen „Stadtregionalen Strategie“. Gmunden, Altmünster, Gschwandt, Laakirchen, Pinsdorf und Vorchdorf wollen künftig vor allem bei Mobilität, Sport/Freizeit und Altstadtrevitalisierung zusammenarbeiten.
Dabei werden sowohl die Strategieentwicklung als auch die Umsetzung werden zu 50 Prozent durch die EU gefördert, dazu kommen Förderungen durch das Land, erklärt Regionalmanager Christian Söser, der die Projektentwicklung wesentlich unterstützt hat.
Verkehr und (Nah-)Mobilität
Im Schwerpunkt regionale Mobilität sollen unter anderem bedarfsorientierte Mikro-Angebote zu den einzelnen Ortszentren entstehen. Bereits sehr konkret ist die Idee des „Radsterns“, der die Lücken der Radwege schließen soll. „In Vorchdorf planen wir, die Strecke noch heuer fertig zu stellen“, erklärte Vorchdorfs Bürgermeister Gunter Schimpl. Auch hier stand am Beginn die gemeinsame Bedarfserhebung und Planung – die Umsetzung erfolgt in den jeweiligen Gemeinden.
Altstadt-Revitalisierung
Ein weiteres Entwicklungsziel ist die Revitalisierung der Gmundner Altstadt durch Zuzug und Firmenansiedlungen. Hier soll eine Strategie entwickelt werden, um die Eigentümer der Gebäude zu Investitionen zu motivieren. Derzeit wird an Pilotprojekten gearbeitet, wie Gmundens Verkehrsstadtrat Reinhold Kassmannhuber erklärte.
Sport, Freizeit, Erholung
Noch heuer umgesetzt wird eine Funsporthalle in Gschwandt, die es Bürgern der Stadtregion-Gemeinden ermöglicht, sich auch ohne Verein und regelmäßige Trainingszeiten etwa zum Volley- oder Basketballspielen zu treffen. Von den 400.000 Euro Investitionskosten muss Gschwandt 90.000 Euro aufbringen, der Rest entfällt auf Förderungen. Der Betrieb soll von allen beteiligten Gemeinden gemeinsam getragen werden – ein innovativer Ansatz, wie Regionalmanager Söser betont. Noch in der Entwirklungsphase ist das Projekt „Bewegungsband“, ein gemeindeübergreifendes Bewegungsangebot im öffentlichen Raum.
Kirchham stößt dazu, Ohlsdorf interessiert
Günter Rettensteiner, der das Projekt „Stadtregion“ mit dem Raumplanungsbüro regionalis begleitet, zeigte sich beeindruckt von den vielen umsetzungsreifen Projekten, die in kurzer Zeit entstanden sind. „Da wurde viel geschafft in kurzer Zeit.“ Ähnlich sieht dies auch Kirchhams Bürgermeister Hans Kronberger: Seine Gemeinde möchte sich dem Projekt anschließen – der Gemeinderatsbeschluss soll noch im März fallen. Und auch Ohlsdorf hat dem Vernehmen nach Interesse angemeldet: „Dann wäre die gesamten Funktionsregion abgedeckt“, so Rettensteiner.
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