"Waschmitteltankstelle" und offenes Getreide für weniger Plastikmüll
GMUNDEN. Die Vermeidung von Plastikmüll ist in aller Munde: Österreich verbietet ab 2020 Plastiksackerl, Kirchham will überhaupt „plastikfrei“ werden. Auch die Unternehmerin Sylvia Buchegger will Plastik Schritt für Schritt aus ihrem Reformhaus verbannen.
„Es ist mir ein echtes Herzensanliegen“, erzählt Sylvia Buchegger. Nach der Übernahme des Familienbetriebes Reformhaus Buchegger im Jänner wurden zunächst eine „Waschmitteltankstelle“ und eine Abfüllstation für Getreide eingerichtet.
Nachfüllen statt neu kaufen spart Plastik
„Ich arbeite mit Zehn-Liter-Kanistern, damit kann man 33 300-Milliliter-Flaschen füllen und 72 Prozent Plastik sparen“, so Buchegger. Das Waschmittel ist biologisch abbaubar und die Kanister selbst werden nach dem Entleeren recycelt. Sobald dies der Hersteller auch in Österreich ermöglicht, sollen auch die Kanister selbst wiederbefüllt werden. Zur „Tankstelle“ zugelassen werden nur Originalgebinde: „Damit nicht zum Beispiel ein Kind versehentlich etwas verschluckt.“
Auch Getreide wird offen verkauft
Ebenfalls plastikfrei kann man Linsen, Getreide und sogar Gummibärchen kaufen, die am Automaten direkt ins Papiersackerl gefüllt werden. Plastiksackerl zum Einkaufen gibt es – selbstverständlich – nicht, und auch das Angebot bei Obst, Gemüse, Brot und Co ist weitgehend offen. Bei verpackten Produkten – etwa Kosmetik – bevorzugt Buchegger Glas und CO2-sparend produzierten Kunststoff aus Zuckerrohr.
„Schritt für Schritt“
Dass sie nicht das gesamte Sortiment auf einmal umgestellt hat, hat für Sylvia Buchegger auch handfeste ökonomische Gründe: „Die Automaten sind relativ teuer, das kann man nur Schritt für Schritt machen.“ Der nächste Schritt steht jedenfalls schon fest: die offizielle Eröffnung am Dienstag, 25. Juni.
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