BEZIRK GMUNDEN. Auf die Leistungen der Arbeitnehmer des Bezirks wies AK-Präsident Johann Kalliauer bei einer Pressekonferenz im Landhotel Grünberg hin.
Im Jahresdurchschnitt waren im Bezirk Gmunden im Vorjahr 42.142 Menschen beschäftigt – um 7,4 Prozent mehr als vor zehn Jahren. Rückgänge in der Papiererzeugung wurden durch mehr Arbeitsplätze im Metallbereich (Norden des Bezirks) und im Tourismus (Inneres Salzkammergut) ausgeglichen. Dass der größte Teil der neuen Jobs von Arbeitskräften aus der Region besetzt wurde, beweise, dass es keinen allgemeinen Arbeitskräftemangel gebe, sondern im Tourismus jene Betriebe mit Rekrutierungsproblemen kämpfen, die ihre Beschäftigten respektlos behandeln, so die Kritik der AK.
Um die Produktivität der Arbeitnehmer des Bezirks in Zahlen zu fassen, analysierte die AK die Jahresabschlüsse der Mittel- und Großbetriebe ab 50 Beschäftigten – im Bezirk Gmunden sind dies 63 Unternehmen mit knapp 11.000 Mitarbeitern. Dabei lag die Pro-Kopf-Wertschöpfung, also jener Betrag, der pro Kopf erwirtschaftet wurde, im Vorjahr bei mehr als 77.000 Euro. Nach Abzug der durchschnittlichen Personalkosten bleiben den Unternehmen fast 22.000 Euro pro Mitarbeiter. Dem entgegen stehe ein nur mittelmäßiges mittleres Bruttoeinkommen von 2.243 Euro monatlich – Platz 11 unter den OÖ Bezirken.
Österreichweit sei die Produktivität in den vergangenen zwanzig Jahren doppelt so stark gestiegen wie die von den Unternehmen bezahlten Arbeitskosten, so Kalliauer, der entsprechend kräftige Lohn- und Gehaltserhöhungen forderte. Er erneuerte auch weitere AK-Forderungen wie die nach weniger Arbeitszeit, Recht auf Viertagewoche und einem Euro „Überstundenabgabe“ pro Stunde.
Angriffe auf den Sozialstaat seien nicht akzeptabel, „denn die Beschäftigten zahlen sich mit ihrer Steuerleistung die Absicherung bei Krankheit, Arbeitslosigkeit oder in der Pension ohnehin selbst“, verwies Kalliauer auf jene 9.300 Euro, die jeder Beschäftigte im Bezirk jährlich an Lohnsteuer und Sozialversicherungsbeiträgen (= Arbeitnehmerbeiträge) bezahlt.
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