Donnerstag 28. März 2024
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BAD ISCHL. Mit der Lesung einer Rede des Autors Stefan Zweig zu Europa, die die österreichische Schauspielerin Birgit Minichmayr in einem vollen Lehár Theater präsentierte, wurde ein Vorgeschmack auf die Europäische Kulturhauptstadt 2024 gegeben. Anschließend blickten die Verantwortlichen bei einem festlichen Empfang in der Trinkhalle Bad Ischl positiv auf das nächste Jahr.

Josef Zauner übergibt eine Torte zur Kulturhauptstadt (Foto: Katharina Wimmer)
photo_library Josef Zauner übergibt eine Torte zur Kulturhauptstadt (Foto: Katharina Wimmer)

„Es ist so schön, ein volles Theater zu sehen. Wir brauchen dieses Theater – Sie beweisen es!“ Mit diesen Worten eröffnete Elisabeth Schweeger, die künstlerische Leiterin der Kulturhauptstadt 2024, die erste öffentliche Veranstaltung eines Kulturhauptstadt-Projektes im Lehár Theater Bad Ischl.

Birgit Minichmayr las Stefan Zweig

Im Rahmen einer Kooperation mit dem Stefan-Zweig-Zentrum Salzburg und der Österreichischen Gesellschaft für Literatur las die österreichische Schauspielerin Birgit Minichmayr einen Text des Autors Stefan Zweig. Die Lesung „Die Freiheit, die wir meinen“ behandelt die Themen Demokratie, Europa und Pazifismus. Zweig machte sich Ende der 1920er Jahre, nach dem ersten Weltkrieg, als bekennender Europäer und Kulturvermittler Gedanken zu einem vereinten und friedvollen Europa.

Europäischer Gedanke im Vordergrund

„Es ist, als müssen sich die einzelnen Nationen zuerst selbst finden, bevor sie sich wieder dem europäischen, gemeinsamen Gedanken widmen können“, liest Minichmayr die eindrucksvollen Gedanken des Schriftstellers. Der Autor machte sich Gedanken um die Einigkeit Europas. Er war der festen Überzeugung, dass die einzelnen Nationen gemeinsam mehr erreichen können – in jeder Hinsicht. Nach der Lesung von Minichmayr spannte Schweeger am Ende der Veranstaltung einen Bogen in die Gegenwart: „Dass ein Mensch Anfang des 20. Jahrhunderts so gedacht hat, wie wir heute denken sollten, ist unglaublich“.

Empfang mit prominenten Gästen

Noch mit den beeindruckenden Worten von Stefan Zweig und der sanften Stimme von Birgit Minichmayr im Kopf, fanden sich die Gäste anschließend in der Trinkhalle Bad Ischl ein, um sich bei einem festlichen Empfang zur Kulturhauptstadt 2024 auszutauschen. Neben Europa-Abgeordneten Hannes Heide (SP) eröffnete auch die Bad Ischler Bürgermeisterin Ines Schiller (SP) das Fest. Sie hob hervor, wie wertvoll dieser Titel für die Region sei und versprach: „Wir werden nachhaltig das Beste für unsere Region herausholen“. Als besonderer Gast besuchte auch Christoph Thun-Hohenstein, Leiter der Sektion für Internationale Kulturangelegenheiten im Außenministerium, den Empfang. Thun-Hohenstein betonte in seiner Rede zur Kulturhauptstadt, dass es darum ginge, „das Gute von hier (der Region, Anm.) hinauszutragen, aber auch die Welt hereinzuholen.

Salzkammergut ist unverzichtbar

Thun-Hohenstein übergab das Wort an den oberösterreichischen Landeshauptmann Thomas Stelzer (VP), der zu Beginn seiner Rede die Region Salzkammergut als „das unverzichtbare Salz im wohlschmeckenden Gericht“ beschrieb. Dabei sprach er auch davon, dass die Region stets für „spannendes, kulturelles Schaffen“ stand und betonte nochmals die unvergleichliche Chance durch das Kulturhauptstadt-Projekt, „uns im europäischen Raum und auch darüber hinaus zu zeigen“. Dies bedeute aber auch „ein ordentliches Maß an Verantwortung und ein ständiges, mutiges Vorausgehen“. Stelzer stellt klar, dass „wer, wenn nicht die Kunst und Kultur könnten uns alle da mitreißen?“ Um an seine Worte zu Beginn anzuschließen, betitelte er das Salzkammergut als stets mutige Kulturregion, das für das „Gesamtgericht Oberösterreich unverzichtbar“ sei. 

Österreichs Kulturpolitik ist auch Sicherheitspolitik

Zu Gast war auch die langjährige Präsidentin der Salzburger Festspiele Helga Rabl-Stadler, die gleich zu Beginn ihrer Rede die wichtige Frage stellte, ob „wir als Region dazu bereit sind, uns in Richtung Europa zu öffnen? Sind wir dazu gewillt, in einen Dialog mit dem Rest Europas und der Welt einzutreten und ein Gespräch über den Beitrag, den wir zur europäischen Integration leisten wollen, zu führen?“ Damit zitierte sie den Leitfaden der europäischen Kommission zur Bewerbung für den Titel Kulturhauptstadt und stellte auch klar, dass dieses Projekt nur dort ein Erfolg wurde, „wo alle mitgetan haben“. Rabl-Stadler betonte, dass ihrer Meinung nach Kultur ein Teil der Außenpolitik sein müsse und stellte klar, dass „Kulturpolitik in Österreich auch Sicherheitspolitik“ sei.

Brot, Kultur und Salz, Gott erhalt's!

Zuletzt sprach Rabl-Stadler noch an, dass sie es „schrecklich“ fand, wie in der Corona-Pandemie der Begriff „Systemrelevant“ aufgetaucht und „Baumarkt gegen Theater ausgespielt“ worden seien. Mit diesem Gedanken zitierte sie den österreichischen Theaterregisseur Max Reinhardt, der sagte, dass Kultur „ein Lebensmittel wie das Salz“ sei. In Anlehnung an den Slogan zur Kulturhauptstadt „Kultur ist das neue Salz“, beendete Rabl-Stadler ihr Plädoyer mit den Worten „Brot, Kultur und Salz, Gott erhalt’s“.

 

 


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