ÖGB-Gmunden fördert Chancengleichheit am Arbeitsmarkt für Menschen mit Beeinträchtigung
EBENSEE. Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Arbeit mit Beeinträchtigung für mehr Chancengleichheit am Arbeitsplatz“ veranstaltete der Österreichische Gewerkschaftsbund Gmunden einen Informationsabend im Arbeiterheim Ebensee.

„Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels wird auch die Wirtschaft auf das große Potential von Menschen mit Beeinträchtigung aufmerksam. Denn diese Personengruppe ist laut einer Studie des AMS überdurchschnittlich leistungsbereit und sehr loyal gegenüber ihren Arbeitgeber:innen“, betonte Christian Altendorfer, Betriebsrat und Behindertenvertrauensperson bei der Firma Rosenbauer, im Rahmen der Veranstaltung.
Betriebe stellen mehr Menschen mit Beeinträchtigung ein
Der Österreichische Gewerkschaftsbund (ÖGB) Gmunden veranstaltete am Dienstag, 3. Oktober, im Arbeiterheim Ebensee einen Informationsabend im Rahmen seiner Veranstaltungsreihe „Arbeit mit Beeinträchtigung für mehr Chancengleichheit am Arbeitsmarkt für Menschen mit Beeinträchtigung“. Die Veranstaltung zielte darauf ab, das Bewusstsein für die Fähigkeiten und Potenziale von Menschen mit Beeinträchtigung am Arbeitsmarkt zu stärken und die Rechte dieser Personengruppe zu fördern. „Das immer mehr Menschen mit Beeinträchtigung von Unternehmen eingestellt werden, ist sehr begrüßenswert, dass ihre Rechte aber auch eingehalten werden, dafür gibt es uns Behindertenvertrauenspersonen“, so Altendorfer weiter.
Bereits seit über zwei Jahrzehnten engagiert sich der ÖGB aktiv für die Interessen von Menschen mit Beeinträchtigung. Das Chancen-Nutzen-Büro des ÖGB setzt sich intensiv für die Verbesserung der Beschäftigungssituation und Inklusion in Betrieben und am Arbeitsmarkt ein. Zusätzlich wurde 2018 in Oberösterreich das Funktionsforum „Arbeit mit Beeinträchtigung“ für Behindertenvertrauenspersonen im ÖGB OÖ gegründet. Diese Plattform ermöglicht es den Behindertenvertrauenspersonen, sich zu vernetzen, wichtige Ansprechpartner zu kontaktieren und sich weiterzubilden, um die Interessen beeinträchtigter Kollegen effektiv zu vertreten.
Behindertenvertrauenspersonen in Betrieben begleiten bei verschiedensten Anliegen
Behindertenvertrauenspersonen werden von begünstigt behinderten Kollegen in den Betrieben gewählt und bieten eine verlässliche Unterstützung für Betriebsräte. Sie setzen sich für die Einstellung beeinträchtigter Personen ein und machen finanzielle Vorteile für Unternehmen, wie die Ersparnis der Ausgleichstaxe und verschiedene Förderungen und Zuschüsse für Arbeitsplatzadaptierungen, sichtbar. Die Hauptaufgaben der Behindertenvertrauenspersonen in den Betrieben umfassen die Überwachung des Behinderteneinstellungsgesetzes, Unterstützung bei Anträgen und Behördenwegen, Hilfe am Arbeitsplatz, Unterstützung bei Umschulungsbedarf und Begleitung im Falle einer Kündigung.
Weitere Veranstaltungen zum Thema geplant
Bei der Veranstaltung gaben Referent Matthias Wimmer vom Sozialministeriumsservice Einblicke in das Verfahren zum Erhalt eines Behindertenpasses, Kündigungsschutz, Kündigungsverfahren und verschiedene Fördermaßnahmen. Patricia Dirisamer von der Arbeiterkammer OÖ informierte über gesetzliche Grundlagen, Diskriminierungsschutz und das Behinderteneinstellungsgesetz. Weitere Veranstaltungen zum Thema sind in Planung. „Es geht vor allem darum Barrieren und Vorurteile in den Köpfen abzubauen und die Fähigkeiten von Menschen in den Vordergrund zu stellen“, bekräftigte Altendorfer und mit einem Zitat von Richard von Weizsäcker stellte er klar: „Nicht behindert zu sein ist wahrlich kein Verdienst, sondern ein Geschenk, das jedem von uns jederzeit genommen werden kann“.
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden