Insolvenzantrag bei Windhager: Auswirkungen für Baustelle in Pinsdorf (Update: 08.01., 10.30 Uhr)
SALZBURG/PINSDORF. Die am 5. Jänner durch den Heizungshersteller Windhager eingereichten Anträge auf Konkurs bzw. Eröffnung eines Sanierungsverfahrens haben auch Auswirkungen auf die Windhager-Baustelle in Pinsdorf: Laut Geschäftsführer Stefan Gubi sei derzeit „alles gestoppt, was im Zusammenhang mit Pinsdorf steht“. Man müsse nun die Entscheidungen UPDATE: „Keine Auswirkungen auf M-TEC“, betont Andreas Leobacher, Geschäftsführer des Pinsdorfer Wärmepumpenspezialisten.
Beim Landesgericht Salzburg wurden am 5. Jänner ein Konkursverfahren für die Windhager Logistik GmbH sowie die Eröffnung eines Sanierungsverfahrens ohne Eigenverwaltung für die Windhager Zentralheizung Technik GmbH und die Windhager Zentralheizung GmbH beantragt. Bei Windhager geht man davon aus, dass das Landesgericht die Verfahren am Montag, den 8. Jänner, eröffnen wird. Windhager-Geschäftsführer Stefan Gubi betonte in einer Aussendung: „Wir setzen die Gespräche mit möglichen Investoren fort, um damit die Weiterführung der Unternehmen zu sichern. Wir bemühen uns, den weiteren Betrieb im Rahmen der insolvenzrechtlichen Gegebenheiten bestmöglich sicherzustellen.“
Baustelle in Pinsdorf
Im Oktober 2022 fand in Pinsdorf der Spatenstich für ein großes Produktions- und Entwicklungszentrum für nachhaltige Energie statt, das gemeinsam mit dem Pinsdorfer Wärmepumpenspezialisten M-TEC errichtet werden und noch heuer in Betrieb gehen sollte (zum Tips-Bericht). Gegenüber der APA meinte er zur Situation im Pinsdorf: „Wir haben darum mit heutigem Tag alles gestoppt, was im Zusammenhang mit Pinsdorf steht.“ Weitere Schritte müssten mit dem Insolvenzverwalter besprochen werden.
Sanierung wird angestrebt
Die betroffenen Unternehmen streben laut KSV1870 eine Sanierung an. Rationalisierungsmaßnahmen wurden bereits gesetzt. Fortführungsprognosen- und konzepte liegen vor.
Als Insolvenzursachen werden in der Aussendung des KSV 1870 „Marktverwerfungen im bisherigen primären Geschäftszweig Biomasse im Jahr 2023“ angegeben. Unsicherheiten am Fördermarkt für erneuerbare Energien hätten den geplanten Aufbau eines zweiten Standbeins erschwert. Man habe ein Finanzierungskonzept unter Einbindung von Investoren angestrebt, dieses habe allerdings nicht finalisiert werden können.
UPDATE 08.01., 10.30 Uhr: Keine Auswirkungen auf M-TEC
Das Windhager-Produktions- und Entwicklungszentrum in Pinsdorf, dessen Bau seit dem Einreichen der Konkursanträge ruht, sollte nach seiner Fertigstellung im Lauf des Jahres 2024 auch Produktionskapazitäten für den Pinsdorfer Wärmepumpenspezialisten M-TEC bereitstellen. Diese werden nun entfallen, was für M-TEC jedoch kein Problem darstelle, wie Geschäftsführer Andreas Leobacher auf Tips-Nachfrage betont: „Wir haben für 2024 ohnehin ausreichende Produktionskapazitäten. Zudem arbeiten wir derzeit in einem Ein-Schicht-Betrieb. Durch eine Umstellung auf zwei Schichten - wie wir es auch in früheren Zeiten bereits gemacht haben - könnten wir die Kapazitäten zudem falls notwendig weiter um etwa 70 Prozent steigern.“
Auch auf anderer Ebene sei man durch den Windhager-Konkurs nicht betroffen: „Es gibt keine gesellschaftsrechtlichen Verbindungen, wir hatten nur einen Kooperationsvertrag, der nun durch die Insolvenz weggefallen ist. Wir haben auch keine offenen Forderungen an Windhager“, so Leobacher.
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