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Bad Ischl beschließt nachhaltige Stadtentwicklung

Katharina Wimmer, 06.02.2024 16:00

BAD ISCHL. Bereits seit September 2022 haben Vertreter aller politischen Fraktionen in Bad Ischl an einem nachhaltigen Stadtentwicklungskonzept gearbeitet, nun ist es soweit und das Konzept ist auf der Gemeinde-Website einsehbar. Um den Radverkehr zu fördern, soll etwa ein Pop-Up-Radweg in der Wirerstraße entstehen.

  1 / 2   Im Kulturhauptstadtjahr soll die Wirerstraße zu einem Pop-Up-Radweg umfunktioniert werden. (Foto: Hörmandinger)

„Die Stadt Bad Ischl hat einen wegweisenden Schritt in Richtung nachhaltiger Entwicklung gemacht“, betont GRÜNE-Stadtrat Martin Schott. Seit September 2022 haben Vertreter aller politischen Fraktionen unter der Leitung von Christoph Hauser intensiv an einem „Nachhaltigen Stadtentwicklungskonzept“ gearbeitet. Dieses Konzept soll das gesetzlich normierte Örtliche Entwicklungskonzept (ÖEK) ergänzen und Ziele für das nächste Jahrzehnt festlegen.

Bürgerbeteiligung im Fokus

Besonderes Augenmerk wurde auf die Themen „Klimawandel“, „Demografischer Wandel“ und „Stärkung Rad- und Fußverkehr“ gelegt. In offenen Abenden zur Bürgerbeteiligung hatten die Bewohner die Gelegenheit, ihre Ideen einzubringen und ihre Perspektiven zu teilen. Die rege Teilnahme der Ischler unterstreiche das starke Interesse der Gemeinschaft an einer nachhaltigen Entwicklung, so Schott. In der letzten Gemeinderatssitzung im Dezember 2023 wurde das fertige Stadtentwicklungskonzept mehrheitlich beschlossen und ist nun auf der Homepage der Stadtgemeinde verfügbar. Schott betont: „Sowohl die Analysen als auch die Ergebnisse und beschlossenen Maßnahmen sprechen eine klare Sprache für mehr Klimaschutz, den konsequenten Schutz von Grünland und eine starke Fokussierung auf den FußgängerInnen- und Radverkehr.“

Wirerstraße wird zum Pop-Up-Radweg

Auch im Verkehrsbereich gibt es klare Handlungsempfehlungen. Das Stadtentwicklungskonzept betont die Notwendigkeit eines klima- und umweltfreundlichen Mobilitätssystems, um den motorisierten Individualverkehr zu reduzieren. Dabei sollen Fußwege verbreitert und gesichert werden, neue Radwege entstehen, und innovative Ideen wie Pop-Up Radwege - geplant in der Wirerstraße - getestet werden. Laut dem Konzept soll dort während des Kulturhauptstadtjahres die Straße für Kraftfahrzeuge nur mehr einspurig befahren werden, auf der östlichen Seite - entlang des Gerichtsgebäudes zum k.u.k. Hofbeisl - soll ein Radweg entstehen. Der Ischler Florian Pöllmann findet den Standort Wirerstraße nicht gut, „denn es staut sowieso schon immer, speziell am Morgen und am Abend. Wenn es nur mehr eine Fahrspur gibt, dann kommt es ja noch zu einem größeren Staupotential. Radwege finde ich grundsätzlich gut, allerdings sollten sie dort umsetzt werden, wo genügend Platz vorhanden ist um den Verkehrsfluss nicht zu beeinträchtigen.“ Auch Vizebürgermeister und Zukunft-Ischl Chef Hannes Mathes kann sich eine einspurige Wirerstraße „bei bestem Willen nicht vorstellen“. Mehr Radwege finde er zwar gut, will aber „nicht die Autofahrer dafür bestrafen“. Die Finanzierung sieht er auch als Hindernis: Nachdem der Bau des Schulzentrums, die Sanierung der Hauptfeuerwache und weitere Investitionen am Plan stehen und die Angebote sehr teuer seien, sieht er „in den nächsten Jahren kein Geld“ für solche Projekte. Dennoch schlägt Mathes vor, sich „nochmal zusammensetzen, um zu einer Lösung zu kommen“.

Mehr Bänke und Licht für Fußgänger

Auch für Fußgänger sieht das Nachhaltige Stadtentwicklungskonzept Verbesserungen vor: So sollen etwa mehr Bänke zum Sitzen errichtet und schattenspendende Bäume gepflanzt werden, ebenso wie eine bessere Beleuchtung geplant ist. Nachdem die Demografie-Analyse gezeigt hat, dass Bad Ischl zwar leicht gewachsen ist, aber gleichzeitig immer älter wird, will die Politik Maßnahmen für ein attraktiveres Bad Ischl setzen. Etwa mit einer „Chill-Out-Zone“ an der Traun soll ein zusätzliches Angebot für Jugendliche geschaffen werden. Schott betont die Konkretheit der Maßnahmen und drängt darauf, die Ziele zügig umzusetzen: „Die Verantwortung, diese Ziele zu erreichen, liegt bei der Politik. Wir werden als grüne Fraktion darauf drängen, die Maßnahmen im Detail zu planen und umzusetzen. Es gibt keine Ausreden mehr.“


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