Musiksommer Bad Schallerbach: Peter Simonischek liest Joseph Roth
BAD SCHALLERBACH. Peter Simonischek, der Jedermann der Jahre 2002 bis 2009, widmet sich Joseph Roths letztem, autobiographischem Werk: „Die Legende vom Heiligen Trinker“.
Geld macht nicht glücklich. Aber – seien wir ehrlich – auch nicht unbedingt unglücklich. Unverhofft kommt der Pariser Clochard Andreas an etwas Geld. Wie zu erwarten, gönnt er sich was: reichlich Schnaps, gutes Essen, eine Rasur, ein warmes Bett, schließlich auch Seife, neue Kleidung, sogar Frauen. Und seine Glückssträhne hält an. Einige Schlüsselfiguren seines bisherigen Lebens ziehen vorbei. Woher kommt das Geld? Zufall? Ein Wunder? Andreas ist nicht der grüblerische Typ. Doch weil er seine Ehrlichkeit wahren will, ist er von dem Wunsch beseelt, alles zurückzugeben, sobald er es sich leisten kann. Allein, er wird mitgerissen im Strom des Lebens.
In der kleinen Legende vom heiligen Trinker verdichten sich soziale Realität, Zeitgeschehen, persönliches Schicksal und ein Stück metaphysische Erfahrung in einer vordergründig ganz schlichten Handlung, die es aber in sich hat. Und wie so vieles im Leben geht die Geschichte nicht restlos auf.
Musikalisch begleitet wird Simonischek an diesem Abend von den Österreichischen Salonisten mit Musik aus und rund um Frankreich.
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