Menschen, Mundschutz, Maskerade - ein Stück Stoff mit großem Wert
GRIESKIRCHEN/EFERDING. Die Region verhüllt sich. Um das Corona-Virus so gut wie möglich einzudämmen hat die Bundesregierung die Schutzmaskenpflicht in Supermärkten beschlossen. Auch in den Bezirken Grieskirchen und Eferding laufen die Maskenproduktionen an. Kreativität, Farbenpracht und vor allem eine Portion Humor dürfen als Zutaten nicht fehlen. Aber auch der soziale Gedanke kommt nicht zu kurz.
Zugegeben, es ist ein gewöhnungsbedürftiges Gefühl, Personen in den Supermärkten mit Schutzmasken herumlaufen zu sehen. Was vor einiger Zeit noch undenkbar schien und eher Menschen aus dem asiatischen Kreisen zugeschrieben war, ist seit 6. April auch in Österreich Realität. Mit dem Beschluss der Bundesregierung ist jeder angehalten sich zu Vermummen - für den gesundheitlichen Zweck natürlich. Auch wenn dies mit dem 2017 beschlossenen Vermummungsverbot nicht verträglich scheint - aus medizinischen Gründen, war das Verdecken der Mund- und Nasenpartien schon immer erlaubt. In der Region haben sich einige Unternehmer aber auch Vereine schon auf die Maskenproduktion gestürzt.
„Wir hams“: Masken gemacht in Grieskirchen
Das Modehaus von René Schielin am Pühringerplatz in Grieskirchen bleibt wegen der Corona-Maßnahmen bis auf Weiteres geschlossen. So wurde kurzerhand auf das Nähen von Schutzmasken umgestellt. Unter dem Motto „Wenn schon der Virus aus China kommt – sollte wenigstens der Mundschutz „Made in Austria“ sein, made in Grieskirchen“ werden auf wirhams.at Designerstücke angeboten.
Goldenhauben nähen
Auch die Goldhauben im Bezirk Grieskirchen nähen gegen das Virus. Informationen, ob in der eigenen Gemeinde die Goldhaubenfrauen schon vor der Nähemaschine sitzen, kann man bei der jeweiligen Ortsobfrau erfragen.
Mundschutz von der SPÖ
Die SPÖ Frauen Schlüßlberg helfen mit selbstgenähten Mundschutz aus. Diese Masken können gegen eine freiwillige Spende beim Cafe am Marktplatz in Schlüßlberg abgeholt werden. Die Spenden werden sozialen Einrichtungen beziehungsweise caritativen Zwecken in der Gemeinde zugeführt.
Schneiderinnen am Werk
Drei Schneiderinnen sind bei Trachten Holzinger in Eferding im Moment damit beschäftigt, Masken zu nähen. Aktuell stoße man aber an die Belastungsgrenzen, weil es schon so viele Bestellungen gibt. „Das Hauptproblem ist die Rohstoffe zu erhalten, es gibt kaum noch Gummis, die Bänder sind ausverkauft, wir erhalten auch Anfragen von anderen Vereinen, ob wir was liefern können und das ist sehr schwierig“, erklärt Geschäftsführerin Juliane Hehenberger. Die Masken bestehen aus Baumwolle, sie sind bei 60 Grad wasch- und wiederverwertbar. Für Trachten Holzinger ist dies ein Tropfen auf dem heißen Stein, um, während das Geschäft geschlossen ist, zumindest ein paar der anfallenden Kosten zu decken.
Masken für alle Puppinger
„Masken nützen! Leben schützen!“ heißt es auch in der Gemeinde Pupping. Jedem Puppinger Haushalt wird eine regional selbstgenähte Baumwollschutzmaske gratis angeboten. Für die Herstellung der Masken ist Anne Marie Gründlinger verantwortlich. Bestellt werden können diese unter 07272/2331 oder buergermeister@pupping.ooe.gv.at.
Masken aus Pötting
Auch Susanne Staudinger von „La Maison Raumausstattung“ aus Pötting hat kurzerhand auf Maskenproduktion ,umgestellt: „Wir produzieren Masken, seit eine Baufirma aus Peuerbach an uns herangetreten ist, mit der Frage ob wir das machen würden. Für uns ist das eine gute Lösung, unsere Mitarbeiter auch in dieser etwas mühsamen Zeit für uns Kleinbetriebe zu behalten. Für Privatpersonen, die uns kontaktieren, garantieren wir den kontaktlosen Verkauf vor der Geschäftstür“.
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