Weitere Angebote

Sociale Medien

Kontakt

Zwischen Weißwurstknödelsuppe und dem Wanderdompteur im Baywatch-Outfit

Sabrina Lang, 05.11.2020 12:05

GRIESKIRCHEN. In sieben Tagen über die Alpen – die gebürtige Grieskirchnerin Michaela Obermair hatte dieses besondere Abenteuer gewagt und dabei niedergeschrieben, welche Gedanken ihr bei so viel Höhenluft und tollen Ausblicken gepaart mit größter Anstrengung gekommen sind.

Michaela Obermair aus Grieskirchen mit ihrem neuen Buchprojekt. Foto: Clemens Kneringer
Michaela Obermair aus Grieskirchen mit ihrem neuen Buchprojekt. Foto: Clemens Kneringer

Tips: Bitte stellen Sie sich kurz vor. Was verbindet Sie mit Grieskirchen?

Michaela Obermair: Ich bin in Grieskirchen geboren und aufgewachsen, wohne aber seit mittlerweile 20 Jahren in Wien. Dort bin ich als Kulturmanagerin, Fotografin und Autorin tätig. Gleichzeitig realisiere ich künstlerische Projekte im Bereich der Fotografie. In Grieskirchen bin ich regelmäßig, um die Familie – besonders die lieben, kleinen Nichten – zu besuchen.

„Frau am Berg“ ist ihr neues Buchprojekt – worum geht es darin?

Ich schreibe seit 2017 eine Art persönliche Kolumne über Kuriositäten des Alltags, über Begebenheiten, die mich zum Schmunzeln bringen. Während meiner Alpenüberquerung machte ich mir Notizen, aus denen mehr und mehr dieser Text entstand. Es ist eine Erzählung über diese siebentägige Wanderung, aber die Gedanken schweifen des Weges ab und landen bei allerlei Erinnerungen.

Wie kommt man darauf, sich auf eine Wanderung über die Alpen aufzumachen?

Wandern ist eine Leidenschaft von mir. Die Berge und das Gehen schenken mir eine große Freude – eine Mischung aus Ruhe und Herausforderung. Über die Alpen zu wandern, war natürlich schon besonders, wie man im Buch lesen kann.

Welches Erlebnis von diesem Abenteuer ist Ihnen besonders in Erinnerung geblieben?

Es ist die Gesamtheit an kleinen Begebenheiten, die die Wanderung zu etwas Besonderem gemacht hat. Es war spannend, die Privatsphäre hinter mir zu lassen und auf die Wandergruppe zu treffen, mit der ich anschließend tagelang Weg, Tisch und Bett teilte. In den Hütten wurde ich mit Weißwurstknödelsuppe, riesigen Schlaflagern und kuriosen Wirtinnen überrascht. Wir trafen auf ausgestopfte Albtraum-Tierwelten und den Wanderdompteur im Baywatch-Outfit.

In ihrem Buch finden sich alte Aufnahmen von Frauen auf Bergen wieder – mit welchem Hintergrund haben Sie diese ausgewählt?

Ich beschäftige mich intensiv mit alten, gefundenen Familienfotos, die bis zu 100 Jahre alt sind. Es sind Fotos, die sozusagen ihre Familie verloren haben und ich gebe ihnen im Buch eine Art „neues Zuhause“. Ich zeige im Buch nicht meine persönliche Geschichte, sondern die Geschichte der Frau in den Bergen im Allgemeinen.

„Frau am Berg“ – was ist das Besondere daran, dass sich Frauen auf Berge begeben?

Das Spannende daran ist, dass es eigentlich nichts Besonderes ist, dass sich Frauen in die Berge begeben. Die Geschichte am Berg ist bloß – wie auch in anderen Bereichen – männlich dominiert. Es geht mir um die Sichtbarmachung einer Geschichte der Frau.

Frau am Berg, 92 Seiten, 19 Euro,

Bestellungen:

www.michaelaobermair.com oder mail@michaelaobermair.com


Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.

Jetzt anmelden