Caroline Baumberger ist Bäuerin aus Leidenschaft
KALLHAM. Mit 31 Jahren führt Caroline Baumberger aus Kallham ihren landwirtschaftlichen Betrieb in Kallham. 15 Galloway-Rinder, zwei Schweine, Pferde und Hühner sowie die Bewirtschaftung der Felder und eine Biogas-Anlage gehören zu ihrem Hof. Dass sie als Frau den Hof von ihren Eltern übernimmt, war für sie selbstverständlich.
44 Prozent der landwirtschaftlichen Betriebe in Oberösterreich werden von Frauen geführt. Einer dieser Höfe in Frauenhand steht in der Gemeinde Kallham. Caroline Baumberger, ihr Mann Michael und die beiden Kinder Paul (7) und Felix (5) betreiben auf dem circa 400 Jahre alten Anwesen Feldbau, halten Galloway-Rinder für die Direktvermarktung, zwei Schweine und Pferde. Dazu gehört die Biogas-Anlage, mit der mittlerweile 25 Gebäude in der Gemeinde mit Energie versorgt werden, darunter die Schule, das Alten- und Pflegeheim, die Gemeinde und einige Privathäuser.
Eigener Betrieb mit 25
Dass die heute 31-Jährige den Hof von ihren Eltern übernehmen wird, war zwar nicht von Anfang an klar, und dennoch schnell entschieden. „Wie es eben so ist, war mein Bruder im Gespräch den Hof zu übernehmen“, sagt Baumberger schmunzelnd. Es hätte sich aber schnell abgezeichnet, dass ihr Bruder sich nicht in der Landwirtschaft sah. Als die Kallhamerin noch zur Hauptschule ging, fragte sie ihr Vater, ob sie den Hof übernehmen würde. Sie habe nicht lange überlegt: „Es war für mich klar, dass ich das machen werde, aber dass es so schnell geht, hätte ich nicht geglaubt.“ Nach ihrer Matura am BORG Grieskirchen und dem Studium der Bio- und Umwelttechnik an der FH Wels wurde sie mit der Pensionierung ihres Vaters mit 25 zur Vollerwerbs- und Vollblut-Landwirtin. „Ich habe mich immer schon für die Landwirtschaft interessiert. Es war klar, dass ich das machen will“, so Baumberger.
Ehemann wurde angelernt
Mann Michael kommt nicht aus der Landwirtschaft. „Meinen Mann habe ich angelernt. Am Anfang ist er mit mir auf dem Traktor mitgefahren und ich habe ihm gezeigt, wie man ackert“, erzählt Baumberger. Mittlerweile habe ihr Mann das Arbeiten auf den Feldern perfektioniert und ist auch für die Biogas-Anlage verantwortlich. Die 31-Jährige kümmert sich um den Stall, die Tiere, die Büroarbeit und den Direktvertrieb. „Ich schätze es gerade als Mama. Ich bin immer für die Kinder greifbar und man wächst in einem Familienverband auf. Oma und Opa sind auch da. Man kann so viele Sachen selbst verwirklichen. Mit Brotbacken oder Gemüse anbauen schafft man sich ein bisschen Unabhängigkeit. Auch hat man eigenes Fleisch und Eier - das muss man schon schätzen“, meint Baumberger. „Man lernt noch grundsätzliche Dinge kennen, wie man Butter herstellt oder Joghurt macht. Als Stadtkind bekommt man diese Dinge nicht mehr mit“, so die 31-Jährige.
Weniger Bürokratie
Für die Zukunft wünscht sich die Landwirtin weniger bürokratische Hürden und Sicherheiten in Sachen Biogas-Anlagen, denn man möchte wissen, ob sich Investitionen lohnen und es vielleicht für die Kinder interessant ist, den Hof weiterzumachen. „Man arbeitet trotzdem darauf hin, dass es weitergeführt wird“, so die 31-Jährige.
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden