Brigitte Söllinger will Bewusstsein für die Situation in Nepal schaffen
MEGGENHOFEN. Vor sechs Jahren gründete Brigitte Söllinger ihre erste Schule in Nepal. Seitdem folgten weitere Bildungseinrichtungen für die untersten Kasten des Landes. Doch die Corona-Pandemie trifft das Land hart.
„Nach dem zweiten Lockdown fange ich zum dritten Mal neu an“, erzählt Brigitte Söllinger. Schon der erste Lockdown war ein schwerer Rückschlag für die von ihr gegründeten Projekte. In einer Gefängnisschule, einer Slumschule und einem Lepradorf hat die Lehrerin und Soziologin Schulen für die ärmsten Kinder geschaffen, um vor allem Mädchen vor Zwangsverheiratung und Zwangsprostitution zu schützen.
Problem Pandemie
Die Lage in Nepal ist derzeit verheerend. Der Staat ist von indischen Lieferungen abhängig, Sauerstoff und Impfungen kommen nur schwer in das Land. „Menschen werden einfach zum Sterben vor den Krankenhäusern abgelegt, in der Hoffnung, dass sich noch jemand um sie kümmert. Von der indischen Virusmutation sind auch Kinder stark betroffen“, berichtet die Meggenhofnerin. Die Schulprojekte sind derzeit gestoppt, Ausspeisungen und Versorgung mit Sauerstoff haben Priorität in den Hilfsorganisationen. Inzwischen sei sogar Holz zur Verbrennung der Toten ein knappes Gut.
Bewusstsein schaffen
„Ich möchte Bewusstsein dafür schaffen, dass Menschen in anderen Ländern noch stärker von der Pandemie betroffen sind“, erklärt Söllinger. Sie plant ihre nächste Reise in das Land im Herbst und hofft auf eine Verbesserung der Situation bis dahin.
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