Jugendliche mischen mit: 72 Stunden im Einsatz für die Ehrenamtlichkeit
EFERDING/GRIESKIRCHEN. „Wir mischen mit“ lautete das Jubiläumsmotto der Katholischen Jugend, die das zehnte Mal „72 Stunden ohne Kompromiss“ in Zusammenarbeit mit youngCaritas und Hitradio Ö3 veranstaltee. Bei Projekten in Neukirchen, Steegen und Alkoven konnten die jungen Teilnehmer Erfahrungen sammeln und sich sozial engagieren.
In Einzelprojekten wurden viele freiwillige Arbeitsstunden geleistet und die Jugendlichen packten dort an, wo sie gerade am meisten gebraucht wurden. Bei all dem haben sie die Erfahrung gemacht, dass soziales Engagement doppelt bereichert: Bei den Projekten kamen die Jugendlichen mit Lebenswelten in Berührung, die ihnen sonst eher fremd sind. Sie begegneten älteren Menschen, Menschen mit Beeinträchtigung und ehemals obdachlosen Menschen – und brachten viel Freude in den Alltag der Menschen. Umgekehrt wurden sie selbst durch neue Erfahrungen und Einsichten bereichert.
In der Caritas-Einrichtung St. Pius in Steegen freuen sich die Bewohner über eine Gartenverschönerung
Am Caritas-Standort St. Pius trotzten die Jugendlichen dem anfänglich schlechten Wetter und brachten gemeinsam mit den Bewohnern den Garten auf Vordermann. Es wurden Hecken geschnitten, Rasen gemäht und ein Platz zum Verweilen errichtet. Die 24-jährige Fiona erzählt: „Das Wort 'mitmischen' hat mich animiert, bei 72h mitzumachen. Weil Mitmischen, das tu ich immer gern.“ Das Besondere an der Gruppe war, dass sich die Teilnehmer zuvor nicht gekannt hatten. „Und trotzdem haben wir uns sofort wie eine Gruppe gefühlt“, erzählt Gruppenleiterin Niki. Ob für handwerkliche Aufgaben wie Steinplatten ausgraben oder künstlerisches Talent für das Dekorieren der Kapelle: Die Teilnehmer erledigten ihre Aufgaben als eingespieltes Team. Alle in der Gruppe konnten ihren Beitrag leisten. Teilnehmerin Elena war besonders glücklich über ihren Einsatzort. Sie hat in St. Pius ihr Freiwilliges Soziales Jahr verbracht und ihre geliebte Wohngruppe wieder gesehen: „Sie haben sich so gefreut. Das war eine tolle Überraschung.“
Die Bewohner der Caritas-Wohngemeinschaft invita in Neukirchen können im kommenden Jahr Gemüse anpflanzen, das durch einen neuen Folientunnel geschützt ist
In der Wohngemeinschaft leben 14 Menschen mit verschiedenen psychischen Beeinträchtigungen, die von den Caritas-Mitarbeitern betreut und begleitet werden. Unter dem Motto „A brokkoli a day keeps the doctor away“ legten fünf Mädchen der Katholischen Jugend Gallneukirchen, Bezirk Freistadt, Beete samt Folientunnel dort an, wo künftig Gemüse und Obst angebaut werden kann. Aber nicht nur die handwerkliche Arbeit war für die fünf Mädels ein Highlight. „Wir wurden hier richtig verwöhnt und haben so viel zu Essen bekommen. Alle waren total nett zu uns“, schwärmt die 15-jährige Stefanie. Das Beste für die Mädchen aber war, dass in ihrem Schlafsaal eine Orgel stand, die sie auch benutzen durften. Am Abend wurde also gespielt und gesungen. „Es war für alle Beteiligten ein unvergessliches, lustiges und prägendes Erlebnis. Auch, wenn es noch ein wenig dauert, bis wir ernten können“, erzählen die Caritas-Mitarbeiter Philipp Stieglmair und Claudia Dunzinger, die das Projekt betreuten. Die 16-jährige Helene erklärte: „Bei der Aktion 72 Stunden hab ich die Möglichkeit, selbst mitanzupacken. Gutes tun ist gut, darüber reden ist auch gut, aber selber anzupacken ist am Besten.“
Auf dem Gelände des Instituts Hartheim setzten sich Teilnehmer mit der Geschichte des heutigen Gedenkortes Schloss Hartheim auseinander
Schüler vom Stiftsgymnasium Wilhering lebten und halfen 72 Stunden lang im Insitut Hartheim mit, in welchem Menschen mit Beeinträchtigungen leben und begleitet werden. Bei ihrem Aufenthalt setzten sie sich auch intensiv mit der Geschichte von Schloss Hartheim während der Zeit des Nationalsozialismus auseinander.
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