Wie ein Theopoet und eine bildende Künstlerin eine Krippe bauen
HAAG. Im Zuge der Krippenausstellung in Haag verwirklichen der Kallhamer Theologe Thomas Schlager-Weidinger und die bildende Künstlerin Ilona Agnes Tömö eine ganz besondere Krippe.
„Zu Weihnachten feiern wir die Menschwerdung Gottes und fragen uns aber gleichzeitig, was Menschsein ausmacht“, erklärt Thomas Schlager-Weidinger. Er ist selbst beim Rotary Club in Haag engagiert; als der Serviceclub eine Krippenausstellung ins Leben ruft, sieht Schlager-Weidinger eine gute Gelegenheit. Aus 17 alten Schreibmaschinen entfernt er von Hand die Typen, mit den gebogenen Metallstäben mit Buchstaben daran formen er und Tömö eine moderne Krippe. Das Johannes-Evangelium mit dem Satz „Am Anfang war das Wort“ inspirierte die beiden Künstler zu ihrer Arbeit. Am unteren Ende der regnenden Buchstaben befindet sich mehrmals das Wort Mensch, denn „Das Wort ist Fleisch geworden“, wird Johannes weiter zitiert. In die Skulptur eingewoben ist auch das Szenario des Regens, dass die Menschwerdung begleitet. Mit „Tauet Himmel den Gerechten“ bezieht sich das Duo auf eine weitere Bibelstelle. Die Skulptur wurde in Form eines Würfels angelegt. „Der Kubus gilt als vollkommene Form, die eine Kugel fassen kann und symbolisiert damit die Vollkommenheit der Menschwerdung“, erklärt Schlager-Weidinger.
Zusammenarbeit
140 bis 150 Stunden Arbeitszeit werden in das Projekt fließen. Momentan verbringen die beiden Künstler Tag und Nacht in ihrem Atelier in der Linzer Pfarre St. Konrad. Die Zusammenarbeit entstand als Kooperation unter dem Titel „coop_zweierlei“, bei der der Verfasser von theopoetischen Schriften und die Künstlerin gemeinsam an poetischer Verdichtung arbeiten.
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