Familiensport: Wenn das Baby zum Trainingspartner wird
St. GEORGEN/GRIESKIRCHEN/BAD SCHALLERBACH. Beim Kanga, einem Fitnessprogramm für Mütter, kann und soll das eigene Kind in das Trainingsprogramm integriert werden. Mit einfachen Choreografien können die Batterien der frisch gebackenen Mamas laut Trainerin Dana Taubinger wieder aufgeladen werden.
Nach der Geburt wieder in Form kommen, sich selbst wieder als Frau spüren, Freundschaften schließen und sich etwas Gutes tun – diese Gründe animierten Dana Taubinger, die vor ihrer Zeit als Kangatrainerin selbst zu Teilnehmerinnen bei Kursen gehörte. „Ich tanze sehr gerne und hab nach der Geburt meiner Rosalie im Jahr 2018 gemerkt, dass ein Bedürfnis nach Bewegung da ist. Als ich dann mein zweites Kind Leo erwartet habe, machte ich auch selbst die Ausbildung zur Kangatrainerin“, erzählt die 29-Jährige aus der Tolleterau, Gemeinde St. Georgen bei Grieskirchen.
Bewegung empfohlen
Frauenärzten zufolge kann eine Frau zwei bis drei Monate nach der Geburt anfangen, Sport zu treiben. Empfohlen werden gerne Yoga, Pilates oder Radfahren. Wer das Kind jedoch nicht abgeben kann oder mag, steht vor einem Problem. Kanga empfiehlt man jedoch im Bezirk kaum, dabei hätte das beckenbodenschonende Training viele Vorteile für Mutter und Kind.
Geborgenheit und Stärke
Kanga ist Sport für Mütter, die nach der Schwangerschaft noch auf ihren Körper achten müssen. Der Fokus liegt auf der Stärkung des Beckenbodens und der tief liegenden Bauchmuskeln. Das Training bietet jedoch auch Vorteile für die kleinen Trainingspartner, denn Kanga kommt von Känguru und spielt auf das Tragen der Schützlinge an. „Kinder sind ausdrücklich willkommen, sie sind sogar Teil des Programms“, so Taubinger. Während Mama fit wird, kann der Nachwuchs im Tragetuch verstaut werden, die Nähe der Mutter spüren und dient gar als zusätzliches Trainingsgewicht. „Das Tragen ist ein Urbedürfnis und fördert Kommunikation sowie Bindung. Meine Rosalie liebte das Tanzen. Oft schlafen Babys während der Bewegungen im Training auch einfach ein“, sagt Taubinger.
Die Kangastunden dienen jedoch nicht nur der Stärkung des Beckenbodens, sondern auch dem Austausch der Mütter und Kinder untereinander. „Ich bin so froh, dass es Dana gibt. Man merkt schon, dass man in der Schwangerschaft und auch nach der Geburt ein wenig einrostet. Durch Dana fühl ich mich besser. Sie tastet außerdem auch den Bauch aufgrund der Rektusdiastase ab – das macht nicht jeder“, ist eine teilnehmende Mama begeistert. Unter einer Rektusdiastase versteht man das Auseinanderstehen der geraden Bauchmuskeln, es entsteht eine Lücke. Viele Übungen sind damit bis zur Freigabe des Arztes tabu. Das weiß auch Taubinger: „Wir machen hier keine ausgefallenen Tanzschritte, wir hüpfen nicht oder belasten Muskeln, die noch nicht belastet werden dürfen. Ich möchte meinen Kursteilnehmerinnen die Möglichkeit geben zu stärken, was geschwächt wurde und zu dehnen, was in der Schwangerschaft zu kurz kam.“
Trainieren in Grieskirchen und Bad Schallerbach
In Grieskirchen fiel im Februar der Startschuss. Hier wird künftig jeden Donnerstag um 9.30 Uhr eine Stunde lang im ASKÖ Grieskirchen (Turnerweg 1) trainiert. „Außerdem plane ich einen Kurs in Bad Schallerbach am Dienstagvormittag um 10 Uhr in der Birkenstraße 9“, so die Trainerin, die im Sommer auch Outdoor-Kurse anbietet. Der Einstieg in das Training ist jederzeit möglich, Leihtragen sind vorhanden – eine Anmeldung auf der Website ist jedoch obligat. Auch eine unverbindliche Teststunde steht Interessierten zur Verfügung.
Faschingskanga
Am Donnerstag, 24. Februar, findet in Grieskirchen Taubingers Faschingskanga statt. „Verkleidungen und Geschwisterkinder sind herzlich willkommen“, freut sich die ehemalige Lehrerin auf ihre nächste Trainingsstunde mit ihren Teilnehmerinnen.
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