Einfach natürlich: Am Anfang stand das Bärlauchpesto

Mit dem Bärlauch kam die Geschichte von einfachnatürlich ins Rollen, da es, so Gründerin Elisabeth Schleimer, „das erste bärenstarke Kraut im Jahreskreislauf ist“. Zu Beginn kreierte sie ihre individuell zusammengestellte Köstlichkeiten lediglich für ihre Familie, doch schon bald wurde das Sortiment der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Die Marke einfachnatürlich öffnete Anfang Jänner 2012 in Peuerbach ihre Pforten. Aufgrund der schnell wachsenden Anzahl der Produkte wurde das Lager bald nach Wien ausgeweitet, um auch dort die Kunden beliefern zu können.

Die Hauptproduktionsstätte liegt in Oberösterreich, doch gesammelt werden die Kräuter, Blüten und Früchte auch in Ostösterreich. „Die Wiener Donauinsel ist eine Goldgrube für Weißdorn und Sanddorn“, verrät die Geschäftsinhaberin, „dafür gibt es in den Sumpfgebieten in Oberösterreich die beste und natürlichste Brunnenkresse.“

Alle Produkte werden in der Natur von Hand gepflückt, sorgsam aussortiert, eingekocht oder zusammengemischt und händisch abgefüllt. Die Verbundenheit zur Natur ist uns ein großes Anliegen.

Bald geht es los

Die meiste Arbeit fällt im Frühling an. Die Kräuter sprießen und werden nicht nur frisch verarbeitet, sondern auch für Tees und Salze händisch getrocknet. Dennoch ist für Elisabeth Schleimer genau das die schönste Zeit im Jahr: „Einfach alles sprießt der Reihe nach aus der Erde und wir werden von der Natur so reich beschenkt“.

Tips: Mit dem Bärlauch kam alles ins Rollen - was schätzen Sie an dem Kraut so sehr und wofür verwenden Sie es?

Elisabeth Schleimer: Der Bärlauch ist sicher das kraftstrotzendste Kraut, welches sich auch von frostigen Nächten nicht im Wachstum aufhalten lässt. Er ist eines der ersten Kräuter nach dem Winter und reich an Mineralstoffen. Darüber hinaus ist er „die“ Einschleuserpflanze für die Eisenaufnahme, antibakteriell und vieles mehr. Das Kraut ist sehr vielseitig in der Küche einsetzbar, so pflücke ich zu Beginn nur die kleinen Blätter und verarbeite diese zu Pestos und Salze - auch Essige und Öle werden angesetzt. Etwa Mitte bis Ende April werden dann die Blütenknospen verarbeitet und diese kommen als Kapern auf den Tisch. Zu guter Letzt verwenden wir die Blüte, denn durch diese wird unserem Bratlsalz das knofige Aroma zugefügt. Heilkräftige Lebensmittel sind der Mittelpunkt unseres Unternehmens.

Tips: Was ist Ihnen bei der Herstellung und Verarbeitung Ihrer Produkte besonders wichtig?

Elisabeth Schleimer: Ich arbeite nur mit Produkten, die ich selbst pflücke und dort wo sie von alleine wachsen - nämlich in der unmittelbaren Natur. Mir ist es wichtig, dass die Rohstoffe jung und frisch sind, deshalb achte ich besonders darauf, dass ich Blüten und Kräuter dann pflücke, wenn diese Saison haben. Sobald alles gepflückt ist, werden die Sachen direkt weiterverarbeitet, zum Trocknen aufgelegt oder zu Salz verarbeitet, Essige, Öle Sirupe Liköre und Tinkturen werden ebenso angesetzt. Im eigenen Garten wachsen auch alte Bäume deren Obst (etwa der Ledererapfel, der eine Unterart vom Boskop ist oder die Zuckerzwetschke) noch unverkennbar gut im Geschmack sind – diese und andere Wildfrüchte wie Sand- oder Schlehdorn sind der Grundstock für Marmeladen oder Chutneys .Diese werden immer einen Tag lang mit Kräutern oder Gewürzen angesetzt, damit sich die natürlichen Aromen gut entfalten können, verfeinert mit Zitronen- oder Limettensaft und Zucker zwecks Haltbarkeit, da ansonsten keine Zusatzmittel in unsere Produkte kommen. Danach wird alles abgefüllt und beschriftet, sprich etikettiert mit eigenen Fotos, damit es auch bildlich gut ersichtlich ist, da schon viele Kräuter in Vergessenheit geraten sind.

Tips: Wie lautet Ihre Philosophie?

Elisabeth Schleimer: Die Lebens- und Betriebsphilosophie von einfachnatürlich gründet auf der Herstellung von Lebensmitteln, deren Inhalt dort gepflückt beziehungsweise geerntet wird, wo er von alleine wächst. Ich gehe in die Natur und beginne mit dem Kreislauf der Natur die Kräuter zu pflücken und zu trocknen oder gleich weiterzuverarbeiten. Man sollte das essen, was in unmittelbarer Umgebung, also vor unserer Haustür wächst. Jedes Kraut, das dort wächst, wo es wachsen will und darf, ergibt die besten Lebensmittel für uns Menschen. Die Kräuter, die in deiner Umgebung wachsen tun dir Gutes, „Man braucht sich nur zu bücken, um es zu pflücken“, ist doch eine alte Weisheit in Oberösterreich. Abschließend möchte ich betonen, dass mir die Natur sehr am Herzen liegt, dass die Kunden wieder die Vielfalt der Natur kennenlernen und auch der positive gesundheitliche Aspekt sollte nicht außer Acht gelassen werden. Wir können uns dem Zitat von Ludwig Feuerbach nur anschließen „Der Mensch ist, was er isst“.