WALLERN. Seit zehn Jahren lebt Ulrike Huemer mit der Diagnose Parkinson, lässt die Krankheit aber nicht ihr Leben dominieren. Sie hat vor einem Jahr die private Selbsthilfegruppe ParkinsonPositiv OÖ gegründet und berichtet von ihrem Umgang mit der Krankheit.
Die ersten Jahre ihrer Krankheit verliefen dank der Medikamente fast völlig symptomfrei, erzählt die Parkinson-Patientin Ulrike Huemer aus Wallern. Auch waren die Nebenwirkungen der Medikamente anfangs noch gering. Mit den Jahren hat sich das aber geändert. „Parkinson lässt den meisten Betroffenen viel Zeit, sich auf die Krankheit einzustellen und lehrt einem mit den immer häufiger werdenden Defiziten umzugehen“, weiß die 64-jährige pensionierte Unternehmerin.
„Mit Ende des Jahres 2023 sind nun zehn Jahre seit meiner Diagnose vergangen und meine Schonfrist ist definitiv abgelaufen. Es wird vieles schon sehr mühsam und die Zeit meine Symptome überspielen zu können, ist definitiv vorbei. Die Wirksamkeit der Medikamente trotz erhöhter Dosis lässt nach und die ersten Nebenwirkungen der starken Pillen machen sich bemerkbar“, beschreibt Huemer ihr derzeitiges Leben: „Klingt beängstigend, mag sich ein gesunder Mensch denken oder auch jene, die erst frisch ihre Diagnose erhalten haben“, fügt sie hinzu.
Sich bewegen ist besonders wichtig
Aber Huemer denkt weiterhin positiv: „Denn wenn man sich regelmäßig bewegt, weiterhin Interesse am Leben zeigt und der Krankheit positiv gegenüber steht, ist die Luft auch nach zehn Jahren noch immer nicht ganz draußen“, fügt die Wallernerin, die Teneriffa als ihre zweite Heimat auserkoren hat, hinzu.
So hat sie in der Welser Tanzschule Hippmann einen Tanzkurs ausschließlich für Parkinson-Betroffene und deren Angehörige organisiert.
Private Selbsthilfegruppe gegründet
Ihre positive Einstellung möchte sie auch anderen Betroffenen weitergeben, so hat sie die private Selbsthilfegruppe „ParkinsonPositiv Oberösterreich“ gegründet. Ziel ist es, aktive Langzeitbetroffene mit frisch Diagnostizierten zusammenzubringen und Erfahrungen auszutauschen. Betroffene sollen sich nicht aus Scham zurückziehen.
Huemer ist davon überzeugt, dass das Leben trotz Krankheit noch viel zu bieten hat und man es trotz Einschränkungen noch genießen kann.
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