Andreas Scharinger arbeitet in der Werkstatt St. Pius und im Altenheim Peuerbach
STEEGEN/PEUERBACH. Andreas Scharinger lebt mit Trisomie 21. Er ist Rock’n’Roll-Fan, hat eine Freundin und arbeitet sowohl in der Technischen Werkstatt in St. Pius als auch im Altenheim Peuerbach. Am Donnerstag, 21. März, ist Welt-Down-Syndrom-Tag.
Seit Jahrzehnten begleitet und betreut die Caritas OÖ an verschiedenen Standorten Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit Trisomie 21, wie die Chromosomenanomalie auch genannt wird. Einer von ihnen ist der 29-jährige Andreas Scharinger, der seit 17 Jahren in St. Pius in Steegen/Peuerbach lebt. In seiner Freizeit verbringt er gern Zeit mit seiner Freundin Sonja und hört Rockmusik und die Songs von Falco. Berufe hat Andreas gleich zwei.
Seit fast zehn Jahren arbeitet der gebürtige Oberndorfer in der Technischen Werkstatt in St. Pius, macht dort zum Beispiel Tintenpatronen für den Transport fertig. An drei Tagen pro Woche arbeitet er auch als „integrativ Beschäftigter“ im Altersheim in Peuerbach. Dort wird er von den Bewohnen liebevoll „der brave Andi“ genannt. Ein Beiname, der ihn besonders stolz macht. Im Altersheim hilft er selbstständig Betten zu machen, Zimmer zu putzen oder Geschirrspüler einzuräumen. Gerne spielt er mit den Bewohnern eine Partie „Mensch-ärgere-dich-nicht“.
„Beim Arbeiten ist es notwendig, dass man ihm die Aufgaben gut und ausführlich erklärt“, erklärt Caritas-Mitarbeiterin Gertrude Dunzinger, die Andreas seit fünf Jahren in der Werkstatt begleitet. Sie fügt hinzu: „Andreas ist hilfsbereit, gesellig und sucht gerne den Kontakt zu seinen Mitmenschen. Er ist auch sehr selbstbewusst.“
Lohn statt Taschengeld
Mit der integrativen Beschäftigung gelingt es vielfach, dass unter anderem Menschen mit Down-Syndrom ihre Fähigkeiten in die ‚echte‘ Arbeitswelt einbringen können“, erklärt Caritas-Vorstand Stefan Pimmingstorfer. Dass Andreas im Altersheim Peuerbach mithilft, ist für ihn und auch die Bewohner eine große Bereicherung.
„Einziger Wermutstropfen ist, dass Menschen mit Beeinträchtigung sowohl in der integrativen Beschäftigung als auch in den sozialen Werkstätten zurzeit nur ein monatliches Taschengeld erhalten, statt eines Lohns“, fügt Pimmingstorfer hinzu. Dabei gehe es nicht nur um ein Grundgehalt, sondern vor allem um Sozialleistungen wie Kranken- und Pensionsversicherung: „Das würde vor allem den Eltern von Menschen mit Beeinträchtigung eine große Last von den Schultern nehmen.“
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